Die Pariser Kommune 1871
Im Schatten des deutsch-französischen Krieges entstand in Paris am 18. März 1871 die "Pariser Kommune" - der Versuch, Paris gegen den Willen der konservativen Zentralregierung sozialistisch zu verwalten. Der Rat der Kommune begann mit sozialen, politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen des einfachen Volkes und die Regierung antwortete darauf mit der militärischen Belagerung der Stadt. Im Mai 1871 wurde die Kommune niedergeschlagen: bei den Kämpfen sowie den folgenden Massenexekutionen wurden 30.000 Menschen getötet. Zehntausende KommunardInnen wurden verhaftet und viele von ihnen in Strafkolonien verbannt.
Die Kommune steht für die Auseinandersetzungen um Demokratie oder Diktatur, Rätesystem oder Parlamentarismus, Sozialismus oder Kapitalismus und Zurückdrängen des Einflusses der Kirche. Zudem bildeten sich feministische Massenorganisationen wie die "Union des Femmes". Sie erreichten während des Bestehens der Kommune das Recht auf Arbeit und gleichen Lohn, die Gleichstellung ehelicher und nicht-ehelicher Kinder sowie die Säkularisierung von Bildungs- und Krankenpflegeeinrichtungen.