Blogarchiv März 2013
Die Blogbeiträge aus dem März 2013
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Die Falle schnappt zu: Arbeitslosenpolitik in Österreich und Europa. Aktive Arbeitslose laden zur Ersten Wiener Internationalen Arbeitslosenkonferenz
Im Herbst 2007 wurden mit der AlVG-Novelle 2007 AMS-Zwangsmaßnahmen zur Schaffung eines „2. Arbeitsmarktes“ durch sozialökonomische Betriebe und gemeinnützige Beschäftigungsprojekte im nach hinein legalisiert und die Rechte der Erwerbsarbeitslosen weiter abgebaut.
Dabei handelte es sich um den ersten Schritt zur Durchsetzung des „neoliberalen Aktivierungs- und Arbeitszwangregime“: Mit der Mindestsicherung werden nun auch „Sozialfälle“ dem AMS-Regime unterworfen. Mit der Abschaffung der befristeten Invaliditätspension werden ab 2014 sogar (Teil)Invalide zum AMS verschoben. Das AMS wird so zur zentralen Armenpolizei ausgebaut, ohne dass eine tiefere Diskussion stattgefunden hätte, geschweige denn organisierter Widerstand dagegen.
Mit der Ersten Wiener Internationalen Arbeitslosenkonferenz wird erstmals eine eingehende und systematische öffentliche Diskussion zu diesem massiven Abbau sozialer Grundrechte durch Sozialminister Hundstorfer organisiert.
Weiterlesen: Erste Wiener Internationale Arbeitslosenkonferenz
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Der Anarchismus und seine Ideale ist eine kurze Einführung in den Anarchismus in der Tradition klassischer Texte wie Alexander Berkmans 'ABC des Anarchismus' oder Nicolas Walters 'About Anarchism'.
Während diese Schriften jedoch vor Jahrzehnten erschienen, ist Milsteins Text vom Wiedererstarken des Anarchismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts geprägt. Es gelingt ihr dabei, die Verbindungen zwischen dem klassischen Anarchismus und gegenwärtiger anarchistischer Strömungen deutlich zu machen. Der Anarchismus wird als ›ethischer Kompass‹ präsentiert, mit dessen Hilfe wir uns auf eine herrschaftsfreie Gesellschaft zubewegen können.
Dieses ethische Prinzip vereint alle anarchistischen Projekte der Geschichte, ungeachtet ihrer Vielfalt. Milsteins Beispiele reichen von der Pariser Kommune 1871 bis zu zeitgenössischen anarchistischen Kunstkollektiven. Das aktivistische Engagement der Autorin wird darin deutlich und bereichert die theoretischen Reflexionen. Der Anarchismus und seine Ideale ist eine Einführung in den Anarchismus, die unserer Zeit gerecht wird.
Aus dem Amerikanischen von Gabriel Kuhn
Milstein, Cindy: Der Anarchismus und seine Ideale
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Max Hölz - ab 1919 Mitglied der KPD - stellte gegen den Willen der KPD-Führung proletarische Kampfgruppen auf, die 1920/21 einen Aufstand im Vogtland begannen. Die KPD schloss ihn deshalb wegen Disziplinlosigkeit aus, Hoelz trat daraufhin der linkskommunistischen KAPD bei, bei der er bis Mitte der 1920er-Jahre blieb. Nach dem erfolglosen Ende des Aufstands verbrachte er 8 Jahre im Zuchthaus, wendete sich schließlich wieder der KPD zu und ging 1929 in die Sowjetunion. Um seinen Tod 1933 - Hoelz ist nach offiziellen Angaben beim Baden ertrunken - ranken sich Gerüchte, er sei (wie viele andere) vom stalinistischen Geheimdienst ermordet worden. Sicher ist, dass er nach seinem Tod, allen offiziellen Trauerfeiern und Ehrungen zum Trotz, von Stalins Geheimpolizei mittels grotesker Fälschungen zum Oberhaupt einer antisowjetischen Verschwörung erklärt wurde.
Max Hölz - Anklagerede gegen die bürgerliche Gesellschaft
http://www.youtube.com/watch?v=bd39boJb0cE
Weiterlesen: Max Hoelz - Der Revolutionär
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Das vollständige Programm der 2. Anarchistischen Buchmesse Mannheim kann jetzt - inkl. ausführlicher Beschreibungen zu allen Unter-Veranstaltungen, allen Lesungen, Vorträgen und Konzerten usw. - heruntergeladen werden:
http://fda-ifa.org/gai-dao-sonderausgabe-zur-anarchistischen-buchmesse-2013-in-mannheim/
Homepage der Buchmesse: http://buchmesse.anarchie-mannheim.de
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"Wenn deine Gegenwart makellos ist, so untersucht man deine Vergangenheit." Georg Christoph Lichtenberg
Am 18. Juni 2012 wurde Alexander Pawelko nach Art. 120 des ukrainischen Strafgesetzbuches zu 7 Jahren Haft verurteilt. Der Artikel 120 bestraft die "Anstiftung zum Selbstmord".
Den Hintergrund dazu lieferte ein im Jahre 2005 gegen Alexander eingeleitetes Verfahren wegen "elterlicher Fahrlässigkeit". Sein damals 7-jähriger Sohn fiel bei einem Unfall aus dem Fenster. Das Verfahren wurde damals eingestellt.
Als Pawelko am 1. Mai 2012 wegen der "Vorbereitung und Durchführung terroristischer Akte" verhaftet wurde, aber die ihm zugedachte Rolle als "Terrorist von Dnepropetrowsk" nicht begründet werden konnte, wurde dieses alte Verfahren wegen "elterlicher Fahrlässigkeit" wieder ausgegraben und rasch zu einer "Anstiftung zum Selbstmord" umqualifiziert. Dafür sind in schweren Fällen 7 bis 10 Jahre Haft angesetzt. Sein Sohn, der bei dem Verfahren aussagen musste, nahm seinen Vater allerdings in Schutz. Die Meinung des Staatsanwaltes hatte aber mehr Gewicht. Dieser meinte offen: "Alle Anarchisten müssen sitzen!"
Weiterlesen: Ukraine: Alle Anarchisten müssen sitzen
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Seit 2010 sammeln wir Bücher, Broschüren, Zeitschriften und Filme zur Geschichte und Gegenwart anarchistischer Ideen und Bewegungen, stellen diese einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung und bewahren sie für die Zukunft auf.
Die strömungsübergreifende Sammlung anarchistischer und libertärer Publikationen umfasst derzeit ca. 2500 Bücher und ca. 420 Zeitschriftentitel in verschiedenen Sprachen (vorwiegend deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch) von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Bestände werden nach und nach in einem öffentlichen Katalog zugänglich gemacht; derzeit ist etwa 1/3 der Bücher katalogisiert.
Im Digitalisierungsprojekt werden historische Zeitschriften, Broschüren und Bücher elektronisch aufbereitet und können im Internet kostenfrei abgerufen werden. Z.B. finden sich hier die vollständige Ausgabe der 1907 - 1914 von Pierre Ramus herausgegebenen Zeitschrift „Wohlstand für Alle“, der „Kain“ von Erich Mühsam oder Madeleine Vernets Broschüre „Die freie Liebe“ von 1920.
Daneben veranstaltet die Bibliothek Lesungen, Vorträge und Ausstellungen zu historischen wie auch zu aktuellen Themen. Zusammen mit anderen Archiven und Bibliotheken in Wien haben wir 2011 die „lange Nacht der Anarchie“ und 2012 unter dem Titel „Radikal hat Bestand“ eine Werbefahrt zur Präsentation der Bibliothekskultur organisiert und pflegen darüber hinaus internationale Kontakte zu anderen Archiven.
Wir sind permanent um den Ausbau und Erhalt unser physischen und virtuellen Bestände bemüht. An Begeisterung und Ausdauer mangelt es uns nicht, jedoch sind unsere finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt. Wir bitten deshalb um Unterstützung in Form von Buchspenden und vor allem um Geld. Miete, Strom, Heizung, Kopierer, Drucker, Computer, Flyer, Webspace usw.: all das kostet laufend Geld. Deshalb suchen wir Spender_innen, die regelmäßig 5, 10, 50 oder auch mehr Euros, wenn möglich per Dauerauftrag, überweisen.
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Das Gestern im Gedächtnis behalten, das Morgen in die Hand nehmen!
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