Rudolf de Jong - Die Internationale Arbeiter-Assoziation (Anarcho-Syndikalisten) und der Faschismus

I. Die Internationale Arbeiter-Assoziation (Anarcho-Syndikalisten) und der Faschismus

Während eines Kongresses in Berlin, vom 25. Dezember 1922 bis 2. Januar 1923, wurde eine Internationale von revolutionären anarchosyndikalistischen Gewerkschaften gegründet: Die Internationale Arbeiter-Assoziation (IAA).

Die Geschichte dieser Berliner IAA - die Organisation existiert auch heute noch - ist noch nicht geschrieben worden: die IAA- Archive und viele Dokumente sind leider verloren gegangen. Hoffnung und Reaktion standen an der Wiege der IAA. Hoffnung, geweckt durch die Revolutionszeit, "eine mächtige Hoffnung, die sogar die schlimmste Not nicht dämpfen konnte" (1). Und Reaktion nach der Niederlage der revolutionären Bewegungen in Deutschland, Italien, Ungarn und Russland. Letzteres ist wichtig. Die Gründer der IAA waren überzeugt, daß die Russische Revolution unter der Diktatur der Kommunistischen Partei erstickt und verloren gegangen sei und die Rote Gewerkschafts-Internationale (RGI) sich der Vormundschaft der Komintern unterworfen habe.

Ich entnehme der Einleitung der Statuten der IAA: "Gegen die Offensive des Kapitalismus auf der einen Seite und gegen die Politikanten aller Nuancen auf der anderen müssen die revolutionären Arbeiter der Welt eine wahre Internationale Arbeiter-Assoziation errichten. Jedes Mitglied derselben muss sich bewußt sein, daß die endgültige Befreiung der Arbeiter nur dann möglich ist, wenn die Arbeiter selbst als Arbeiter in ihren wirtschaftlichen Organisationen darauf vorbereitet sind, nicht nur vom Grund und Boden sowie von den Fabriken Besitz zu ergreifen, sondern auch, um sie gemeinsam in dem Sinne zu verwalten, daß die Produktion fortgesetzt werden kann (...)" (2)

Weiter lesen wir über revolutionäre Taktik: "Unter direkter und revolutionärer Aktion versteht der (Gründungs) Kon­gress: 1. Die Propaganda (...) 2. Der Streik (...) 3. Der Boykott (...) 4. Die Sabotage (...) 5. Die Aktion der sozialen Verantwortlichkeit (...) 6. Der Ge­neralstreik (...) (3)

Bei der Gründung waren über zwei Millionen Arbeiter der IAA angeschlossen. Wichtige Sektionen gab es in Spanien (CNT, mit etwa 1.000.000 Mitgliedern), Italien (USI, 500.000), Argentinien (FORA, 200.000), Portugal (CGT, 150.000), Deutschland (FAUD, 120.000), Schweden (SAC, 22.000). (4)

Die spanische CNT war von Anfang an die größte Organisation. Die CNT und die SAC spielten Ende der dreißiger Jahre noch eine wesentliche Rolle.

Die IAA hatte keine dirigierende Exekutive. Die Landesverbände waren autonom. Es gab Kongresse und Konferenzen, ein internationales Büro, Pressedienste und (nicht immer!) Zeitschriften. (5)

II. Faschismus oder soziale Revolution

Der Faschismus ist von der IAA niemals isoliert betrachtet, sondern immer im Zusammenhang mit der internationalen Reaktion, Staat und Kapitalismus, Diktatur und Totalitarismus gesehen worden. Soziale Revolution oder Faschismus, Reaktion und Krieg war die Alternative. Hören wir zum Beispiel wie der 4. Kongress der IAA das spanische Proletariat begrüßte (der Kongress tagte in Madrid vom 16. bis 21. Juni 1931, also zwei Monate nach der Proklamierung der spanischen demokretischen Republik): "entweder zur Rückkehr des Despotismus, der durch gewaltsame Vertreibung der demokratisch-liberalen Regierung wieder zur Macht gelangen würde, oder zur Verwirklichung der Freiheit und zur Organisation der Arbeit durch die Hand- und Kopfarbeiter" (6) (...)

Die Gegenüberstellung von Demokratie und Faschismus - sowie die Einheitsfront aller Antifaschisten hat die IAA als falsch abgelehnt. Man wies gerade auf den Zusammenhang zwischen bürgerlicher Demokratie und Faschismus und zwischen bolschewistischen und faschistischen Methoden hin.

In den Publikationen der IAA ist der Weg zum Faschismus ein wesentliches Thema. Die Mitverantwortung, ja sogar Mitschuld der Nichtfaschisten wurde dabei stets hervorgehoben. Mitverantwortung der bürgerlichen Demokratie und Mitverantwortung der reformistischen und kommunistischen Arbeiterbewegung. Der bürgerlichen Demokratie wird vorgeworfen, daß sie zum Schutz des Kapitalismus vor einer sozialen Revolution auf ihre bürgerliche Freiheit verzichtete und den Faschismus zu Hilfe rief.

Den Arbeiterorganisationen marxistischer und reformistischer Prägung wird vorgeworfen, daß sie die Arbeiter in ihrem revolutionärem Kampf hemmten. (7) Die Sozialdemokraten sind Handlanger des Kapitalismus geworden, sie sind Reformisten, keine Revolutionäre. Ihre Politik dem Faschismus gegenüber ist defaitistisch. Auch den Kommunisten wurde Parlamentarismus und Reformismus vorgeworfen. Ihre Methoden und die Diktatur in Rußland haben die geistige Entwicklung zum Faschismus begünstigt. Die kommunistische Demagogie und die Praxis: alle selbständigen Arbeiterkräfte der Politik der K.P. und Moskau unterzuordnen, hat das Proletariat demoralisiert und desorientiert.

Überblicken wir die Ereignisse zwischen 1922 und 1939, dann wird uns klar, daß die IAA genügend Gründe hatte, Demokraten und marxistische Arbeiterbewegungen so scharf zu kritisieren. Die IAA und ihre Kritik sind praktisch von den großen internationalen Arbeiterbewegungen ignoriert worden.

III. Faschismus, Reaktion alten Stils, kapitalistische Entwicklung

Obwohl der Faschismus im Zusammenhang mit der internationalen Reaktion betrachtet wurde, wurde auch auf den spezifischen Charakter des Faschismus hingewiesen. Auf der Tagesordnung des zweiten IAA-Kongresses (Amsterdam, 1925) stand der "Kampf gegen die internationale Reaktion". Berichterstatter war der Italiener A. Borghi. Ich möchte aus seiner Rede einige Sätze zitieren:

“Es gibt eine Reaktion im alten Stil, und es gibt eine bolschewistische, eine faschistische Reaktion. (...)

Der Faschismus, mehr noch die faschistische Reaktion, ist nicht bloß eine Geißel als "reaktionäres Quantum" zu werten, ja die Einstellung ihrer Anhänger bedingt ihre Zahl.(...) Die Reaktion nach altem Stile, wie sie Crispi und Bismarck inszenierten, ist eine Sache, der Faschismus eine andere, und diese Änderung im Charakter der Reaktion hängt eng zusammen mit dem Grad der Stärke, welche das Proletariat während der letzten Zeit gewonnen hatte. Die Reaktion im alten Stile legte sich noch gewisse Beschränkungen auf, ihre Träger hatten noch eine gewisse Verantwortlichkeit. (...)

Der Faschismus ist eine ganz andere Erscheinung. Er kennt weder Beschränkungen noch Verantwortlichkeit (...)

Der Faschismus ist eine Vereinigung des Schlimmsten aller dieser Ideen und aller reaktionären Folgen und Missetaten, welche aus ihnen entstanden sind. Erst eine seltsame Mischung von Demagogie und einer sogenannten "Revolution". Ebenso wie die Bolschewisten - und der Faschismus ist nur ein Bolschewismus, der auf dem Kopf steht - wollte er den Staat zu einer Macht erheben, welche der Wirtschaft ihre Gesetze diktiert und durch Dekrete den Lauf der wirtschaftlichen Ereignisse bestimmen sollte (...)

Der Faschismus ist ein Sammelsurium aller möglichen Ideen, eine Art politischer Futurismus, der nie imstande sein wird Gleichgewicht und Stabilität zu gewinnen. Der Faschismus ist ein Monstrum, der keiner lebendigen Gattung in der politischen Zoologie gleich ist. (...)

Er hat alle Prinzipien gefälscht, alle verunreinigt. Mit dem Ergebnis, daß die faschistische Partei sich aus Elementen zusammensetzt, die wie ein Bilderrätsel anmuten, Menschen ohne Glauben, ohne Leidenschaft selbst für eine schlechte Idee. (...) (8)

Praktische Konsequenzen hat diese Unterscheidung von Faschismus und "Reaktion im alten Stil" für Borghi nicht.

"Der Faschismus hat eine ganze Reihe antifaschistischer Strömungen hervorgerufen, die für das Proletariat eine Gefahr in sich bergen. Die Bourgeoisie kann natürlich mit Mussolini und seiner Bande nicht zufrieden sein. Er hatte ihr gedient als Werkzeug gegen das Proletariat. (...)"

Die Demokratie erklärte nunmehr, daß sie bereit sei, sich an die Spitze einer Bewegung zu setzen, um "die Freiheit" wieder herzustellen und begehrt zu diesem Zweck die Hilfe des Proletariats. Die Parole ist: "Gegen die Diktatur!"

Der antifaschistische Block würde dadurch also notwendigerweise auch zu einem antibolschewistischen Block werden. Aus diesem Grunde ergeben sich für uns folgende Fragen:

Erstens: könnten wir mit der Demokratie einen Block schließen gegen den Faschismus?

Zweitens: können wir mit der Demokratie auch gegen jene andere Form der Reaktion einen Block bilden, die im Bolschewismus ihren Ausdruck findet? Um sich hier zurechtzufinden, müssen wir die Rolle, welche die Demokratie im Faschismus gegen das Proletariat gespielt hat, etwas näher in Augenschein nehmen. (...)

In der Tat ist es nötig, in dem Faschismus zwei Phasen zu unterscheiden: seine Rolle von 1920 bis 1922, als er noch außerhalb der Regierung wirkte, und seine Rolle als regierende Partei nach 1922.

In beiden Phasen seiner Existenz wurde der Faschismus vom Staate unterstützt. In seiner ersten Phase war es der demokratische Staat, welcher den Faschismus deckte und ihm den Weg ebnete (...)

Hier stellt sich uns eine Frage entgegen: Indem ich den konservativen Charakter der Demokratie zum Ausgangspunkt meiner Ausführung gemacht habe, darf man daraus schliessen, daß wir politischen Freiheiten keine Bedeutung beilegen, daß das Bedürfnis, dieselben zu fordern und zu verteidigen, eine Angelegenheit der bürgerlichen Demokratie ist, ja daß wir uns selber ins Schlepptau der Bourgeoisie begeben, falls wir für politische Freiheit ein- treten?

Keineswegs! Wir werden jede Art von Freiheit fordern. Wir werden alle Freiheiten verteidigen, die wir geniessen. Das ist durchaus kein Widerspruch. Die Kommunisten können sagen: "Um so besser, wenn es eine bürgerliche Diktatur gibt, nach ihr wird die unsere kommen." Wir aber sagen: "Um so schlimmer, wenn es eine bürgerliche Diktatur gibt, da dieselbe den Glauben erweckt, daß die bürgerliche Demokratie ein Paradies sei und den bourgeoisen Demokraten die Möglichkeit bietet, als Revolutionäre und Verfolgte zu posieren." (...)

Es ist also notwendig, auch für uns, jene Freiheiten zu fordern und zu verteidigen, welche frühere Revolutionen uns gebracht haben, allein wir müssen sie verteidigen, ohne das Gebiet unserer Ideen und Methoden zu verlassen. (...)

Kein Zusammengehen also zwischen dem revolutionärem Proletariat und der Demokratie Aber wenn es auch Vorkommen kann, daß sich in gewissen Momenten unsere Kräfte mit denen der Demokratie kreuzen im Kampf gegen den Faschismus, wie dies z.B. der Fall gewesen ist in Deutschland zur Zeit des Kapp-Putsches, so kann aber niemals von einem Zusammengehen im Kampf gegen den Bolschewismus die Rede sein. Dies ist ein Kampf, den wir ganz allein führen müssen (...)

Ich weiss, daß man sofort die Einwendung gegen uns erheben wird, daß unsere Vorschläge rein negativer Natur sind und der positiven Lösungen ermangeln. Aber wäre es praktischer von uns, wenn wir mit unseren demokratischen Gegnern Hand in Hand gingen und mit ihnen zusammen mit den Beinen strampelten, anstatt auf dem Gebiete zu kämpfen, des unseren Ideen angemessen ist? (9)

Ich zitiere aus der vom Kongress angenommenen Resolution Über "den Kampf gegen die internationale Reaktion":

Der Kongress betrachtet die elementare Freiheit der Presse, des Wortes und der Koalition für die Kämpfe der Arbeiter als unentbehrlich. Diese Freiheiten sind das Ergebnis vergangener Revolutionen, und die Verteidigung oder Wiedererringung derselben hängt stets von der Kraft des Widerstandes ab, den das organisierte Proletariat zu leisten imstande ist. Sie sind eine kostbare Erbschaft, die fortgesetzt erweitert werden muß und niemals der Gnade irgendeiner Regierung anvertraut werden darf. (...)

Der Kongress ermahnt die Arbeiterklasse jener Länder, die von dem Wüten der Diktatur betroffen sind, ihr Vertrauen in den Klassenkampf zu bewahren, und dort, wo die derzeitigen Bedingungen die reguläre Tätigkeit des gewerkschaftlichen Lebens nicht gestatten, sich auf ihren Arbeitsplätzen selbst - in den Fabriken, den landwirtschaftlichen Betrieben und den Verkehrsindustrien - zu verbinden, denn der wahre Kampf gegen die Diktatur fällt nicht nur zusammen mit der Erhebung der Arbeiterschaft, auf der ganzen Linie der wirtschaftlichen Produktion, er wird auch die Bedingung jeder Erhebung gegen die Diktatur sein. (10)

Es ist bekannt, daß Anarchisten und Syndikalisten in der Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen außer den wirtschaftlichen und materiellen Faktoren auch den sozialpsychologischen und kulturellen Faktoren große Bedeutung beimessen. Der Faschismus ist auch immer in Zusammenhang mit der Demoralisierung der Kriegs- und Nachkriegszeit, des Nationalismus und - in Deutschland - dem Untertanengeist betrachtet worden. (11)

Auf den Kongressen der IAA - speziell auf den ersten vier Kongressen - hat man sich natürlich mit den Entwicklungen des Kapitalismus, und den damals aktuellen Wirtschaftsproblemen beschäftigt. Es gab Referate und Resolutionen über Arbeitslosigkeit, Rationalisierung und Sechsstundentag, die Wirtschaftskrise u.s.w. Direkte Hinweise auf den Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung gab es indessen ziemlich wenig. Dennoch sind die Diskussionen und Analysen interessant. In den Analysen wurde auf die Entwicklung vom Privatkapitalismus zum Monopolkapitalismus, mit Trusts und Kartellen, und die zunehmende Bedeutung des Staates und des Staatskapitalismus hingewiesen. Demgegenüber wäre es notwendig, auch den Klassenkampf international zu organisieren, mit Austausch von Statistiken, Informationen, Kampf für Angleichung der Löhne und Arbeitsbedingungen: "internationale Aktion". Die Bedeutung der nationalen Industrie-Föderationen und die Notwendigkeit internationale Industrie-Föderationen zu bilden, wurde auf den internationalen Kongressen in Madrid (1931) und Paris (1935) diskutiert. (12)

IV. Praktischer Kampf und Probleme

A. In den faschistischen Ländern

Der praktische Kampf der Anarcho-Syndikalisten in faschistisch und diktorial regierten Ländern entsprach der erwähnten Resolution von 1925. Im Ausland bildeten sich bisweilen Emigrantenorganisationen.

Man versuchte durchzuhalten und weiterzuarbeiten. Dabei ist folgendes zu betrachten

1. In den zwanziger Jahren hatte sich der Terror in den faschistischen Ländern nur allmählich gesteigert und war nicht so perfekt organisiert wie nach 1933 in Deutschland. In verschiedenen Ländern hat es, trotz Verfolgungen und Terror, doch zuweilen gewisse Möglichkeiten gegeben (wieder) zu publizieren, die Organisationen zu schützen oder neu aufzubauen, Kontakte zu pflegen u.s.w. Charakteristisch ist der Bericht des Delegierten aus Portugal auf dem IAA-Kongress 1931: "Seit 1926 haben wir (...) die Diktatur. Die Bewegung wurde völlig unterdrückt, die Tageszeitung verboten. Auf dem Lütticher Kongress (1928) war kein Delegierter von uns. Fast alle Genossen waren damals im Gefängnis (...) Zeitungen tauchten wieder auf. Sie wurden jedoch wiederum verboten (...) (13)

2. Bis 1933 war die Überzeugung weit verbreitet, daß der Faschismus, "das Monstrum" nicht lebensfähig wäre und bald zu Grunde gehen müßte an der Abscheu, die es erweckte. Abscheu, nicht nur beim Proletariat sondern bei allen Schichten des Volkes. Diesen Glauben finden wir zum Beispiel in einem Aufruf des Sekretariats der IAA nach der Ermordung von Mateotti: "Der so langersehnte Augenblick, wo der Faschismus durch seine zahllosen Verbrechen damit endete, die Erbitterung der unterdrückten Massen hervorzurufen, ist endlich gekommen". (14)

Der Sturz Primo de Rivera in Spanien (1930) und die Proklamierung der Republik (1931) hat diesen Glauben bestärkt.

B. IAA - Agitation und Hilfeleistungen

Solidarität mit den Opfern des Faschismus und der Diktatur hat es natürlich immer in der IAA gegeben: Information in der Presse, Agitation, Kampf für Asylrecht, Geldsammlungen, finanzielle Unterstützung von illegalen und halbillegalen Organisationen und Zeitschriften in faschistischen Ländern. Schmuggel illegaler Literatur, Flüchtlingshilfe, u.s.w. Die IAA ist immer eingetreten für alle verfolgten Revolutionäre. Den eigenen Kameraden wurde jedoch die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Kampagnen wurden für Ghezzi, Radovitsky, Durruti und Ascaso, Sacco und Vanzetti, Erich und Zensl Mühsam u.a. veranstaltet.

C. Internationaler Boykott

Eine wichtige Frage ist: Hat die IAA auch versucht die in den Statuten erwähnten wirtschaftlichen Waffen zu benützen im Kampf gegen den internationalen Faschismus?

Die wirtschaftlichen Aktionen der Transportarbeiter Europas und Amerikas gegen die Intervention in Russland hatten die Anarcho-Syndikalisten beeinflusst. Bevor der Marsch auf Rom stattgefunden hatte, hatte das Internationale Büro der revolutionären Syndikalisten sich an die IGB und die RGI gewendet und gebeten einen Boykott gegen den Faschismus zu organisieren. (Dieses Büro war u.a. mit der Vorbereitung des Gründungskongresses beauftragt).

Ich zitiere aus dem Brief an den IGB und die RGI vom 15. September 1922: "Es gilt nicht, eine besondere Organisation, sondern das gesamte italienische Proletariat zu unterstützen, (...) einen vollständigen Boykott Italiens, wie er seinerzeit gegen Hothy-Ungam durchgeführt wurde. (...) Wir schlagen ferner vor (...) daß für die Dauer von drei Tagen sämtlicher Verkehr mit Italien eingestellt wird, so daß kein Nachrichtendienst Italien ereicht, keine Eisenbahn die italienische Grenze passiert, kein Schiff in einem italienischen Hafen anlegt." (15)

Dieser Vorschlag wurde durch die RGI und den IGB nicht angenommen.

Weiterhin sind folgende Boykottaktionen vorgeschlagen und Propagiert worden:

  1. 1927 Gegen die Vereinigten Staaten, um die drohende Exekution von Sacco und Vanzetti ab zu wenden
  2. 1933 Gegen Hitler-Deutschland
  3. 1938 Gegen die faschistischen Aggressoren Deutschland, Italien und Japan


Erfolg hatten sie niemals. Unter den Sektionen der IAA hat die schwedische Organisation, SAC, am meisten getan diese Boykottaktionen zu propagieren und zu organisieren. Interessant ist, daß 1933 die französische Sektion (CGTSR) sich gegen den Boykott aussprach, "Das Hauptargument der CGTSR (...) war, daß ein solcher Boykott für Hitler ein Vorwand sein könne, seinen eigenen Bankrott zu maskieren. Außerdem könne er den Nazis einen Vorwand zum Krieg geben." (16) In Spanien wurden damals Pläne für einen Boykott von dem Dezember-Aufstand 1933, der die CNT in die Illegalität versetzte, verhindert.

1938 hatte das Sekretariat der IAA einen Plan ausgearbeitet für einen Boykott und ein Embargo gegen Deutschland, Italien und Japan. Exporte von Rohstoffen, die für die Rüstungsindustrie und die Brennstoffversorgung in den faschistischen Staaten notwendig waren, sollten verhindert werden. Die Versorgung der Bevölkerung der Aggressorstaaten mit Lebensmitteln sollte garantiert bleiben. Die Anarcho-Syndikalisten beabsichtigten die Regierungen der Mitgliedsstaaten des Völkerbundes, und auch die Vereinigten Staaten dazu zu bringen, den Verpflichtungen des Artikels 16 des Völkerbundvertrages nachzukommen. (Artikel 16 enthielt die Verpflichtungen der Mitgliedsstaaten Sanktionen gegen Aggressorstaaten zu treffen. (18)

Der Boykottplan wurde der IGB vorgeschlagen, aber von diesen abgelehnt. (19)

Alle Boykottaktionen der IAA waren immer Aufforderungen an das ganze Proletariat oder Vorschläge an den IGB und die RGI. Die Frage, wie und wo organisierte Minoritäten selbst am besten anfangen könnten, mit konkreten Aktionen, ist niemals gestellt worden. Die Vorschläge und Entwürfe waren meistens auch sehr allgemein gehalten: man hat nicht versucht in den faschistischen Wirtschaften eine Achillessehne zu entdecken und zu treffen.

D. Zusammenarbeit und Einheit

Der Gründungskongress der IAA wandte sich in einem Aufruf: "An das werktätige Volk aller Länder und Zungen". Über die Einheitsfrage und proletarische Zusammenarbeit steht in diesem Aufruf:

"Die "Internationale Arbeiter-Assoziation" erblickt in den Arbeitern, welche den Internationalen Moskaus oder Amsterdams angeschlossen sind, keine Gegner, sondern natürliche Verbündete, und ist stets bereit, in allen großen Aktionen des Proletariats für die Befreiung der Arbeiterklasse oder gegen dis Versuche der Reaktion Schulter an Schulter mit denselben zu marschieren" (20) (...)

Zusammenarbeiten in konkreten Aktionen also - wie bei dem Generalstreik zur Zeit des Kapp-Putsches. (21) In der Praxis hatte man fruchtbar zusammengearbeitet mit radikalen Demokraten - und Organisationen wie der Liga für Menschenrechte - wenn es galt, allgemeine Rechte zu verteidigen gegen Anschläge der Reaktion.

In den faschistischen Ländern ist die Zusammenarbeit oft weitergegangen, wie in Spanien während der Diktatur Primo de Riveras und wie in Portugal.

Auch in den dreißiger Jahren hat die IAA ihre Ansichten keineswegs geändert. In der Saarabstimmung trat sie für Stimmenthaltung ein. Sie versuchte die kommunistischen Manipulationen in den Einheitskongressen (Anti-Kriegs-Kongress, Amsterdam, 1932, Antifaschistischer Arbeiterkongress, Paris, 1933) zu entlarven. (22) Der IAA-Kongress in Paris, 1935, lehnte die Volksfront ab. (23) Die Geschäftskommission der illegalen FAUD schlug einmal neue Wege zur revolutionären Einheit vor:

"Eine Niederlage des spanischen Proletariats beinhaltet eine noch empfindlichere Niederlage für das gesamte Proletariat Europas. Wir sind der Auffassung, daß ganz neue Wege dabei beschritten werden müssen. (...) Es muß eine Synthese zwischen den marxistischen und den anarchistischen Proletariern gefunden werden. (...) Die Organisationsform der neuen Einheitsorganisation wird die Sozialrevolutionäre Gewerkschaftsform bleiben. International würde dies bedeuten eine Gründung einer neuen Internationale." (24)

Das Sekretariat der IAA war gar nicht einverstanden mit diesem Vorschlag und erklärte: "Wenn diese Auffassungen vielleicht erklärlich sind durch die jetzige Lage in Deutschland, so stellen sie zweifellos einen grundsätzlichen Irrtum dar und verkennen auch die internationale Lege." (25)

Die IAA beurteilte die internationale politische Situation und die Lage in Hitler- Deutschland ziemlich realistisch. Man machte sich keine Illusionen. Neue Ideen, Analysen und Vorschläge wurden aber kaum erarbeitet. Es war ein Festhalten an und ein Wiederholen von Prinzipien. Es gab nur eine Hoffnung: Spanien

V. Spanien

Spanien ist ein Kapitel für sich und erfordert ein Referat für sich. Über die CNT und ihre Rolle während des spanischen Bürgerkrieges und über die soziale Revolution gibt es eine Menge Literatur. (26)

Ich beschränke mich hier auf das Verhältnis der IAA zu Spanien und zur CNT. Der 4. Kongress der IAA in Madrid hatte ein iberisches Sekretariat der IAA eingesetzt. Von 1933 bis 1935 war der Sitz des IAA-Sekretariats in Spanien. Die Zusammenarbeit zwischen IAA und CNT gestaltete sich wenig erfolgreich. (27) Dies war umso verhängnisvoller als das Sekretariat und die ganze IAA wußten, daß der revolutionäre Kampf in Spanien entscheiden sollte über die Frage: Faschismus und Weltkrieg oder soziale Revolution.

Tatsächlich ist der Angriff des Faschismus und der Truppen Francos mit einer sozialen Revolution beantwortet worden, die in groben Umrissen den Ansichten und den Idealen des Anarcho-Syndikalismus entsprach. Die Anarchosyndikalisten betrachten diese soziale Revolution als das schönste Experiment in der Geschichte der Arbeiterbewegung. (28)

Die Faschisten wurden nicht überall in Spanien geschlagen. Die CNT entschloss sich nach dem 19. Juli 1936 mit allen antifaschistischen Kräften gegen den Faschismus zusammenzuarbeiten. Es ging nicht mehr um die Frage Faschismus oder soziale Revolution, sondern um die soziale Revolution und den Kampf gegen den Faschismus: den Bürgerkrieg und die Abwehr der Intervention der faschistischen Mächte.

Diskussionen über die Bündnisfrage hat es in Spanien schon lange gegeben. Orobón Fernández hat im Februar 1934 Aufsehen erregt mit einem Appell zur Einheit gegen die faschistische Gefahr. Er berief sich dabei auf das Vorbild der Münchener Räterepublik. (29) Orobón meinte also eine revolutionäre Allianz im Geiste der Frontstellung Faschismus -► soziale Revolution (und nicht Faschismus -► Demokratie). Orobón hatte die CNT in Asturien beeinflusst.

Während des asturischen Oktoberaufstands 1934 arbeitete man - nicht ohne Schwierigkeiten - zusammen mit Sozialisten und Kommunisten. Der Kongress der CNT in Zaragossa, Mai 1936, setzte die Allianz CNT-UGT (die sozialistische Gewerkschaft) auf die Tagesordnung.

Die antifaschistische Allianz während des Bürgerkriegs war nicht eine revolutionäre Allianz im Sinne Orobón, aber ein Zusammengehen von sozialer Revolution und antifaschistischer Gegenrevolution. (Dabei stellte die K.P. sich an die Spitze der bürgerlichen Reaktion). Die CNT versuchte die Anti-Franco-Front zu erhalten und gleichzeitig die soziale Revolution zu schützen. Daraus ergab sich eine Politik voller Kompromisse. Der Eintritt der CNT-Minister in die Regierung, die Militarisierung, der Angriff auf die Kollektive im Jahr 1937, gehörten zu dem hohen Preis, den die CNT für diese Politik zu zahlen hatte. Die Presse der IAA - speziell in Frankreich - stand deswegen der CNT-Politik oft sehr kritisch gegenüber. (30)

Natürlich finden wir auch die tiefe Freude über die soziale Revolution und die Solidarität mit Spanien in dieser Presse.

Tatsächlich war die IAA während des Bürgerkriegs nicht imstande, der CNT entscheidende theoretische und materielle Hilfe zu leisten. Die Tragödie der IAA ist vielleicht, daß sie nur in den zwanziger Jahren eine wirklich lebendige Internationale war, damals aber herrschte in Spanien die Diktatur. Während der zweiten spanischen Republik waren (mit Ausnahme von Schweden und Spanien) die Sektionen - wenn sie nicht ganz dem Faschismus und der Weltkrise zum Opfer gefallen waren - zu kleinen ideologischen Propagandagruppen geworden und keine aktionsfähigen Gewerkschaften mehr.

"Tatsache ist - so schreibt Rudolf Rocker in seinen Memoiren - dass mit der Niederlage des Spanischen Bürgerkriegs, in dem unsere eigene Bewegung eine so heroische Rolle gespielt hatte, auch das Schicksal der IAA besiegelt wurde". (32)

Fußnoten:
1.) Rudolf Rocker, Revolution und Rückfall in die Barbarei, Memoiren Band III, Manuskript IISG, S. 211. Rocker war der Vater der IAA. "Ich habe an dem Entwicklungsgang der IAA von Anfang an tätigen Anteil genommen und kann wohl mit gutem Gewissen behaupten, daß ich meine besten Kräfte eingestellt habe, um ihre Gründung zustande zu bringen." Memoiren Band III, Manuskript, S. 233.
2.) Resolutionen, angenommen auf dem Internationalen Kongress der Revolutionären Syndikalisten zu Berlin, vom 25. Dezember 1922 bis 2. Januar 1923, S. 9, Berlin (1923).
3.) Id., S. 20 ff
4.) Siehe "Der Syndikalist, Organ der Freien Arbeiter-Union Deutschlands", 1923, Nr. 1 , R. Rocker, Memoiren Band III, Manuskript S. 225-226.
5.) Angaben über die IAA:

Vorbereitende Konferenzen:
Dezember 1920 in Berlin,
Oktober 1921 in Düsseldorf und Juli 1922 in Berlin.

I. Gründungskongress: Berlin, 25.12.1922-2.1.1923.
II.Kongress: Amsterdam, 21. - 28.3.1925.
III.Kongress: Lüttich, Mai 1928
IV.Kongress: Madrid, 15.-21.5.1931.
V.Kongress: Paris, 24. - 31.8.1935.
Außergewöhnlicher Kongress: Paris, 6. - 17.12. 1937.
VI.Kongress: Paris, 24.-31. 8.1938.

Konferenzen und Plenen:
Innsbruck, Dezember 1923,
Paris, Mai 1925,
Madrid, April 1932,
Amsterdam, April 1933,
Paris, November 1935,
Paris, Juni 1937.

Sitz des Sekretariats
1922-1933 Berlin
1933 - 1935 Madrid - Barcelona
1935 - 1938 Paris
1938 Stockholm

6.) IV. Weltkongress der Internationalen Arbeiter-Assoziation, Madrid, vom 15. bis 21. Juni 1931, IAA, Berlin (1931), S. 2. Siehe auch z.B. den Aufruf an die Delegierten des antifaschistischen- Arbeiterkongresses, Paris, 4. -5. Juni 1933. "Faschismus oder Soziale Revolution: eine andere Wahl gibt es für die Arbeiterklasse nicht. Kampf gegen den Faschismus heißt: Kampf gegen jede Diktatur und Vorbereitung der Sozialen Revolution. Diesen Kampf gilt es zu organisieren über den Kopf aller politischen Parteien und gegen alle politischen Parteien." (Tätigkeitsbericht des Sekretariats der IAA (April 1933 - April 1935), S. 44).
7.) Sehr scharf wurden die Sozialdemokraten und Kommunisten nach der Machtübernahme in Deutschland angegriffen. "Daß der Faschismus in Deutschland siegen konnte, ohne den geringsten Widerstand von Seiten der Arbeiterbewegung mit ihren bei den großen Parteien (...), ist der eklatanteste Beweis des Bankrotts der parteipolitischen Methoden."
(Sekretariat der IAA, 24. März 1933 - siehe Tätigkeitsbericht... S.41).
8.) Bericht des II. Kongresses der Internationalen Arbeiter-Assoziation in: "Die Internationale, Organ der Intemationalen-Arbeiter-Assoziation", 2. Jg. Nr. 5, Juni 1925, S. 27 ff.
9.) Id.
10.) Id., S. 62-63
11.) Das Lebenswerk Rockers, Die Entscheidung des Abendlandes (Nationalism and Culture), Hamburg 1949, ist eine libertäre Auseinandersetzung mit Nationalismus, Staatsvergötterung und Faschismus. Das Manuskript war im Jahre 1933 abgeschlossen.
12.) Trotzdem gab es nur eine internationale Industrieföderation, die sehr wenig aktiv war: Die Internationale Syndikalistische Bauarbeiterföderation, gegründet im Jahre 1926.
13.) VI. Weltkongress... S.l 1
14.) Die Internationale, Juni 1925, S. 80-81
15.) Der Syndikalist, 1922, Nr. 40. Siehe auch: Der Syndikalist, 1922, Nr. 45 und 1923, Nr. 1.
16.) Tätigkeiten des Sekretariats..., S. 11.
17.) Siehe AIT Service de Presse 1938, Nr. 1, le 25 mars 1938, p. 9-16. Plan de Boycottage et d‘Embargo relatif aux Marchandises, Produits et Objets originaires des Pays Fascistes ou destinés à ces Pays.
18.) Id. p. 13 "Il est évident qu‘uns action générale des travailleurs appuyés par une opinion publique eclairée et renseignée, sympathique à la cause de la Paix, peut obliger, par sa constance, les Gouvernements qui siègent encore à Genève, ainsi que les Etats-Unis, à appliquer pratiquement des dispositions qu’ils ont eux-mèmes inscrites dans la Charte Internationale de Genève."
19.) Siehe AIT Service de Presse, 1928, Nr. 1 und Rapport Moral, Congrès de FAIT, août 1938.
20.) Resolutionen, angenommen..., S. 36.
21.) Rudolf Rocker erwähnt den Kapp-Putsch als Berichterstatter über “die Stellung der IAA zu den verschiedenen Richtungen innerhalb der Arbeiterbewegung“ (Kongress Amsterdam, 1925), Die Internationale, Juni 1925, S. 10. In “Revolution und Rückfall.,.“ (S.454 - 455) gibt Rocker die Stellungnahme der FAUD zu dem Staatsstreich Von Papens in Preußen gegen Severing (1932) wieder: “Wir hatten (...) gleich nach dem Staatsstreich Von Papens eine geheime Versammlung der Vertrauensmänner unserer Organisationen in Berlin und Umgegend einberufen, um zu den letzten Geschehnissen Stellung zu nehmen (...). In jener Versammlung wurden alle Vorbereitungen zum Kampfe getroffen, sobald das erste Signal dazu gegeben würde. Es wurde beschlossen, sofort einen kurzen Aufruf an die deutsche Arbeiterschaft herauszugeben, der ihr den ganzen Emst der Lage vor Augen führen und zeigen sollte, dass nur ein Generalstreik wie zur Zeit des Kapp-Putsches noch Rettung bringen konnte. Erich Mühsam unterzog sich sofort der Aufgabe, den Aufruf zu schreiben. (...). Doch schon am nächsten Tag erschien im Vorwärts eine Erklärung, in welcher die Herausgeber jenes Manifestes als "Agenten des Faschismus" gebrandmarkt wurden und den Arbeitern dringend geraten wurde, sich nicht in die Falle locken zu lassen und ruhig zu warten, bis ihre bewährten Führer beschlossen hätten, was zu tun sei" (Memoiren, Band III, Manuskript S. 454-455).
22.) Siehe Tätigkeitsbericht des Sekretariats der IAA (April 1933 - April 1935), S. 51. Erklärung zur Saarabstimmung, S. 43. Gegen den Faschismus.
23.) Über diesen Kongress stand mir nur der Bericht in Le Combat Syndicaliste und in Le Syndicaliste zur Verfügung. "Contre le front unique des politiciens de toutes couleurs, FAXT, fait appel au front commun révolutionnaire à la base, à l'éducation révolutionnaire locale d'action directe quotidienne anti-étatiste basée sur une lutte antipolitique, antiélectorale, antiparlamentaire et antifasciste..." Résolution sur le front unique adoptée par le Ve Congrès de l'A.I.T. (Le Combat Syndicaliste, 4.10.1935).
"...la lutte contre le fascisme ne peut être menéen accord avec la bourgeoisie d'un autre pays, mais uniquement par le prolétariat de chaque pays sontre sa propre bourgeoisie, et que le fascisme ne peut être renversé autrement que par la révolution sociale". (Résolution sur la guerre, Le Comat Syndicaliste, 13.9.1935).
24.) Siehe Tätigkeitsbericht... S. 67 ff
25.) Id. (5.5.1934)
26.) B. Bollotin, The Grand Camouflage, London, 1961. N. Chomsky, Liberel Scholarship and the Spanish Civil War (in American Power and the New Mandarins, New York, 1971). /
Erich Gerlach und Augustin Souchy, Die soziale Revolution in Spanien, Berlin 1974. / Gaston Laval, Espagne Libertaire 36-39, Paris, 1971. / César M. Lorenzo, Les anarchistes espagnols et le pouvoir 1868 - 1969, Paris 1969. / J. Peirats, La CNT en la Revolución espagnola, 2a edic. Paris, 1971, 3 Tomos.
27.) In dem Tätigkeitsbericht des Sekretariats der IAA (April 1933 - April 1935) heißt es: "Die CNT zeigte nicht das geringste Interesse für die IAA. Sie forderte das Sekretariat nie zur Zusammenarbeit für die gemeinsame Sache auf, ( ...) (S. 7).
28.) "Voici les falte: une révolution sociale incomparablement plus profonde que toutes celees qui l’ont précédée a su lieu dans un pays dont on a beaucoup parlé durant les années 1936 - 1939: l’ESPAGNE. Une révolution qui a atteint les buts théoriquement préconisées par Marx et Engels quand ils sont allées au plus loin de leurs prévisions d’avenir, par Proudhon et par Bakounine, ainsi que par l’école kropotkinienne de l’anarchisme socialiste. " (Gaston Levai, Espagne libertaire, p. 9).
29.) "Le réalité du péril fasciste en Espagne - déclarait Orobon Fernandez - a pose sérieusement le problème de l’unification du prolétariat révolutionaire en vue d’un action d’une protée plus grande et plus radicale que celle qui se limite à des fins purement défensives. L’unique issue politique qui soit possible dans la situation présente se réduisant aux seules formulas antithétiques de fascisme ou Révolution sociale,... il est indispensable que les forces ouvrières forment un bloc de granit. (...) Nous en arrivons ainsi à une formule que nous croyons acceptable par tous: la démocratie ouvrière révolutionaire. Cette base correspond approximativement à celle de la République des conseils auvrière de Bavière en 1919, où la collaboration fut possible entre les socialistes de gauche tells qu’Emst Toller, les communistes comme Eugen Levine et les anarchistes comme Landauer et Mühsam ... Selon nous, les points suivants doivent être mis en valeur:
1. Accord sur un plan tactique indubitablement révolutionaire qui, ecluant radicalement toute politique de collaboration avec le regime bourgeois, tende à renverser ce dernier avec une promptitude limitée seulement par des exigences d’ordre statégique.
2. Acceptation de la démocretie ouvrière révolutionnaire, c'est-à-dire de la volonté de la majorité du prolétariat, en tant que dénominateur commun et facteur décisif du nouvel ordre de chosses." (Céssar M. Lorenzo, p. 81-82).
30.) Diese Kritik findet man auch in Vemon Richards, Lessons of the Spanish Revolution (1936 - 1939) , Enlarged Ed., London, 1972, und in L. Nicolas, A travers les révolutions espagnoles, Paris, 1972.
31.) "Le congrès décide: De laisser toute liberté à la CNT de poursuivre, sur son plan et sous sa responsabilité l'expérience en cours" (Le Combat Syndicaliste 24.
12.1937).
32.) R. Rocker, Memoiren III, Manuskript S. 241

Quellennachweis: Vortrag bei der Internationalen Tagung der Historiker der Arbeiterbewegung (ITH). X. Linzer Konferenz 1971. Für die Digitalisierung des Textes diente eine Broschüre des Textes, erschienen ohne Verlagsangabe und Jahreszahl. Das Original enthält teilweise Abtippfehler und kleinere Ungenauigkeiten (z.B. fehlt die Fußnote 31). Gescannt von www.anarchismus.at


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