Texte zur Kritik der christlichen Religionen sowie des Gottesglauben an sich. Anarchistische Klassiker hierzu sind etwa Johann Most`s "Die Gottespest" oder Bakunin`s "Gott und der Staat" ("Wenn es einen Gott gibt - so gehört er abgeschafft!"). Es gibt jedoch auch andere Strömungen wie jene um den Literaten Leo Tolstoi, der seine Vorstellungen einer gewalt- und herrschaftsfreien Ordnung auf die Bibel (und hier vor allem auf die Bergpredigt) stützte - und entsprechend Gottesglauben an sich nicht verwarf. Eine christlich-anarchistische Bewegung ist etwa das Catholic Worker Movement. Einig sind sich AnarchistInnen jedoch darin, dass es die Macht von Staatsreligionen und Staatskirchen zu zerstören gilt. Tolstoi etwa propagierte ein nichtkirchengebundes Christentum auf Basis von Nächstenliebe und Solidarität - und wurde dafür von der russisch-orthodoxen Kirche exkommuniziert.

„Die Lehre der Kirche ist eine theoretisch widersprüchliche und schädliche Lüge, (...) fast alles ist eine Sammlung von grobem Aberglauben und Magie.“ (Leo Tolstoi)