Camillo Berneri wurde 1897 in Lodi (Italien) geboren und engagierte sich als Jugendlicher im "Sozialistischen Jugendbund". 1915 verließ er die SozialistInnen und schloss sich der anarchistischen Bewegung an. "Subversive Aktivitäten" während seines dreijährigen Militärdienstes brachten ihn vor das Kriegsgericht, während des Generalstreiks 1919 wurde Berneri auf die Insel Pianosa verbannt. Die Verfestigung der faschistischen Herrschaft in Italien zwang ihn schließlich 1926 ins Exil. Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs eilte Berneri nach Barcelona und beteiligte sich an der Kolonne Francesco Ascaso. Er gründete die sozialrevolutionäre Zeitung "guerra di classe" und prangte darin das Vorgehen der StalinistInnen und der Komintern in Spanien ebenso an, wie die "Regierungsbeteiligungsströmung" innerhalb der CNT. Von Agenten der stalinistischen Geheimpolizei GPU während der blutigen Maitage 1937 abgeholt, fand man kurz darauf seine von Schüssen durchsiebte Leiche.

"Gemetzel, Plünderungen, Vergewaltigungen, darin besteht der Krieg! Um seiner Lust zu genügen, faßt der Niederträchtige den Mut, der ihm ansonsten abgeht, wenn er seinen Nächsten aus einer Gefahr erretten oder ein mit Schmerzen verbundenes und gefährliches Unterfangen beginnen soll. In der rauch- und blutgeschwängerten Atmosphäre des Krieges fällt der Durchschnittsmensch in die Barbarei zurück, und manchmal wird er darin sogar zum Wilden."