Gustav Landauer (1870 - 1919)
1870 in Karlsruhe (D) geboren engagierte sich Landauer im "Verein unabhängiger Sozialisten" (VUS), ehe er sich dem Anarchismus zuwandte. Bekannt wurde er als Mitinitiator zahlreicher libertärer Projekte, als Verfechter der "Siedlungsbewegung" und als Mitarbeiter des Zentralarbeiterrates während der Bayrischen Räterepublik. Deren Zerschlagung durch rechtsextreme Freikorpstruppen viel Gustav Landauer zum Opfer: er wurde am 2. Mai 1919 nach bestialischen Mißhandlungen durch Soldaten und Offiziere im Gefängnis Stadelheim ermordet.
"Einen Tisch kann man umwerfen und eine Fensterscheibe zertrümmern; aber die sind eitle Wortemacher und gläubige Wortanbeter, die den Staat für so ein Ding oder einen Fetisch halten, den man zertrümmern kann, um ihn zu zerstören. Staat ist ein Verhältnis, ist eine Beziehung zwischen den Menschen, ist eine Art, wie die Menschen sich zueinander verhalten; und man zerstört ihn, indem man andere Beziehungen eingeht, indem man sich anders zueinander verhält."