News / Mein "Blog"

Neues aus anarchistischen und sozialrevolutionären Bewegungen und was mir halt gerade so durch den Kopf geht. Die alten Beiträge findet ihr nach Monaten sortiert, einzelne sind thematisch archiviert oder wurden in die Textsammlung verschoben.

Hier ist es derzeit leider ziemlich still geworden - für regelmäßige Veröffentlichungen fehlt mir gerade die Zeit... Regelmäßig aktualisierte News gibt es aber bei meinem Twitter-Account oder auf Facebook.



 

Rojava ReaderDer vorliegende Reader entstand im Zusammenhang mit der Veranstaltung "Hilfe für Rojava" mit dem Arzt Michael Wilk, die wir als Anarchistische Gruppe Mannheim (AGM) im Januar 2016 organisiert hatten. Die Ereignisse in Rojava bewegen viele Menschen. Auf unserer gutbesuchten Veranstaltung wurden rund 800 Euro für medizinische Hilfe in Westkurdistan gespendet.

Unsere Idee war, dem interessierten Publikum weiteres vertiefendes Lesematerial anzubieten. Da mittlerweile zahlreiche Artikel zum Thema veröffentlicht wurden, haben wir den Rojava Reader in unsere Schriftenreihe der AGM aufgenommen und stellen ihn einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung. Wir werden den Rojava Reader durch zukünftige Artikel erweitern.

Die Artikelsammlung beinhaltet verschiedene Texte zum Thema Rojava aus libertärer und anarchistischer Perspektive. Wir erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Berücksichtigt haben wir Artikel, die in der Gai Dao (Zeitschrift der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen), der Graswurzelrevolution (für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft) und der Gruppe Karakök Autonome aus Zürich veröffentlicht wurden.

Die Texte wurden von uns nicht kommentiert, sondern sollen einen Überblick über das Meinungsspektrum zum Thema Rojava innerhalb der anarchistischen Bewegung geben. Abgerundet wird der Reader durch einige Links und Buchempfehlungen sowie einigen Karten über Rojava.

Unsere Motivation für die Erstellung des Readers liegt darin, dass in Rojava ein beachtenswerter Versuch in der Praxis unternommen wird, ein relativ großes geografisches Gebiet selbstverwaltet und basisdemokratisch zu organisieren.

Wir hoffen, dass sich die Strukturen dort in einem anarchistischen Sinne weiterentwickeln und damit beispielgebend für andere Regionen sein können. Außerdem hoffen wir, dass die anarchistische Bewegung im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Menschen in Rojava die benötigte Unterstützung geben kann. Wir bedanken uns bei allen, die uns die verwendeten Artikel zur Verfügung gestellt haben. Unser Dank gilt auch der Künstlerin Bella Godkin, die die Titelgrafik für den Reader gestaltet hat.

Der Reader als PDF
Der Reader gedruckt zum Kaufen




free an activist ist eine Crowdfunding-Plattform zur finanziellen Unterstützung von Aktivist*innen. Unser Ziel ist es, einzelne Aktivist*innen so weit zu unterstützen, dass sie vom Zwang zur Lohnarbeit befreit werden. Hierzu suchen wir keine reichen Mäzenen, sondern ganz, ganz viele ganz normale Menschen, wie Du und ich, die alle nur einen kleinen monatlichen Betrag beisteuern. Wenn Dir also 10 oder 20 oder auch nur 5 Euro im Monat nicht weh tun, dann schau Dir doch mal die Vorstellung der Aktivist*innen an, die wir unterstützen möchten.

Wir suchen zudem Aktivist*innen aus den Bereichen Anarchismus, Antikapitalismus, Antisexismus, Antiageismus, Antispeziesismus bzw. solche, die neue, herrschaftsfreie Strukturen aufbauen, die im Rahmen unserer Kampagne unterstütz werden möchten.




‚No Borders: soziale Kämpfe rund um die Welt‘ (Sin Fronteras, La lucha social a través del mundo) ist der Name einer Video-Doku-Reihe, die Erfahrungen sozialer Organisierung und antikapitalistischer Kämpfe in verschiedenen Regionen der Welt präsentiert. Ihr besonderer Fokus liegt auf antiautoritären Praktiken in sozialen Bewegungen.

Die erste Staffel der Doku-Reihe entstand in Kooperation mit dem Anarchistischen Radio Berlin, lokalen Gruppen der Black Rose Anarchist Federation (USA) und dem anarchistischen sozialen Zentrum Casa Volnitza (Santiago de Chile). Diese erste Staffel wurde im Jahr 2015 in 12 Städten der USA aufgenommen und umfasst 11 Folgen. Jede 30-minütige Folge enthält Interviews mit sozialen und politischen Organisationen, die ihre Praktiken erklären und dafür detaillierte Einblicke in den Kontext ihrer sozialen Kämpfe in ihrer Stadt geben. Zusätzlich umfasst jede Folge einen musikalischen Teil, in dem Musiker*innen präsentiert werden, die in die Kämpfe ihrer Stadt involviert sind. Die erste Folge ist bereits online!

Den Trailer sowie viele weiterführende Informationen und Links zum Projekt findet ihr auf dem Blog des A-Radio Berlin




Economia Col-lectiva

Der Dokumentarfilm gibt einen tiefen Einblick in ein weitgehend vergessenes, aber nach wie vor inspirierendes Ereignis der jüngeren Geschichte: Die selbstbestimmte Kollektivierung von 80% der katalanischen Wirtschaft zwischen 1936 und 1939.

Auf den faschistischen Putsch General Francos im Juli 1936 antworteten die ArbeiterInnen Kataloniens mit einer sozialen Revolution. Die Besitzlosen und ausgebeuteten ArbeiterInnen, zum Großteil AnarchosyndikalistInnen, organisierten die Wirtschaft selbstorganisiert neu und erschufen ein bis dato nie gesehenes soziales Sicherungssystem. Eine der radikalsten sozial-ökonomischen Umbrüche im 20. Jahrhundert - Europas letzte Revolution…

Film (2014), ca. 66 Minuten. Ausgezeichnet u.a. mit Preisen des Amsterdam Film Festival und der Oregon International Film Awards.Original mit deutschem Untertitel

Mittwoch 20.07.2016 19:00 Vokü - 20:00 Film
Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien
Lerchenfelder Straße 124-126, Hof 3, Tür 1A, 1080 Wien

Homepage Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien




Am Dienstag den 28. Juni 2016 trifft sich die "Arbeitsgruppe für Anarchistische Philosophie" zu einer weiteren Textlektüre. Die Idee besteht weiterhin darin, sich anhand ausgewählter Bücher und Aufsätze dem anarchistischem Denken anzunähern, Inhalte ausführlich zu besprechen und dabei Möglichkeiten der Anwendbarkeit für aktuelle Frage zu eruieren. Wir werden diesmal einen Artikel von Peter Kropotkin lesen und zum Ausgang unserer Diskussion nehmen, der den Titel trägt: "Der Anarchismus – Seine Philosophie / Sein Ideal"  [Text online unter: https://anarchistischebibliothek.org/library/peter-kropotkin-der-anarchismus.pdf]

Die Teilnahme an der Arbeitsgruppe bedarf keinerlei Vorkenntnisse. Damit jedoch eine gemeinsame Diskussion möglich sein kann, bitten wir darum, den jeweiligen Text im Voraus zu lesen. Freilich soll es auch bei diesem Treffen genügend Raum geben, um eigene Vorstellungen und Ansprüche an das anarchistische Denken — und nicht zuletzt an solch eine Arbeitsgruppe — besprechen zu können.

Datum: Di, 28.06.2016
Zeit: 18:30 – 21:00 Uhr
Ort: Hörsaal 2h, Institut für Philosophie, NIG
Universitätsstraße 7, A-1010 Wien

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen am Prozess teilzunehmen und diesen aktiv mitzugestalten. Bei Fragen Mail an: anarchphil[at]riseup.net




Alf fährt nach Thessaloniki / Griechenland. Das NoBorder Camp findet dort vom 15. bis zum 24.07.2016 statt und ist ein selbstorganisiertes Camp, das „über horizontale und direkt-demokratische Strukturen und Prozesse abläuft.“ Das Camp sagt sämtlichen Unterdrückungs- und Hierarchieverhältnissen den Kampf an. Es hat den Anspruch, „neue, stabile, selbstorganisierte Unterstützungs- und Solidaritätsstrukturen für Flüchtende zu schaffen und die bereits Bestehenden zu vernetzen und zu stärken.“

Am 01.07. geht es (planmäßig) von Deutschland aus los. Allerdings wollen wir nicht alleine mit dem Bus Alf die Reise nach Griechenland antreten, sondern in einer Karawane fahren. Während der Fahrt wird Alf nicht das Zentrum der Karawane sein und keine Verpflegung stellen können. Viel mehr wollen wir in gepflegter DIY-Manier gemeinsam mit euch planen und fahren. Das heißt, dass, sowohl Alf Partout, als auch die Karawane davon lebt, dass Menschen die Initiative ergreifen. Wir wollen keine Chefs! Für Menschen, die keinen eigenen fahrbaren Untersatz haben und trotzdem gerne mitfahren würden, werden wir versuchen gemeinsam freie Plätze in Wägen zu organisieren.

Für die Fahrt haben wir 2 Wochen eingeplant, weil Alf mit 70km/h nicht der Schnellste ist und damit noch Puffer für ungeplante Zwischenfälle da ist, die erfahrungsgemäß regelmäßig vorkommen, wen mensch mit Bus unterwegs ist. So können wir entspannt reisen und haben Zeit uns gegenseitig (besser) kennenzulernen. Wenn wir tatsächlich früher ankommen, gibt es die Möglichkeit, das NoBorder Camp beim Aufbau zu unterstützen.




Vivir la Utopia

Ein eindrucksvoller Film über die Entwicklung der spanischen anarchistischen Bewegung bis zu ihrem Höhepunkt in der Sozialen Revolution 1936 bis 1939. Historische Bilder und Filmaufnahmen lösen sich mit Interviews ab, in denen AnarchistInnen und TeilnehmerInnen der am 19. Juli 1936 beginnenden Revolution zu Wort kommen.

Der Film gibt einen Überblick über die Geschichte der großen anarchistischen Bewegung Spaniens bis in die 1930er-Jahre: Über die Rolle der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT-AIT und der anarchistischen Föderation FAI, die Wichtigkeit von Kultur und Erziehung, die Vielfalt der Ideen und Aktivitäten der AnarchistInnen und ihre Auswirkungen auf das Alltagsleben, den Widerstand gegen den faschistischen Militärputsch 1936, den Bürgerkrieg und die Soziale Revolution sowie die Umgestaltung der Wirtschaft in Stadt und Land und der Errichtung der Kollektivbetriebe.

Film (1997), ca. 95 Minuten. Deutsch synchronisiert

Dienstag 19.07.2016 19:00 Vokü - 20:00 Film
Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien
Lerchenfelder Straße 124-126, Hof 3, Tür 1A, 1080 Wien

Homepage Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien




As the worlds media attention is focused on football violence in France: yesterday (14/06/16) Paris witnessed some of it's worst political violence in decades as protesters defied the countries state of emergency and fought battles with heavily millitarized police units. Unions called for a general strike over the governments plans to change labour laws, making it easier for bosses to fire workers. The government refuses to back down as resistance grows across the country with unions calling for more strikes. (Und ein Merksatz für die Polizei: Beschieße nie den Block der Hafenarbeiter mit Tränengas)

http://www.youtube.com/watch?v=GSLwL0iwYMk

Ein weiterer eindrucksvoller Videobeitrag: Rage, rage against the dying of the light




„N. glaubte nie, dass Organisation, syndikalistische Zusammenfassung der Massen, so zweckmässig sie für den praktischen Arbeitskampf ist, eine Panazee ist für das, was den meisten einzelnen Arbeitern an Schlagkraft noch fehlt. Er hielt viel auf die Lehre von Tolstoi, der an jeden Einzelnen ethische Anforderungen stellte und diese in ihm zu erwecken suchte und bedauerte immer, dass Tolstoi durch seine religiöse Terminologie seine Werke zur Unfruchtbarkeit verurteilte. Er machte nie Arbeiterstudien, kannte aber die Arbeiter aus dem gewöhnlichen Leben vielleicht mehr als solche, die nur die Elitearbeiter sozialistischer Kreise oder statistische Ziffern kennen. Ihn empörte die von den meisten Sozialisten proklamierte Ansicht, dass der Arbeiter für nichts verantwortlich ist, was er als Lohnsklave tut und er trat für ein soziales Verantwortlichkeitsgefühl der Arbeiter ein, die, wenn sie sich weigern würden, im Auftrag jede der Allgemeinheit schädliche Arbeit unbedenklich auszuführen, mit der Allgemeinheit eine Solidarität begründen könnten, die ihnen selbst und Allen zu gute kommen würde.
In diesem Sinn schrieb er in Freedom 1897 einen Artikel und hielt in der Freedom Discussion Group (London) im November 1899 einen Vortrag, den er dann für Freedom niederschrieb und der 1900 als Brochure gedruckt und von der Freedom Group dem für den Herbst 1900 in Paris geplanten internationalen syndikalistischen und anarchistischen Kongress (der verboten wurde und nur in privaten Sitzungen zusammentrat) eingeschickt wurde. Responsability and Solidarity in the Labour Struggle (London, Freedom Pamphlets 10) wurde in eine ganze Reihe von Sprachen übersetzt, fand Zustimmung der verschiedensten anarchistischen Richtungen; einige andere machten ähnliche Vorschläge und manchmal weigerten sich ja Arbeiter unter allgemeinem Beifall besonders odiose Arbeiten zu verrichten. Man versuchte auch nach dem Weltkrieg in diesem Sinn auf die Rüstungsarbeiter und die Transportarbeiter einzuwirken. Aber es zeigte sich, dass ein latenter ungeheurer Widerstand gegen diese Idee besteht – ein Zustand, der eben das jetzige System stützt und höchstens zu Gunsten einer stärkeren Diktatur, nicht einer freieren Entwicklung wird fallen sehen. Dass der Arbeiter liebt, verantwortungslos zu sein, hat schon die produktive Cooperation zu so ganz geringer Ausdehnung verurteilt, da die allermeisten Arbeiter lieber den Kapitalisten das Risiko tragen sehen als selbst etwas zu riskieren und sich ökonomisch zu befreien. Tout se tient, und wer sich nicht selbst geistig und moralisch befreit, kann nur erwarten aus einer Knechtschaft in die andere zu fallen und der sozialistische oder kommunistische Machthaber versteht das ebenso gut als der Kapitalist und der bürgerliche Staat, wahrscheinlich besser.“

Aus dem Ergänzungsband zur mehrbändigen Geschichte der Anarchie, Zitat aus den Biographischen und bibliographischen Daten über Max Nettlau, die von ihm selbst im März 1940 verfasst wurden.

Zu Nettlau - Verantwortlichkeit und Solidarität im Klassenkampf bei William Morris Texte (der Text findet sich ohne Anmerkungen auch auf dieser Seite unter "Anarchistische KlassikerInnen / Max Nettlau")




HipHop aus Frankreich zu den aktuellen Protesten und Streiks gegen die einseitige Liberalisierung des Arbeitsrechts auf Kosten der HacklerInnen.

H-Tône: Bousille le
http://www.youtube.com/watch?v=Q9s_EHKyG9k




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