Blogarchiv Oktober - Dezember 2013
Die Blogbeiträge von Oktober bis Dezember 2013
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Es weihnachtet mal wieder. Zum Tage:
Minister und Agrarier
Bourgeois und Proletarier –
es feiert jeder Arier
zu gleicher Zeit und überall
die Christgeburt im Rindviehstall.
(Das Volk allein, dem es geschah,
das feiert lieber Chanukka.)
Erich Mühsam
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Ralf Emberger liest Postings von Krone.at-LeserInnen im Cafe Dezentral, Wien.
http://www.youtube.com/watch?v=5-CpLj8l3Jg
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Hallo Menschen!
Zuerst einmal müssen wir uns bei euch entschuldigen. Diese Ausgabe kommt ungewöhnlich spät. Das liegt daran, dass alle unsere Layouter*innen viel beschäftigt waren (auch wir müssen unsere Brötchen “nebenher” mit ganz normaler Lohnarbeit verdienen). Wir hoffen das durch verbesserte Planung und Einbindung neuer Leute zukünftig vermeiden zu können. Bis dahin bleibt uns nur darauf zu hoffen, dass ihr uns diese Verspätung nachsehen könnt und die Gai Dao trotzdem mit Gewinn lesen werdet.
Wie euch sicher schon aufgefallen ist, ist mal wieder Dezember, d.h. die Konsumtempel sind hell erleuchtet und, wie es Erich Mühsam einst so schön ausgedrückt hat:
Minister und Agrarier
Bourgeois und Proletarier –
es feiert jeder Arier
zu gleicher Zeit und überall
die Christgeburt im Rindviehstall.
(Das Volk allein, dem es geschah,
das feiert lieber Chanukka.)
Wir wollen uns, trotz einiger sachdienlicher Hinweise zum bevorstehenden Konsum (Weihnachten – Kaufrausch – Revolution), weder “besinnlich” noch “friedliche” gebären. Im Gegenteil. Allenthalben spitzt sich die ökonomische Krise weiter zu, die Repression wird zum einen subtiler und zum anderen auch wieder offen gewaltätiger. So müssen wir in dieser Ausgabe über die Repression gegen libertäre Aktivist*innen auf Kuba berichten. Diese hat in den letzten Monaten leider spürbar angezogen.
Mindestens zwei Texte dieser Ausgabe regen hoffentlicht zahlreiche und fruchtbare Diskussionen bei euch an. Da ist zum einen einen der Organisationsvorschlag der Gruppe GLAD, der extra für uns übersetz wurde. Zum anderen der Text von Vince O’Brian “Über die Krise und ihre Bewältigung im Arbeitskonflikt”.
Außerdem findet ihr in dieser Ausgabe den zweiten Teil eines “äteren” Textes von Uri Gordon über die “Anarchistische Mobilisierung im Israel/Palästina-Konflikt”.
Besonders wollen wir euch auf noch zwei weitere Texte hinweisen. Der erste widmet sich Sail Mohamed, einem in unseren breiten unbekanntem Anarchisten und Spanienkämpfer. Der zweite Text ist ein kurzer und sehr persönlicher Eindruck zur Kampagne “Zeit für Plan A”, der jungen “Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr”
Natürlich hat diese Ausgabe noch viel mehr zu bieten – aber das müsst ihr schon selbst herausfinden…
Die Redaktion
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Im Dezember 1883 feuert ein Unbekannter einen Schuss auf den Polizeitkonzipisten Franz Hlubek, der mit der Überwachung der sozialistischen Gruppen in Wien betraut ist. Einen Monat später wird der Detektiv Blöch erschossen. Dazwischen kommt es zu einem brutalen Raubmord an einem Wechselstubenbesitzer. Alle Taten werden hauptsächlich zwei Anarchisten angelastet. Am 28. Jänner 1884 wird von der Regierung Taaffe schließlich über Wien, Korneuburg und Wr. Neustadt der Ausnahmezustand verhängt, um der 'anarchistischen Gefahr' Herr zu werden.
Die 1880er Jahre sind für AnarchistInnen von intensiven Kämpfen und dem Aufbau einer revolutionären Bewegung geprägt. Der Staat reagierte darauf mit Hausdurchsuchungen, Prozessen, Haftstrafen, und Ausweisungen.Die gemäßigten Sozial- demokrat_innen mit Verrat, Intrige und Verleumdung. Das Jahr 1884 stellt, vor allem durch das Verhängen des Ausnahmezustands, einen Höhepunkt dar. Eine Veranstaltung zum Kampf der AnarchistInnen, der Repression, und dem Leben in der Illegalität im 19. Jahrhundert, in Österreich und darüber hinaus.
Politbeisl im EKH (Wielandgasse 2-4, 1100 Wien)
28. November 2013
Beginn: 20 Uhr
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Diese Ausgabe der Gai Dào beleuchtet unter anderem den Themenkomplex “Israel, Palästina, Antisemitismus” aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Wir sind gespannt auf eure Reaktionen auf die drei Artikel und möchten gerne anmerken, dass es im Vorfeld auch in der Redaktion und darüber hinaus große Diskussionen zum Thema gab. Wir verstehen uns allerdings als pluralistisches Medium, in dem eben auch widersprüchliche Positionen und die Vielfalt der libertären Bewegung ihren Ausdruck finden können.
Neben diesem Thema haben wir aber auch eine ganz spannende Analyse von Gerald Grüneklee zur Gegenöffentlichkeit – und insbesondere zum libertären Segment – erhalten, die auf Grundlage seiner langen praktischen Erfahrung auf dem Gebiet sehr viele gute Einblicke und Schlussfolgerungen rund um das Thema Digitalisierung und das (Nicht-)Überleben libertärer Medien im Kapitalismus bietet.
Natürlich vernachlässigen wir unsere internationale Sparte nicht und nehmen die Freilassung eines der anarchistischen Gefangenen in Belarus zum Anlass einen von ihm geschriebenen Artikel in deutscher Übersetzung zu präsentieren, in dem er einen etwas anderen Blick auf dieses osteuropäische Land nimmt. Ebenfalls aus der Region kommt der Aufruf zur Teilnahme an der Konferenz zum 200. Geburtstag von Mikhail Bakunin im kommenden Jahr.
Und wenn euch das alles nicht räudig genug ist, dann haben wir auch dafür das passende Punkrock-Interview auf Lager.
Zum Download der Gai Dào Nr. 35
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Im Jänner 2014 wird in Wien eine anarchistische Fachbuchhandlung im 15. Bezirk eröffnen (Anmerkung 28.1.2014: Tja, verschätzt - es wird noch ein paar Wochen dauern...). Der Schwerpunkt des Sortiments wird - wie der Name schon sagt - bei anarchistischen und libertär-sozialistischen Büchern, Zeitschriften und Broschüren liegen, aber auch Literatur der Sozialen Bewegungen, der radikalen Linken und antikapitalistische Ideen werden ebenso wie feministische Bücher umfangreich vertreten sein.
Konkrete Informationen zur Buchhandlung sowie der Eröffnungstermin werden ab Dezember 2013 auf www.anarchismus.at zu finden sein. Bis dahin gibt es die Möglichkeit, sich die Bücher online über www.anarchia-versand.net zu bestellen.
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Am 9. November finden in Wien mehrere Gedenkveranstaltungen zum Novemberpogrom 1938 statt. So trifft sich die "Initiative Aspangbahnhof" um 19:00 Uhr am Gedenkstein vor dem ehemaligen Aspangbahnhof (Platz der Opfer der Deportation, 1030 Wien) zu einer Mahnwache und Kundgebung und im 14. Bezirk findet ab 15:00 Uhr ein Gedenkrundgang statt.
Mehr Informationen:
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Albert Camus’ literarisches Werk ist weltberühmt und zählt zur herausragenden Literatur des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt ist seine Beschäftigung mit dem Anarchismus. Gerade aber die Auseinandersetzung mit dem libertären Denken war für Camus nach dem Zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung.
Bereits 1940 lernte Camus Rirette Maîtrejean, eine der bedeutendsten damaligen französischen Anarchistinnen, kennen. Mit jungen libertären AktivistInnen diskutierte er 1948 über ein gemeinsames Verständnis der damaligen Welt. 1949 schrieb Camus dann seinen ersten Artikel in der anarchistischen Presse – damit begann eine Zusammenarbeit, die bis zu seinem Tod fortdauerte. Sie war durch starke persönliche Freundschaften besiegelt, die von gegenseitiger Wertschätzung, Herzlichkeit und Verbundenheit über gemeinsame Kämpfe gekennzeichnet war.
In dieser nun erstmalig in deutscher Übersetzung vorliegenden Aufsatzsammlung zeigen sich die Entwicklungswege im Denken Camus’ zu Zeiten des Kalten Kriegs, seine Entschlossenheit, weder der einen noch der anderen Großmacht nachzugeben. In jener Zeit war Camus der einzige französische Intellektuelle, der sich bewusst auf ein drittes Lager stützte: das der Kriegsdienstverweigerer, der mundtot und vergessen gemachten Anti-Kolonialistinnen und der revolutionären Syndikalistinnen.
Der vorliegende Band versammelt Schriften Camus wie auch Artikel anderer AutorInnen und ermöglicht erstmalig einen vollständigen Überblick über das Denken und Wirken Camus’ – und so ein umfassendes Verständnis dieses »Menschen in der Revolte«.
Buch, 384 Seiten
Zum Buch beim Anarchia-Versand