Blogarchiv Beiträge 2011

Blogarchiv von www.anarchismus.at - Die Beiträge aus dem November und Dezember 2011.


 

Beim G20-Treffen 2010 in Toronto kam es zu Krawallen eines Black Blocs, bei denen u.a. zahlreiche Scheiben in einer Einkaufsstrasse zu Bruch gingen. Am 22. November 2011 wurden 6 Personen wegen "planning to disrupt the leaders' summit" zu Gefängnisstrafen verurteilt, 11 Personen wurden freigesprochen. Der Staatsanwalt klagte die Gruppe als "G20 Main Conspiracy Group" an.

Die nun veröffentlichten Texte behandeln u.a. das Vorgehen der Polizei und die Infiltrierung verschiedener Anti-G20-Protestgruppen durch Undercovercops. Bemerkenswert ist, das sie nicht wegen konkreter Straftaten angeklagt wurden, sondern wegen Verschwörung - sie waren in unterschiedlichen Gruppen und Bewegungen an der Mobilisierung und der Organisation der Proteste beteilgt. Ähnliche Methoden zur Aufstandsbekämpfung werden international angewendet, die Auseinandersetzung mit diesem Fall ist also auch hierzulande spannend - nicht zuletzt wegen Ähnlichkeiten zum §278a-Prozess gegen TierrechtsaktivistInnen.




Treffpunkt: Dienstag 29.11., 17 Uhr, Omofuma-Denkmal (Museumsquartier Ecke Mariahilfer Straße)

Für mehr statt weniger Freiraum! Das Amerlinghaus muss unverträglich bleiben!

Das Amerlinghaus ist bedroht. Die Stadtregierung taktiert erneut damit, das Kulturzentrum am Spittelberg über die Vergabe oder Nicht-Vergabe von Förderungen zu kontrollieren und in ihr Verständnis von Kulturpolitik einzugliedern. Der Betrieb des Hauses soll zunehmend kommerzialisiert und damit die derzeit kostenlose Nutzung der Räume und Angebote unmöglich gemacht werden.




Vor einigen Tagen am 22.11.2011 starb der Kabarettist, Komponist und Schriftsteller Georg Kreisler. Lieder wie "Taubenvergiften im Park" haben ihn berühmt gemacht - weniger bekannt sind jedoch viele seiner gesellschaftskritischen Werke.

"Ich bin Anarchist. Ich bin kein Sozialdemokrat. Bitte nicht verwechseln mit Gewalt-Anarchisten. Anarchismus ist keine Macht für Niemanden. Kleine Gemeinschaften und keine großen Staaten und natürlich keinen Krieg. Dieter Hildebrandt kann sicher sehr viel, das ist gar keine Frage. Aber wir beide sind auf verschiedenen Planeten." (Georg Kreisler in einem Interview im sozialdemokratischen Vorwärts, Ende 2010)

http://www.youtube.com/watch?v=evIhyiEv7Rw




Am 25. November startet in mehreren Wiener Kinos und in Linz der Film "Der Prozess" über das §278a-Verfahren gegen TierrechtsaktivistInnen. In den nächsten Tagen wird er auch in Graz und Innsbruck zu sehen sein. Anbei der Trailer zum Film - mehr Informationen hier:

http://www.youtube.com/watch?v=RtuoNQkm360




Die fünfzehnte Ausgabe von di schwarzi chatz, der Zeitung der FAU Bern (Schweiz) steht jetzt zum Download bereit.

Inhalt:

  • Eingepfercht im Keller
  • Occupy The World!
  • Revolution – eine Organisationsfrage
  • Der Raum
  • Buchtipp
  • Kultur
  • Rechtliches


Di schwarzi chatz bietet eine spannende Mischung aus Informationen zu Arbeitskämpfen, theoretischen Überlegungen, Kulturseiten uvm. - insofern lohnt es sich, auch ältere Ausgaben bei der FAU Bern nachzulesen.




Fight Repression

18 Monate staatliche Repression erreichen vorläufigen Höhepunkt

Ausgehend von den Überbleibseln des §278 Ermittlungsverfahrens, gegen J.A.I.B und mindestens sechs weitere Aktivist_innen, bastelte sich der Justizapparat eine Anklageschrift zusammen.
Die Paragraphen 277 (verbrecherisches Komplott) und 278 b)c) (terroristische Vereinigung und Straftaten) sind zwar weggefallen, doch die politische Motivation des gesamten Verfahrens bleibt weiterhin offensichtlich – Kriminalisierung von politischem Engagement, im Konkreten jenes im Zuge der Bildungsproteste seit 2009.
Die 4 Aktivist_innen J.A.I.B. erwartet in nächster Zeit ein Prozess wegen „versuchter Brandstiftung“ (nach §169 & §15 StGB) an zwei Mülltonnen beim AMS Redergasse 1050 Wien. Strafrahmen: 1 bis 10 Jahre Haft. Der Prozesstermin sollte bald feststehen.




Die Riot dogs aus Athen haben es ja schon zu einiger Berühmtheit geschafft. Doch jetzt kriegt es die Polizei auch mit Riot Granny zu tun...

http://www.youtube.com/watch?v=7OvModwZRWI




Am 26. Tag der Besetzung wurde am Dienstag, den 8. November, das Epizentrum in der Lindengasse 60-62 mit einem riesigen Polizeieinsatz geräumt. Neben einem Großaufgebot an BeamtInnen fuhr die Wiener Polizei diesesmal gar einen Räumpanzer auf und auch ein Polizeihubschrauber durfte nicht fehlen. Neu war zudem das großräumige Absperren ganzer Straßenzüge samt Zugangskontrollen für die AnwohnerInnen. Die Räumung selbst verlief dann wenig spektakulär - und in einigen Medien wurde die Frage laut, ob denn dieses martialische Aufgebot für gewaltfreie BesetzerInnen nicht etwas übertrieben war...




Anfang November erschien die elfte Ausgabe der anarchistischen Online-Zeitung Gǎi Dào. Herausgegeben wird die Zeitung vom Forum deutschsprachiger Anarchistinnen und Anarchisten.

Inhalt:

  • Editorial
  • Zur Revolution in Ägypten / TEIL III Geschlecht, Klasse, Feminismus und Islamismus
  • Interview zur 15M-Bewegung in Spanien
  • Interview mit einem bulgarischen Anarchisten
  • SRB ZAF – voller Erfolg für serbische Antifaschist_innen
  • Was ist Faschismus? Teil VII - Resümee und Ausblick
  • Das Selbstverständnis anarcho-syndikalistischer Projekte
  • Erfolgreiche antikapitalistische Demonstration in Karlsruhe
  • Buch des Jahres 2011
  • Termine
  • Wer Wir Sind & Was Wir Wollen


Gǎi Dào Nr. 11 kann hier heruntergeladen werden.




8. Pierre Ramus-Symposion - Anarchismus zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit

In Memoriam Dieter Schrage

Freitag, 18. und Samstag, 19. November 2011
Anarchistische Bibliothek, Lerchenfelder Straße 124-126, Hof 3, Tür 1A, 1080 Wien

„Anarchie bedeutet Gewaltlosigkeit“, schrieb der bekannte italienische Anarchist Errico Malatesta in den 1920er Jahren, „bedeutet Nicht-Herrschaft des Menschen über den Menschen, Nicht-Zwang durch die Gewalt des Willens eines oder mehrerer über den der anderen.“ Dennoch haben AnarchistInnen im Kampf gegen politische und gesellschaftliche Institutionen, die sie als unterdrückerisch einschätzten, immer wieder Gewalt angewandt. Das so entstandene Bild, dass das spezifische Merkmal des Anarchismus gerade die Gewalt sei, scheint sich im Laufe der Geschichte immer mehr verfestigt zu haben. Die Bestandhaftigkeit falscher Bilder und Erklärungsmuster ist jedoch endlich, und so soll im Rahmen des 8. Pierre Ramus-Symposions das umrissene Spannungsfeld genauer ausgeleuchtet werden. Namensgeber der Veranstaltung ist der Wiener Anarchist Pierre Ramus (d.i. Rudolf Großmann) (1882-1942), der in seinen Schriften zahlreiche Wege des gewaltfreien Aufstandes aufgezeigt.




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