Parlamentarismuskritik
Westlich-demokratische Systeme sind durch den Parlamentarismus als politisches Entscheidungssystem gekennzeichnet. In diesen reduzieren sich die Mitsprachemöglichkeiten der Bevölkerung darauf, alle paar Jahre VertreterInnen zu bestimmen, die dann für einen entscheiden. Natürlich steht es fast jedem / jeder offen, Parteimitglied zu werden und innerhalb des Parteiensystems aktiv zu werden. (MigrantInnen etwa haben diese Mitbestimmungsmöglichkeit nur beschränkt oder gar nicht, ebenso Jugendliche unter bestimmten Altersgrenzen). Selber direkt über Sachfragen mitzuentscheiden, dies ist in unseren Demokratien jedoch gar nicht bzw. in sehr beschränktem Maße (z.B. Volksabstimmungen) vorgesehen.
Gegen das parlamentarische Regierungsmodell setzen AnarchistInnen und andere Sozialrevolutionäre auf föderalistische Entscheidungsmodelle, die eine möglichst umfassende Mitsprache aller garantieren sollen und von unten nach oben aufgebaut sind (Basisdemokratie, rätedemokratische Ideen). Zudem beschränken sich hier die Mitsprachemöglichkeiten im Unterschied zum Parlamentarismus nicht nur auf den engeren politischen Bereich, sondern beziehen auch die Wirtschaft mit ein (siehe z.B. Spanien 1936). "Nicht Menschen regieren, sondern Dinge verwalten!"...