Blogarchiv Anarchismus

Blogarchiv von www.anarchismus.at - Beiträge zum Thema Anarchismus


 

Die Beerdigung von Peter Kropotkin war die letzte große anarchistische Demonstration im bolschewistischen Russland. Die folgenden Videoaufnahmen stammen aus dem Jahre 1921 und zeigen u.a. die Beerdigungsprozession für den bekannten Anarcho-Kommunisten.

http://www.youtube.com/watch?v=ZlZtuRmEeMA




125 Jahre ist es nun her, dass in Chicago die Anarchisten August Spieß, Georg Engel, Adolph Fischer und Albert Parsons einem grausamen Justizmord zum Opfer fielen - Louis Lingg verübte im Gefängnis Selbstmord. Hunderttausende säumten beim Begräbnis der Gewerkschafter die Straßen der Stadt, in der es zu dieser Zeit zu heftigen Streiks und Auseinandersetzungen gekommen war. Noch heute erinnert der 1. Mai an die Ereignisse vom 4. Mai 1886 auf dem Haymarket von Chicago und die darauf folgenden Justizmorde.

Der 11. November im Lichte der Geschichte

„Ich habe Ihre Zeit in Anspruch genommen, um Ihnen alles, alles zu sagen, nichts verschweigend und verbergend; meinen Gedanken und meinem Herzen Luft machend, die reine Wahrheit. Ich bin dieses Verbrechens nicht schuldig. Ich hatte mit der Heumarkt-Tragödie nichts zu tun, ich wußte nichts davon. Ich bin nicht verantwortlich dafür. Ich lege den Fall in Euer Ehren Hände." (Schlußpassus aus Albert Parsons Verteidigungsrede vor Gericht.)




Fünf Anarchist*innen; Ihar Alinevich, Mikalai Dziadok, Artsiom Prakapenka, Pavel Syramolatau (Anfang Oktober 2012 freigelassen / weitere Infos), Aliaksandr Frantskievich und ein weiterer Aktivist, Jauhen Vas’kovich, wurden zwischen Herbst 2010 und Winter 2011 verhaftet. Ihnen wird eine Vielzahl von Aktionen vorgeworfen, unter anderem die Beteiligung an einer illegalen, antimilitaristischen Demonstration, direkte Aktionen gegen kapitalistische Symbole, ein Angriff auf die Zentrale des weissrussischen Geheimdienstes KGB, sowie das Hacken von Regierungswebsiten.




RobbenrevolutionDie queerfeministische Anarchorobbenfront hat eine kleine Robbenzeitung zusammengestellt. Ein paar Texte davon sind bereits als Blogtexte bekannt, einige andere sind neue dabei. Die Zeitung gibt es als PDF hier (leider inzwischen offline, Juni 2015).

Zudem besteht die Möglichkeit, die Zeitung in gedruckter und schön zusammengenähter Version zu bestellen - dafür einfach ein mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken...




Anarchism in America is a 1983 documentary, directed by Steven Fischler and Joel Sucher, and produced by Pacific Street Films. It has been re-released by AK Press to DVD. The film begins by explaining the filmmakers' interest in anarchism based on their involvement in the group Transcendental Students while in film school at NYU. The film includes interviews with influential anarchists Murray Bookchin, Paul Avrich, Jello Biafra, Mollie Steimer and Karl Hess, and with poet Kenneth Rexroth. It also discusses the Spanish Civil War, the 1917 Revolution, the influence of Emma Goldman and the case of executed anarchists Sacco and Vanzetti.

https://www.youtube.com/watch?v=Y_VG-Q6rNxA




Im Vorfeld des anarchistischen Kongresses 2012 in St. Imier erschien im Online-Standard folgendes Interview mit Gabriel Kuhn, das umfangreiche Diskussionen in den Kommentarspalten auslöste....


derStandard.at: Herr Kuhn, erklären Sie doch bitte die Nachteile des Anarchismus.

Kuhn: Der größte Nachteil ist, dass sich Anarchismus nur sehr schwer in die Praxis umsetzen lässt. Die Idee selbst ist wunderbar, dass Menschen herrschaftsfrei, gerecht und solidarisch leben sollen. Das spaltet sich allerdings an gewissen Realitäten, und der Anarchismus hat darauf bis heute nicht die richtigen Antworten parat, sonst wäre er auch stärker.

derStandard.at: Wo liegen da genau die Probleme?

Kuhn: Dazu gibt es unterschiedliche Deutungen. Manche sagen, dass das anarchistische Denken nicht vereinbar ist mit dem menschlichen Trieb, dass Individuen nur dann etwas leisten, wenn sie einen persönlichen Nutzen daraus ziehen können. Andere, so wie ich, sind der Meinung, dass das nicht triebgesteuert ist, sondern durch die Sozialisation in den herrschenden politischen Systemen entsteht. In jedem Fall ist das so stark internalisiert, dass es schwer für uns ist, Alternativen zu entwickeln.

Daher finden sich auch Beispiele für funktionierenden Anarchismus am ehesten in kleinen Gruppen, in freundschaftlichen oder familiären Kreisen. Je größer und komplexer die Gruppe wird, desto schwieriger ist es, die Ideale umzusetzen.




16. - 22. August 2012 gab es hier ein großes Textupdate - und diesesmal hauptsächlich mit selber digitalisierten Texten, es ist also vieles dabei, das bislang nicht im Internet gefunden werden konnte. Schwerpunkte waren anarchistische KlassikerInnen, Antimilitarismus, der anarchosyndikalistische Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Zeitungsartikel aus den 1970ern:




Zum Todestag der beiden Anarchisten am 23.8.1927: Nicola Sacco und Bartholomeo Vanzetti, zwei in der anarchistischen ArbeiterInnenbewegung aktive italienische Einwanderer, wurden 1920 unter dem Vorwurf verhaftet, in Massachusetts einen Raubmord begangen zu haben. Obwohl Sacco und Vanzetti Alibis für die fragliche Zeit hatten und es im Gerichtsverfahren zahlreiche Unstimmigkeiten gab, wurden sie zum Tode verurteilt. Es folgte ein Sturm der Empörung in der internationalen ArbeiterInnenbewegung und eine weltweite Solidaritätskampagne. US-Botschaften mussten weltweit streng bewacht werden, es gab Massendemonstrationen mit hunderttausend TeilnehmerInnen, wilde Streiks und Generalstreiks in Südamerika. In Genf stürmte eine empörte Masse das Völkerbundgebäude und schlug den Glassaal in Trümmer. Im August 1927 wurden Sacco und Vanzetti hingerichtet. Zwar leugnete der amerikanische Staat den politischen Charakter des Prozesses - der Justizmord gegen die aktiven Gewerkschafter war jedoch offensichtlich. 1977 gab der damalige Gouverneur Michael S. Dukakis schließlich eine Ehrenerklärung für Sacco und Vanzetti und deren Familien ab.

Eine kurze Geschichte von Sacco und Vanzetti (englischsprachig):
http://www.youtube.com/watch?v=C3SuTTcj2u8




A well-travelled documentary featuring some of the warmest and most genuine anarchists you’re likely to see on film, the Jewish anarchists of the United States reflect on the struggle to organise via their involvement in Yiddish language labour paper Freie Arbeiter Stimme, the Free Voice of Labour.

Den gesamten Film gibt es hier zum Download.

The free Voice of Labour (Teil 1)

http://www.youtube.com/watch?v=iuofzxj-O3M




Vom 14. bis zum 22. Mai 2012 fand in Paris der erste Anti-Terrorismus-Prozess in Frankreich gegen Personen statt, die der "anarcho-autonomen Bewegung" zugerechnet werden. Am 25.6. wurden sie zu Haftstrafen zwischen sechs und zwölf Monaten verurteilt.

Die sechs Angeklagten haben sich wie tausende andere an den verschiedenen sozialen Kämpfen der letzten Jahre beteiligt: der „Anti-CPE-Bewegung“ (Proteste gegen den „Ersteinstellungsvertrag“, der für Berufsanfänger_innen die Abschaffung des Kündigungsschutzes vorsah) im Frühjahr 2006, den Revolten während der Präsidentschaftswahlen von 2007, den Kämpfen für Bewegungsfreiheit und gegen die Inhaftierung von Migrant_innen ohne Papiere. Von unangemeldeten Demonstrationen bis zu Sabotageaktionen verließ der Konflikt, der in diesen Kämpfen zum Ausdruck gebracht wurde, oft den legalen Rahmen und die gewohnten gewerkschaftlichen und politischen Vermittlungs-bemühungen. Und wenn etwas in Bewegung kommt, ist der Staat darauf aus, einige zu bestrafen, um allen Angst zu machen: durch Polizei und Justiz versucht er, zwischen guten Demonstrant_innen und bösen Chaot_innen oder Terrorist_innen zu unterscheiden und die Aktionen aus ihrem Kontext zu reißen.




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