Erich Mühsam (1878 - 1934)
Als Sohn eines jüdischen Apothekerehepaars in Berlin geboren, betätigte sich Erich Mühsam ab 1901 als freier Schriftsteller und Literat (Tagebücher als Onlineedition). Seine von ihm selbst als "Gefühlsanarchismus" bezeichneten Texte und Gedichte (siehe Kategorie "Lyrik") werden noch heute reihenweise aufgelegt. Er brachte unter anderem die Zeitschriften "Kain" und später das "Fanal" (hier findest du weitere Mühsam-Texte) heraus. Erich Mühsam wurde neben seinem Engagement für den Anarchismus auch in der "Roten Hilfe" aktiv und verfügte über gute Kontakte zur KPD. Seine 1932 erschienene Schrift "Befreiung der Gesellschaft vom Staat" kann als weltanschauliches Vermächtnis angesehen werden. Nach dem Reichtagsbrand 1933 verhaftet, wurde Erich Mühsam 1934 im KZ Oranienburg ermordet.
"Freiheit ist der Inbegriff alles anarchistischen Denkens und Wollens. Um der Freiheit willen sind wir Anarchisten, um der Freiheit willen Sozialisten und Kommunisten, um der Freiheit willen kämpfen wir für Gleichheit, Gegenseitigkeit und Selbstverantwortlichkeit, um der Freiheit willen sind wir international und föderalistisch gesinnt. (...) Wo Ausbeutung ist, wo Macht ist, wo Autorität waltet, wo Zentralismus besteht, wo der Mensch den Menschen bewacht, wo befohlen und wo gehorcht wird, ist keine Freiheit. Die Zerstörung aller Obrigkeit, aller Vorrechte, aller Eigentums- und Versklavungseinrichtungen kann nur aus freiheitlichem Gemeinschaftsgeist erfolgen."