Blogarchiv Anarchismus
Blogarchiv von www.anarchismus.at - Beiträge zum Thema Anarchismus
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Vorbemerkung: Der folgende Text beschäftigt sich mit der Frage der Gewalt bei Demonstrationen und trifft dabei in seiner Kritik vieles auf den Punkt. Allerdings ist auch der Standpunkt "alle halten sich solidarisch im Arm, dann wird alles gut" als Gegenstandpunkt zum "autonomen Militanzfetisch" vereinfachend eindimensional - was die Geschichte von Repression, Staatsgewalt und Faschismus verdeutlicht. Nur weil eine Bewegung gewaltfrei bleibt heißt es nicht, dass sie nicht Ziel massiver staatlicher Repression sein kann...
Zur Wirkung gewaltförmiger Auseinandersetzungen auf libertäre Kultur- und Gewerkschaftsarbeit. Eine Rückblende aus Anlass der M31-Demonstration
Am vergangenen 29. März – kurz einfach nur M29 – ereignete sich um die Mittagszeit in Barcelona ein visuell beeindruckendes und nicht vorhergesehenes Spektakel. Ein Protestmarsch anarchosyndikalistischer Streikposten entwickelte sich zur bedeutendsten libertären Demonstration der Halbinsel. Schon dies wäre ein Meilenstein gewesen und etwas, auf dem aufgebaut hätte werden können, wenn es nicht am Abend in einer Parallelstraße auch eine Demonstration von CGT und CNT gegen die Arbeitsmarktreform gegeben hätte – und zwar dreimal so groß wie die spontane am Morgen.
Auf dieser kolossalen libertären Demonstration waren nicht bloß die Verfechter einer die letzten vier Jahrzehnte durch die Wüste streifenden, sich dabei hauptsächlich im Kreis drehenden Weltanschauung zu sehen, sondern deutlich auch neue und große Gruppen von Männern, Frauen, Pärchen mit Kindern, Studierenden, Beschäftigten oder Knutschenden mit Freude am Verkünden des Frühlings. Endlich waren wir eine neuartige und auffällige Gruppe, voller Freude sich kennenzulernen, und zusammen nahmen wir ein Gesicht der Zuversicht und des Willens an. Diese plötzliche Explosion ist nur schwer zu erklären. Zunächst einmal haben die Ereignisse viel mit der anarchosyndikalistischen Arbeit der zurückliegenden schweren Jahre zu tun, in denen sich auf einen ehrlichen, offenen, aber standfesten Syndikalismus konzentriert wurde. Nun können diese großen Ansammlungen sogar ein Indikator dafür sein, dass die libertäre Kultur aus ihrer eigenen Asche wiederauferstanden ist.
Weiterlesen: Aus Wenigem kann Vieles folgen. Zur Gewaltfrage
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Vom 8. bis 12. August findet in St-Imier im Schweizer Jura ein weltweites anarchistisches Treffen statt. Es steht in der Tradition großer und bedeutender libertärer Zusammenkünfte wie in Amsterdam 1907 und natürlich St-Imier 1872, im Zeichen von deren 140. Jubiläum der Kongress steht. Seit 1984, als das letzte vergleichbare Treffen in Venedig über die Bühne ging, hat sich nicht nur in der Welt, sondern auch in der internationalen anarchistischen Bewegung sehr vieles verändert. Höchste Zeit also, dass einmal mehr von Anarchistinnen und Anarchisten auf globaler Ebene Bilanz gezogen und ein Blick in die Zukunft gewagt wird!
Ausführliche Informationen zum Treffen findet ihr unter www.anarchisme2012.ch. Noch ist nicht die ganze Website ins Deutsche übertragen, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran...
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„Die Kollektivierung in Spanien war die wichtigste Umgestaltung der Eigentumsstruktur und Arbeitsorganisation der Produktion in der Geschichte. Die Kollektive waren eine Verwirklichung der Ideale und Theorien des freien und libertären Sozialismus, im Gegensatz zu den russischen Staatskolchosen und auch zum Selbstverwaltungssystem Jugoslawiens. Ich konnte das vergleichen, da ich durch all diese Länder gereist bin, um ihre Systeme zu studieren. Die spanischen Landkollektive ähnelten am ehesten den Moshov Shitufi, eine der vielen Arten von Arbeitsgemeinschaften, die in Israel als Kibbuzim bekannt sind. Während des Bürgerkriegs war die Kommunistische Partei Spaniens gegen die Kollektive, nach dem Krieg wurden sie von Franco zerstört.”
Augustin Souchy - Bei den Landarbeitern von Aragon, aktuelle Neuerscheinung in der Edition AV
http://www.youtube.com/watch?v=DCjD5ISBPQE
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Am 2. und 3. Juni findet im AJZ Between in Bregenz (liegt direkt gegenüber vom Bahnhof, Bahnhofstraße 47) eine Themenwochenende Anarchie statt. Anbei findet ihr das Programm, zudem gibt es noch Büchertische mit spannenden Materialien, u.a. vom Anarchia-Versand und LAW. Der Eintritt zum Programm ist frei.
Samstag, 2. Juni 2012
10:00 – 12:00 Was ist eigentlich Anarchie?
12:30 – 14:30 Mythos Schule
15:00 – 17:00 Workshop Definitionsmacht
17:30 – 19:00 Knast & Strafe
Sonntag, 3. Juni 2012
10:00 – 12:00 COMMONismus
12:30 – 14:30 Geschichte des Anarchosyndikalismus
15:00 – 17:00 Anarchafeminismus
17:30 – 19:00 Feministisch ficken
Die Dauer der jeweiligen Vorträge kann natürlich abweichen. An die Anfangszeiten versuchen wir uns so gut wie möglich zu halten.
Weiterlesen: Themenwochenende "Anarchie" am 2./3. Juni 2012 in Bregenz
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Am 14.05 gab es eine Polizei-Operation gegen Anarchist_innen in Istanbul. Mehr als 60 Gefährt_innen wurden festgenommen, denen vorgeworfen wird, an den 1. Mai Riots beteiligt gewesen zu sein, bei denen der anarchistische Block Banken, Geschäfte und Institutionen angriff.
http://www.youtube.com/watch?v=nb75VqB9IGc
Weiterlesen: Repressionswelle gegen Anarchist_innen in Istanbul
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Zu den bekanntesten Kapiteln der Geschichte der "Autonomen" in Wien gehören das besetzte Haus in der Aegidigasse / Spalowskygasse sowie das Autonome "Kultur- und Kommunikationszentrum Gassergasse (GAGA)" und deren Räumung. Während die Gassergasse (u.a. von Kindergruppen und Alternativschulen genutzt) 1983 unter heftigen Krawallen geräumt wurde, dauerte die Räumung der Abbruchhäuser des Häuserblocks Spalowskygasse-Aegidigasse im August 1988 zwei Tage. Sie war somit die größte derartige Polizeiaktion, die jemals in Österreich stattfand. Im folgenden gibt es zwei Videos zur Räumung der Aegidigasse:
http://www.youtube.com/watch?v=e5X3IzeDEoI
Weiterlesen: Räumung des besetzten Hauses Aegidigasse - Wien 1988
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Die frisch erschienene Ausgabe der Lateinamerika-Nachrichten hat als Schwerpunkt das Thema “Anarchismus in Lateinamerika”. Er hat einen Umfang von 42 Seiten (das gesamte Heft 64 Seiten) und kann zum Preis von 5,00 Euro bei der ila (Heerstraße 205, 53111 Bonn, Tel. 0228-658613, Fax 0228-631226, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.ila-web.de) bestellt werden.
Editorial ila 354, April 2012
Nun sind sie also gefallen, die großen Entscheidungen, die die deutsche Öffentlichkeit in den letzten Monaten so intensiv bewegt haben: Ein neuer Moderator für die Fernsehshow „Wetten dass?“ wurde gefunden und – ähnlich bedeutsam – ein neuer Bundespräsident. So heftig aber in Talkshows, Interviews und Internetforen auch über diese weltbewegenden Personalfragen diskutiert wurde, so richtig erklären, wofür solche Ämter eigentlich gut sind, konnte keineR der aufgeregten DiskutantInnen. Womit wir beim Schwerpunktthema dieser ila wären: Zahlreiche Menschen teilen die Überzeugung, die Existenz von Nationalstaaten und politischer Herrschaft sowie die Kontrolle weniger über die gesellschaftlichen Reichtümer seien dafür verantwortlich, dass sehr viele Menschen schlecht oder sehr schlecht leben müssen. Um zu einem guten Leben für alle zu kommen, müsse man nicht nur den Kapitalismus, sondern auch die Staaten und ihre Herrschaftsstrukturen abschaffen. Leute, die das so sehen, bezeichnen sich als Libertäre, oder, wenn sie organisiert dafür kämpfen, als AnarchistInnen.
Anders als in den Ländern Mitteleuropas waren die anarchistischen GewerkschafterInnen (AnarchosyndikalistInnen) zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer Reihe von Ländern Lateinamerikas sowie in Spanien und Italien die wichtigste Strömung in der ArbeiterInnenbewegung. Ihr Selbstverständnis und ihre Aktionsformen haben die Widerstandskultur in Ländern wie Argentinien, Brasilien, Bolivien, Cuba oder Uruguay maßgeblich geprägt. Spätestens ab den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts ging ihr Einfluss dann rapide zurück, und nationalistische bzw. sozialistisch/kommunistische Organisationen übernahmen die Führungsrolle in der Gewerkschaftsbewegung. Offensichtlich hat sich die Einschätzung des Charakters von Staaten und darüber, ob diese ein Hindernis oder ein Instrument im Emanzipationskampf der Unterdrückten darstellen, in dieser Zeit grundsätzlich gewandelt.
Weiterlesen: ILA-Nachrichten - Spezialausgabe Anarchismus in Lateinamerika
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Seit 5 Jahren erscheint jährlich ein umfangreiches Jahrbuch über anarchistische Aktivitäten in Berlin - das "Dokument A".
"Strömungsübergreifend und pluralistisch haben wir erneut Berliner anarchistische Wortmeldungen zahlreicher Richtungen und Facetten zusammengetragen, die eingehend gelesen zu werden verdienen."
Die aktuell erschienen Ausgabe für das Jahr 2011 findet ihr hier zum Download.
Zum Download älterer Ausgaben: 2007 / 2008 / 2009 / 2010-2011
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What is violence? Who gets to define it? Does it have a place in the pursuit of liberation? These age-old questions have returned to the fore during the Occupy movement. But this discussion never takes place on a level playing field; while some delegitimize violence, the language of legitimacy itself paves the way for the authorities to employ it.
“Though lines of police on horses, and with dogs, charged the main street outside the police station to push rioters back, there were significant pockets of violence which they could not reach.” – The New York Times, on the UK riots of August 2011
The Illegitimacy of Violence, the Violence of Legitimacy
During the 2001 FTAA summit in Quebec City, one newspaper famously reported that violence erupted when protesters began throwing tear gas canisters back at the lines of riot police. When the authorities are perceived to have a monopoly on the legitimate use of force, “violence” is often used to denote illegitimate use of force—anything that interrupts or escapes their control. This makes the term something of a floating signifier, since it is also understood to mean “harm or threat that violates consent.”
This is further complicated by the ways our society is based on and permeated by harm or threat that violates consent. In this sense, isn’t it violent to live on colonized territory, destroying ecosystems through our daily consumption and benefitting from economic relations that are forced on others at gunpoint? Isn’t it violent for armed guards to keep food and land, once a commons shared by all, from those who need them? Is it more violent to resist the police who evict people from their homes, or to stand aside while people are made homeless? Is it more violent to throw tear gas canisters back at police, or to denounce those who throw them back as “violent,” giving police a free hand to do worse?
Weiterlesen: Crimethinc. - The Illegitimacy of Violence, the Violence of Legitimacy
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In dieser Ausgabe von "kritisch lesen" wird sich den „Zeugnissen des Anarchismus“ zugewendet. Was ist darunter zu verstehen? Mit Zeugnissen meinen wir zum Beispiel (Auto)Biografien, Werkausgaben, Memoiren, Tagebücher, Textsammlungen etc. Dabei handelt es sich in der Regel um Publikationen von oder über Anarchist_innen, die einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Bewegung inne haben bzw. zu den so genannten „Klassikern“ zählen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Menschen in Theorie und Praxis Bedeutendes für die anarchistische Bewegung geleistet haben, was Grund genug dafür ist, ihrer Arbeit die zweite Anarchismus-Ausgabe auf kritisch-lesen.de zu widmen.
U.a.: Emma Goldman - Gelebtes Leben / Gustav Landauer - Skepsis und Mystik / Erich Mühsam - Tagebücher / Errico Malatesta - Ungeschriebene Autobiografie / Sam Dolgoff - Anarchistische Fragmente / Augustin Souchy - Anarchistischer Sozialismus
kritisch-lesen.de bringt regelmäßig Buchbesprechungen zu linken Themen und Bewegungen. Die Ausgabe zum November 2011 beschäftigte sich bereits ausführlich mit Debatten und Praxen des Anarchismus.