Helmut Rüdiger - Konstruktive Gegenwartsaufgaben des Syndikalismus
Gustav Landauer unterscheidet in allen seinen Schriften streng zwischen dem Selbsterhaltungskampf, den das Proletariat im Rahmen des Kapitalismus zu führen gezwungen ist, auf der einen und dem direkten Kampf um die Verwirklichung des Sozialismus auf der anderen Seite. Der Selbsterhaltungskampf des "kapitalistischen" Proletariats schien Gustav Landauer nur ein notwendiger Bestandteil des kapitalistischen Systems zu sein, der für den Sozialismus als eine neue, andere Wirtschaftsordnung grundsätzlich keine Bedeutung hatte. Der Kampf der bewußten Sozialisten sollte sich nach Landauer darauf richten, neue Grundlagen zu schaffen für eine vollkommen anders geartete, eben die sozialistische Wirtschaftsweise.
In dieser Meinung Landauers liegt ein richtiger Gedanke. Es liegt im Wesen der kapitalistischen Ordnung, daß sie nach ihrem Grundgesetz der gegenseitigen Konkurrenz alle in ihr lebenden Menschen zu egoistischem Kampfe für ihre persönlichen materiellen Interessen zwingt, zu einem Kampfe, der immer, wenn er für den einen von Erfolg sein soll, für den anderen eine Schädigung bedeuten muß. Der Sozialismus aber ist im Gegensatz dazu eine wirtschaftliche Organisation, in der das Interesse jedes einzelnen wirtschaftenden Menschen immer mit dem Interesse der Gesamtheit zusammenfällt. Von dieser Grundanschauung ausgehend, hielt Gustav Landauer die Teilnahme der sozialistischen Bewegung am Selbsterhaltungskampf des Proletariats im Rahmen der heutigen Ausbeutungsverhältnisse für sinnlos.
Hier vermögen wir als Syndikalisten Gustav Landauer allerdings nicht zu folgen. Unserer Überzeugung nach hat es sehr wohl Sinn, den Kollektivegoismus, den Klassenegoismus, den Klassenkampf des Proletariats so zu organisieren und zu betätigen, daß durch aktiven, direkten Kampf eine Verbesserung der Lebenshaltung des Proletariats erzielt wird. Um eine Hebung des Niveaus der proletarischen Existenz innerhalb des Kapitalismus zu kämpfen, ist allerdings noch keine Tätigkeit für die Verwirklichung des Sozialismus, wohl aber unseres Erachtens eine dringend notwendige Vorarbeit für die weitergehende sozialistische Propaganda einer neuen Gesellschaftsordnung. Ein Arbeiter, der 10 oder 12 Stunden am Tage arbeitet, womöglich infolge Einlegens längerer Pausen in die Arbeitszeit einschließlich des Weges zur Arbeit und wieder nach Hause 14 bis 16 Stunden direkt im Dienste des Ausbeuters steht und zuhause gerade noch das karge Essen hinunterschlingen kann, um in dumpfen Schlaf zu sinken - ein solcher Arbeiter wird nicht fähig sein, über den nächsten Tag hinauszublicken und soziale Ziele zu begreifen, die mehr als eine Verkürzung der Arbeitszeit und eine Erhöhung des Lohnes bedeuten. Kampf um bessere Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen kann darum erst die psychologischen Voraussetzungen für die Propaganda einer gründlichen sozialen Umwälzung schaffen.
Landauer wies darauf hin, daß der ganze Kampf des Proletariats immer wieder aus dem Grunde im Sande verlaufen müsse, weil der Arbeiter sich wohl höhere Löhne und kürzere Arbeitszeit erkämpfen, auf die Preisbildung vor allen Dingen aber nicht den geringsten Einfluß ausüben könne. Hier liegt ohne Zweifel eine Grenze der Machtsphäre des proletarischen Selbsterhaltungskampfes im Kapitalismus, die erst dann überschritten werden wird, wenn der Kapitalismus selber beseitigt werden kann. Trotz alledem aber ist es durchaus möglich, die Lebenshaltung des Proletariats schon heute nicht nur durch ziffernmäßige Steigerung des Lohnes, sondern auch absolut durch wirkliche Steigerung der Kaufkraft bei Verkürzung der Arbeitszeit zu heben. Der heutige Arbeiter lebt in jeder Beziehung besser, als sein frühkapitalistischer Leidensgenosse; er hat viel zahlreichere Bedürfnisse und ohne Zweifel für diese Bedürfnisse auch schon Befriedigungsmöglichkeiten, die sich der Arbeiter des anfänglichen Kapitalismus noch nicht träumen ließ. Deshalb ist der Kampf um die Verbesserung der proletarischen Lebensmöglichkeiten ganz im Gegensatz zu Landauers Meinung wirklich von Nutzen; im revolutionären Sinne bedeutungsvoll wird er natürlich erst, wenn der in bereits verbesserten Verhältnissen lebende Arbeiter zugleich begreifen lernt, daß erst der Sozialismus eine befriedigende Lösung des sozialen Problems bringen, daß erst er die Notwendigkeit aller Klassenkämpfe ausschalten und den Arbeitenden Wohlstand und Frieden garantieren kann.
Das bekannte eherne Lohngesetz Lassalles ist längst als ein Irrtum erkannt; die Bedürfnisse des kapitalistischen Arbeiters haben sich seit seiner Zeit bereits bedeutend vermehrt und immerhin auch schon Wege zur Befriedigung bis zu einem gewissen Grade gefunden.
Sinnlos wird der Selbsterhaltungskampf der Arbeiterschaft erst dann, wenn nicht zu gleicher Zeit von allen Sozialisten das Verstehen der konstruktiven Notwendigkeiten des Sozialismus gefördert und konstruktive Vorarbeit geleistet wird. Es soll hier nicht von konstruktiver Arbeit für die Zukunft, für die Periode der sozialen Umwälzung die Rede sein: auch die muß getan werden, und es lohnte sich, von ihr in einem besonderen Aufsatze zu sprechen; an dieser Stelle jedoch sollen nur einige Wege konstruktiver Tätigkeitsmöglichkeiten der Gegenwart angedeutet werden.
Das Kampfmittel, das wir vor allem propagieren, ist der Streik. An Stelle der sozialen Waffe des Streikes haben die Zentralgewerkschaften die Arbeitsgemeinschaft mit dem Kapital gesetzt; der Streik wird, wo er noch vorkommt, nur als ein rudimentäres Übel aus einer überwundenen Epoche des Klassenkampfes angesehen, und es wird von den Führern der Zentralgewerkschaften eifrig und ängstlich versucht, Streiks zu isolieren, zu beschränken und schnell zu beenden. Sicherlich ist es eine der hauptsächlichsten Gegenwartsaufgaben des Syndikalismus, die Streikwaffe im Denken der Arbeiter wieder zu rehabilitieren und durch direkte Aktionen die durch die Schlichtungsdiktatur geraubte Streikfreiheit und sinnlos gemachte Koalitionsfreiheit zurückzuerobern bzw. wieder zu wirklicher Bedeutung für den Klassenkampf zu bringen. Deshalb benutzen wir jede Teilaktion auch der zentralistisch irregeleiteten Arbeiterschaft, unsere Parolen auf gründliche Durchführung und Verbreiterung von Streikbewegungen mit allen Mitteln der direkten Aktion in die Massen zu werfen.
Die Kommunisten tun das allerdings auch. In diesem Punkte besteht der Unterschied zwischen ihnen und uns fast nur darin, daß sie den Massen die Möglichkeit einer Aktivisierung des wirtschaftlichen Klassenkampfes auf dem Wege über eine Revolutionierung der Zentralgewerkschaften glaubhaft machen wollen, während wir zu der Erkenntnis gelangt sind, daß nur föderalistische, revolutionäre Gewerkschaften die Reaktivisierung des Klassenkampfes herbeiführen können. Wir müssen uns zu diesem Zwecke gewiß, wie das erfreulicherweise ja jetzt in unseren Reihen immer mehr geübt wird, mit den gegebenen arbeitsrechtlichen Verhältnissen befassen und versuchen, mit Hilfe von in diesen Dingen gut geschulten Funktionären unseren Mitgliedern zur juristischen Wahrung ihrer wenigen und geringen heute gegebenen Rechte zu verhelfen. Das darf aber nicht dahin führen, daß wir glauben, das sei alle Gegenwartsarbeit; wir wollen und müssen durch solches Vorgehen den Massen beweisen, daß wir auch diesen notwendigen Teil von Gewerkschaftsarbeit zu bewältigen verstehen, und schließlich noch konsequenter und besser als die betreffenden Institutionen der Zentralgewerkschaften.
Das alles ist, so notwendig es erscheint, noch keine konstruktive Gegenwartsarbeit. Es gibt darüber hinaus auch gewerkschaftliche Gegenwartsaufgaben, die bereite in dem heutigen Kapitalismus konstruktiv-sozialistisch eingreifen und über den kapitalistischen Selbsterhaltungskampf des Proletariats hinausweisen. Solche Wege müssen wir unbedingt suchen, um uns nicht nur in der Organisationsform, sondern auch in unseren Zielen und Wegen von den gewerkschaftlichen Bestrebungen der Kommunisten zu unterscheiden. Das gelegentliche Erwähnen des sozialen Generalstreiks und der Enteignung der Kapitalisten in der Revolution genügt hierzu wohl kaum und bedeutet außerdem den Hinweis auf ein konstruktives Zukunftsziel; wo aber bleibt die Gegenwart?
Hier liegt ein Tätigkeitsgebiet, das von uns arg vernachlässigt wird. Durch den bloßen Gewerkschaftskampf im oben geschilderten Sinne werden wir zwar in der Lage sein, falls unser Einfluß wächst, tatsächlich die Lebenshaltung der Arbeiterschaft zu heben, wir bleiben aber selbstverständlich mit dieser Tätigkeit im Kreislauf des Kapitalismus. Wir zeigen wohl der klassenbewußten Arbeiterschaft, wie sie sich in Klassensolidarität und richtig verstandenem Kollektivegoismus eine leidliche Existenz im Kapitalismus erringen kann; die Arbeitenden erlangen aber dadurch noch keinerlei Einfluß auf die Gestaltung der Produktion und den Umlaufprozeß der Waren und des Geldes. Wenn hier von der Notwendigkeit konstruktiver Arbeit gesprochen wird, so soll aber gerade diese Tätigkeit damit gemeint sein, eben die, die die Fundamente der Produktion und des Umlaufes der kapitalistischen Gesellschaftsordnung nicht nur angreift, sondern sogar ändert. Hier liegen doch wohl die eigentlichen Aufgaben des Syndikalismus. Arbeiten wir diese möglichst klar und deutlich heraus, so haben wir auch für die Propaganda neue Ideen, die wir den Massen zeigen können.
Das psychologische Kennzeichen der Masse ist heute Indifferenz und Mangel an Begeisterung, an Mut und Unternehmungsgeist, an Eigenschaften also, die sicherlich in den Anfangszeiten selbst der sozialdemokratischen Bewegung und etwa unter dem Sozialistengesetz noch in reichem Maße vorhanden waren. Das alles ist jetzt verschwunden und hat gerade im Betrieb stumpfer Gleichgültigkeit und Ergebenheit Platz gemacht. Dafür ist aber das Bedürfnis nach Sensation, Skandal, Aufregung und Radau, wie es sich bei Sportbegeisterung, Kinobesuch, Lektüre usw. immer neu und immer massenmäßiger zeigt, eminent gewachsen. Das mußte geradezu eintreten bei den proletarischen Massen in demselben Maße, wie die sozialistische Bewegung ideenlos wurde und aufhörte, konstruktive Wege oder wenigstens Ziele für die Zukunft zu weisen. Von Zielen soll in diesem Aufsatz gar keine Rede sein; der Sozialismus als eines Tages "fix und fertiges" Endziel und Patentlösung für alle Zeiten ist sowieso eine unsinnige und recht bequeme Vorstellung; ein Weg muß gezeigt werden, konstruktive Ideen für die Gegenwart, die Begeisterung und Unternehmungslust wecken können, müssen den Massen gegeben werden, damit die stumpfsinnige Betäubung durch Sensationen überflüssig und die Lust zur Verwirklichung neuer gesellschaftlicher Grundlagen geweckt wird.
"Die Aktion der arbeitenden Menschen heißt Arbeit", sagte Landauer in seinem "Aufruf zum Sozialismus". Das sollte heißen, daß es für den Sozialismus allein sinnvoll wäre, in dem oben schon angedeuteten Geiste auf den Produktions- und Umlaufsprozeß praktischen Einfluß zu gewinnen. Das Hauptkampfmittel aber, das wir propagieren, ist gerade die Verweigerung der Arbeit ohne Einflußnahme auf die Produktionsgestaltung, der Streik; sollten wir nicht auch nach Kampfmethoden suchen, die im Sinne des Sozialismus bei der Arbeit im Produktionsprozeß ihren Ausdruck finden?
"Streik, Boykott, Sabotage" - das sind die Schlagworte, die als Kennzeichen für unsere Auffassung des Klassenkampfes in aller Munde sind. Und doch propagieren wir praktisch eigentlich ausschließlich den Streik, schon die Sabotage viel zu wenig - aber den Boykott fast gar nicht. Gerade der Boykott aber kann in so viel Formen angewandt werden und bietet Möglichkeiten wirklich konstruktiven Eingreifens in die kapitalistische Ökonomie. Wir müssen es den Massen begreiflich machen, daß jede Gesellschaftsordnung letzten Endes nur auf der Arbeit der Werktätigen beruht. Der Sozialismus, das Reich der freien Arbeit, des Wohlstandes für alle, muß im Arbeitsprozeß erkämpft und verwirklicht werden, nirgend anders. Alle scheinbar notwendigen Umwege über die Politik, über den Staat sind Irrwege. Das dürfen wir aber nicht nur negativ feststellen, sondern wir müssen die positiven Wege zeigen, im Arbeitsprozeß und in der Konsumtion praktisch gestaltend einzugreifen. Im folgenden sollen nur kurz und skizzenhaft einige Fingerzeige nach dieser Richtung hin gegeben werden.
Wir sind Gegner der Kirche, weil wir ihren Einfluß für antisozialistisch und gegenrevolutionär halten, weil die autoritäre Religion und der Klerus systematisch die Entwicklung eines kampfentschlossenen proletarischen Klassenbewußtseins verhindern. Wir fordern vom Staate Einstellung aller Zuwendungen an die Kirche, wir begrüßen schließlich auch unter dem Druck der Massen zustande gekommene antikirchliche Gesetze; wir bekämpfen das Keudellsche Schulgesetz - natürlich fordern wir als Syndikalisten auch bei diesen Dingen zu direkter wirtschaftlicher Aktion in den Betrieben auf. Aber die Massen verlangen doch die Ausführung ihrer Wünsche oder auch die Unterlassung der Untaten, die sie bekämpfen, auf politischem Gebiet von den Organen des Staates. Die Masse soll nur Druck ausüben, und für uns als Syndikalisten ist das natürlich ein außerparlamentarischer Druck. Inzwischen aber bauen die Maurer, Bauhilfsarbeiter und sämtliche anderen Bauhandwerker unentwegt Kirchen und Pfarrhäuser und anderes dergleichen. In München beispielsweise wurden in einem einzigen Jahre weit über ein Dutzend neue Kirchen gebaut und eingeweiht.
Die Wohnungsnot ist groß. In den Großstädten und auf dem Lande hausen Millionen von Menschen in Wohnlöchern, in denen ein menschenwürdiges Leben überhaupt nicht möglich ist. Die Wohnungen sind gestopft voll, jeglicher Komfort fehlt, Krankheitsherde entstehen, geistige Regsamkeit ist kaum möglich, sexuelle Verwilderung und Verbreitung der Geschlechtskrankheiten in weitestem Maße sind die Folgen. Inzwischen werden glänzende Paläste für die Besitzenden gebaut, Villen, Wochenendhäuser; inzwischen werden immer neue wunderbare sanitäre Einrichtungen geschaffen, die das Leben in einer modernen Wohnung zur Freude machen. Inzwischen werden Gefängnisse gebaut oder ausgebessert, werden Gerichte aufgeführt, Bankhäuser, luxuriöse Vergnügungsstätten und so weiter. Es ist die Arbeit der Bauarbeiter und Bauhandwerker, die das alles schafft. Wohnungen werden in völlig ungenügendem Maße hergestellt; solche Baulichkeiten aber, die dem Proletariat entweder nichts nützen oder ihm positiv schaden, entstehen in Mengen.
In der chemischen Industrie und in der Metallindustrie wird fieberhaft zum nächsten Kriege gerüstet. Infolge einer weitgehenden Arbeitsteilung wissen die Arbeiter oft selber nicht, zu welchem Ziele sie tätig sind. Kriegsgase werden hergestellt, werden gelagert (und explodieren ab und zu einmal), Schuß- und Hiebwaffen aller Art und militärische Ausrüstungsgegenstände werden erzeugt, werden von den Arbeitern erzeugt. Der nächste Krieg bereitet sich vor. Während die deutschen Arbeiter ihren Tanz um die Wahlurne verübten, platzte in Hamburg ein Phosgengastank; nachdem der parlamentarische Panzerkreuzerrummel vorüber ist, schimpfen die Arbeiter gewaltig auf die Zentrumspartei und bauen den Panzerkreuzer!
Alle Produkte werden in mehreren Qualitäten hergestellt. Für viele gute Materialien gibt es Ersatzmaterialien. Es ist bekannt, wozu die Differenzierung der Warenqualitäten unter den bestehenden kapitalistischen Verhältnissen vorgenommen wird: die schlechteren und billigeren Qualitäten sind für die proletarischen Schichten der Bevölkerung, die guten Qualitäten sind wegen ihres hohen Preises nur für die kaufkräftigen Kreise bestimmt. Arbeiter sind es, die in allen Industrien, aber auch in allen, hochwertige und minderwertige Güter produzieren; sie wissen genau, daß die minderwertige Produktion für ihren eigenen Konsum bestimmt ist.
Das alles sollen nur ganz kurz umrissene Andeutungen von Problemen sein. Diese Verhältnisse sind bezeichnend für die kapitalistische Produktion. An ihnen wird durch den Kampf um bessere Löhne und kürzere Arbeitszeiten nicht das mindeste geändert. Hier aber wären durch systematische Durchführung von Boykottaktionen sehr wohl Eingriffe der Arbeiterschaft möglich und notwendig. Diese Eingriffe aber stünden auf einem anderen Niveau als die bloßen Kämpfe um kürzere Arbeitszeit und besseren Lohn: solche Boykottaktionen wären in der Lage, zunächst einmal positiven Einfluß auf die Gestaltung und auf die Qualität der Produktion zu nehmen. Die Millionenmassen der in den Zentralverbänden organisierten Arbeiter, etwa die Masse der Mitglieder des zentralistischen Baugewerksbundes, wären schon in der Lage, um zunächst beim Beispiel der Bautätigkeit zu bleiben, auf die Produktion einen positiven Einfluß auszuüben. Durch Sperre und Boykott gegenüber solchen Firmen, die für die Arbeiterschaft nutzlose oder schädliche Bautätigkeit ausüben lassen, wäre es möglich, solche Bautätigkeit zu verhindern. Es bedarf zu solchem Vorgehen allerdings revolutionärer und sozialistischer Denkweise und straffer Organisation. Die Zentralgewerkschaften werden sich niemals zu solcher Aktion hergeben; einzelne Arbeitsverweigerungen in den gegebenen Fällen können zwar heldenhaft sein, sind aber natürlich sozial und wirtschaftlich belanglos. Hier kommt alles auf die Massen, d.h. auf führende Massenminoritäten an, die für einen Klassenkampf in diesem Sinne gewonnen werden müßten.
Es braucht wohl nicht weiter ausgeführt zu werden, wie analog mit dem Beispiel aus dem Gebiete der Bautätigkeit etwa gegen die Kriegsrüstung gewerkschaftlich vorgegangen und die Qualitätsproduktion in allen Zweigen der Industrie angestrebt werden könnte. Im "Vorwärts" stand neulich ein Bericht über einzelne Fragen der nordamerikanischen Textilindustrie. Es wurde gesprochen von den guten Beziehungen, die seit langem zwischen den reformistischen Gewerkschaften und einzelnen Firmen bestünden. Dabei war von einer Firma die Rede, bei der "auf allen von ihr hergestellten Kleidungsstücken als Zeichen der unter gewerkschaftlichen Bedingungen erfolgenden Produktion die "Union Label" (Gewerkschaftsmarke) angebracht ist." Es war also reformistischen Gewerkschaften im hochkapitalistischen Amerika möglich, gewerkschaftlichen Einfluß (wenn auch nicht zu proletarischen Zwecken) auf die Produktion zu gewinnen. Das muß auch revolutionären Gewerkschaften im sozialistischen Sinne gelingen können. Gelingt es wirklich, verstehen wir größere Massenteile mit solchen konstruktiven Ideen zu befruchten und für den Gedanken der Organisation zur Verwirklichung dieser Ideen zu gewinnen, so greifen wir in den kapitalistischen Produktionsprozeß schon sozialistisch aufbauend ein. Das aber weist über den Kampf hinaus, der oben als der Selbsterhaltungskampf des Proletariats im Kapitalismus bezeichnet wurde.
Natürlich würde ein Vorgehen größerer Massen der Arbeiter, schaft nach der angedeuteten Richtung hin zunächst auch größere Stockungen im Produktionsprozeß, womöglich auch politische Hochspannung zur Folge haben. Jede wirklich revolutionäre proletarische Aktion erzeugt Stockungen und Hemmungen im kapitalistischen Produktions- und Konsumtionsprozeß. Wenn aber auf die Unternehmerschaft ein konsequenter Druck durch Verweigerungsaktionen solcher Art ausgeübt wird, so muß das Unternehmertum nach Wegen suchen, seinen Profit auf andere Weise einzuheimsen und sich auf solche Produktion zu legen, zu der sich der Arbeiter bereit erklärt. Das würde in den einzelnen Fällen bedeuten, daß das Wohnungsbauwesen gefördert, die weitere Aufrüstung der Staaten gehemmt und eine höhere Qualität der Produktion erzwungen würde. Das alles wäre ohne Zweifel konstruktive, aufbauende, sozialistische Klassenkampftätigkeit.
Es handelt sich also darum, den Gedanken der Verantwortlichkeit des Arbeiters für seine Produktion in die Propaganda zu stellen, so wie ihn Max Nettlau in seiner Broschüre "Verantwortlichkeit und Solidaritat im Klassenkampf" in dankenswerter Weise angeregt hat. Leider ist diese kleine Arbeit in unseren Kreisen so gut wie gar nicht beachtet worden. Man hat sich mit der gewiß schönen Theorie abgefunden und nicht daran gedacht, daß sie durchgearbeitet werden muß, um eventuell praktische Folgen zu haben. Man kann aber noch weiter gehen. Wenn wir von verantwortlicher Produktion reden, warum nicht auch von verantwortlicher Konsumtion, von verantwortlichem Kaufen? Kann nicht auch hier aufbauend eingegriffen werden in den kapitalistischen Produktions- und Verteilungsprozeß? Die Geldsumme, die sich an einem Lohntage in den Händen aller Arbeiter in einer Stadt zusammen befindet, dürfte wohl, so gering die einzelnen Löhne sind, doch die größte Geldsumme sein, die überhaupt in der Stadt vorhanden ist. Diese Geldsumme, diese Kaufkraft ist ohne Zweifel eine wirtschaftliche Macht, eine Macht, die ebenfalls auf organisierter Grundlage angewendet werden kann.
Es ist sicherlich kein Zufall, daß die Frau der sozialen Bewegung noch indifferenter gegenübersteht als durchschnittlich der Mann. Das männliche Proletariat fiel auf die staatspolitische Richtung des Sozialismus glatt herein; freilich wurde es zum großen Teil nach dem Kriege und der verlorenen Revolution wieder reiflich skeptisch und indifferent. Das Schimpfen auf die Führer ist ja heute eine allgemeine Tatsache. Die proletarische Frau aber blieb zum großen Teil indifferent von Anfang an und hat den politischen Sozialismus sich nie ganz zu eigen gemacht. Das dürfte seine Gründe darin haben, daß die proletarische Frau wie die Frau überhaupt mehr auf alles Praktische gerichtet ist, daß sie das Wirtschaftliche vor allem sieht. Der Mann bekommt seinen Lohn am Zahltage, regt sich natürlich auch über die Geringfügigkeit dieses Lohnes auf - das ist am Lohntage; die Frau aber führt die Wirtschaft; die Frau ist der Käufer: sie hat das Vergnügen, sieben Tage lang über den ungenügenden Lohn nachzudenken und seine Erbärmlichkeit voll empfinden zu können. Sie muß trotzdem dem Manne Brot mitgeben, sie muß ihm das Essen auf den Tisch stellen, wenn er nach Hause kommt; das ist eine schwerere wirtschaftliche Sorge, als sie der Arbeiter im Produktionsprozeß spürt. (Natürlich stehen heute bereits viele Frauen im industriellen Produktionsprozeß; das ändert aber nichts an der Grundtatsache, daß die absolute Mehrheit aller Einkäufe für die einzelnen Familienwirtschaften von Frauen gemacht werden.) Es erscheint aus diesem Grunde gar nicht so unerklärlich, daß die proletarische Frau dem Sozialismus in seiner politischen Form und auch der Parteipolitik nur wenig Interesse entgegenbringt. Vielleicht aber könnte die Frau in dem Augenblick gewonnen werden, wo der Sozialismus praktisch aufbauende Wege weist, wirklich wirtschaftliche Verbesserungen erzielt, die Frau bei ihren wahren Interessen packt und sie als Haushalterin und Käuferin mobilisiert.
Es soll hier nicht im einzelnen ausgeführt werden, wohin organisierte Boykottbewegungen der proletarischen Konsumenten führen könnten und nach welchen Grundsätzen sie eingeleitet werden könnten. Nur kurz sei darauf hingewiesen, daß derartige Konsumentenbewegungen natürlich mancherlei Ziele haben können: es kann sich etwa darum handeln, gewisse Regierungen durch Boykott der Produktion ihres Landes zu schädigen, es kann sich der Kampf aber auch gegen unsoziale Firmen richten und schließlich noch gegen schlechte Warenqualität. Freilich wird man, wenn man diese Gedanken bis zu Ende denkt, einsehen, daß verantwortliche Produktion und verantwortliches Kaufen zusammengehören und sich ergänzen müssen. Diese Erkenntnis trifft auch den Einwand, der hier vielleicht gemacht werden könnte: durch radikale Anwendung dieses Gedankens der verantwortlichen Produktion und Konsumtion können gewisse Arbeiterschichten geschädigt, arbeitslos gemacht werden oder dergleichen. Solche Wirkungen könnten eben durch Vorgehen auf der ganzen Linie auf diesem Gebiete und durch den selbstverständlich gleichzeitigen Lohn- und Arbeitszeitkampf stark abgeschwächt werden. Außerdem ist aber zu sagen, daß alle, aber auch alle wirtschaftlichen Aktionen von Teilen der Arbeiterschaft im Kapitalismus immer, aber auch immer dazu führen, daß die Unternehmer sich m der Folge an anderen Teilen der Arbeiterschaft ökonomisch rächen. Das ist der Fluch der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, der eben tatsächlich erst gebannt werden kann, wenn die ganze Arbeiterschaft einig auf das Ganze des gesellschaftlichen Organismus losgeht und die soziale Umwälzung einleitet. Diese Erkenntnis darf uns aber, genau wie wir um bessere Löhne und bessere Arbeitszeiten kämpfen, nicht davon abhalten, auch konstruktive gewerkschaftliche Gegenwartsaufgaben zu suchen, zu propagieren und vorzubereiten.
Will aber der Syndikalismus seine Propaganda nach der konstruktiven Seite hin ausbauen und systematisieren (das ist bis jetzt noch nicht geschehen), so ist eine bedeutende theoretische Vorarbeit notwendig. Hier können die Föderationen sinnvoll werden. Hier heißt es aus dem Bereiche der nur papierenen Vorsätze unserer Prinzipienerklärung energisch herausgehen. Wenn verantwortliche Produktion und Konsumtion auch nur propagiert werden sollen, so ist eine äußerst gründliche gemeinsame Vorbereitung und Vorberatung unerläßlich. Für jeden Industriezweig, bzw. für jeden Landesteil und jede Stadt müssen die Bedingungen der Propaganda auf Grund der Produktions- und der Verbrauchsverhältnisse genau sondiert werden. Die Arbeiter der einzelnen Industrien müssen nachforschen, woher ihre Industrien ihre Rohstoffe beziehen, bzw. beziehen könnten; die Herstellungsweisen, die Technik muß genau studiert werden, es gilt ferner die Absatzgebiete zu erforschen, damit dem Arbeiter und dem Arbeiterkäufer die Zusammenhänge der kapitalistischen Produktion und Konsumtion klar werden. Solche theoretische, aber bitter notwendige Arbeit muß einerseits durch das Studium einschlägiger Bücher, andererseits aber noch viel mehr durch praktische Forschungsarbeit, durch systematisches Sammeln von Tatsachen aus den Betrieben und Industrien getätigt werden. Nur auf Grund solcher Arbeit kann, wenn es allgemeiner Wunsch wäre, eine neue Note in unsere Presse, unsere Versammlungspropaganda und unsere (wichtigste) Agitation von Mund zu Mund gebracht werden.
Die Ideen der verantwortlichen Produktion und des Boykotts sind allerdings keineswegs neu; sie gehören zu dem reichen Ideenschatz des freiheitlichen Sozialismus schon seit Jahrzehnten, sie wurden - in Spanien beispielsweise - auch schon zeitweise gründlich angewandt; unsere heutige syndikalistische Bewegung in Deutschland jedoch verzichtet auf die systematische Propaganda dieser Ideen, während das bei der Propaganda des Streiks für bessere Löhne und Arbeitszeiten anders ist. Verantwortliche Produktion and Boykott finden in unserer ganzen Propaganda nur gelegentliche Erwähnung, nicht systematische wie z.B. der Streik; es wäre ernsthaft zu untersuchen, ob in diesem Mißverhältnis nicht die Gefahr einer Einseitigkeit und der Vernachlässigung des konstruktiven Charakters des Syndikalismus liegt.
Hier läge ein gewaltiges und unerschöpfliches Arbeitsgebiet. Soll es aber betreten werden, so bedarf es gründlicher vorhergehender Diskussion. Mir scheint, daß die in diesem Aufsatz behandelten Tätigkeitsgebiete und Propagandamöglichkeiten in unserer heutigen Bewegung fast fremd sind. Es ist aber bestimmt eine Notwendigkeit, konstruktive Wege zu suchen, und wenn es noch so schwer ist, sie zu beschreiten. Wir müssen aus dem Dilemma der Gegenwart, wir müssen aus der Indifferenz der proletarischen Massen unbedingt heraus. Wir können das aber nicht tun, indem wir im wesentlichen nur die radikalen Lohn- und Arbeitskämpfe empfehlen, die die Kommunisten bereits von uns in ihre Propaganda übernommen haben; wir dürfen uns von diesen nicht nur durch Propaganda einer zweckmäßigeren Organisationsform unterscheiden, sondern müssen im Gegensatz zum Reformismus und zum politischen Scheinsozialismus Wege propagieren, die aufbauend in die bestehende Wirtschaftsordnung eingreifen. Unser Organ "Die Internationale" sollte der Diskussion in unseren eigenen Reihen dienen und nicht nur historisch oder wissenschaftlich-analytisch interessante Aufsätze enthalten, so nützlich auch solche immer sein mögen; wir müssen die "Internationale" zu einem Sprechsaal aller an der Zukunft des Syndikalismus interessierten Genossen unserer Bewegung machen. Nur so können wir über den toten Punkt der modernen Arbeiterbewegung hinwegkommen und außerdem, was unsere Bewegung anbetrifft, Einseitigkeit und ein Abgleiten unterbinden und unsere eigenen sozialistischen Ideen zur Geltung bringen.
Unsere Arbeitsbörsen und Industrieföderationsleitungen müssen unbedingt aufhören, bloße organisatorische Verwaltungs- und Abwicklungskörperschaften zu sein; sie müssen Arbeit leisten für die Fortentwicklung des Syndikalismus, für die theoretische Fundierung der Propaganda. Davon soll aber später in einem besonderen Aufsatze über konstruktive Zukunftsaufgaben des Syndikalismus noch näher gesprochen werden. Die Gegenwart liegt uns ja am nächsten, sie muß mit neuen, praktischen Ideen befruchtet werden. Wenn wir einmal (etwa an Hand der trefflichen Bücher unseres Genossen Max Nettlau) in die Vergangenheit unserer Bewegung zurückschweifen, in die Zeit, da Kropotkin, Bakunin, Cafiero, Malatesta und andere Klassiker unserer Ideenwelt jung waren und erst den Grundstein zur antiautoritären Bewegung legten, so überwältigt es uns zu sehen, wie geistig lebendig damals die Bewegung war, wie damals gerungen wurde, wie gründlich man dachte, wie man plante und forschte und immer bestrebt war, neue Ideen zu finden und zu verbreiten. Wie ganz anders ist das bei uns heute geworden! Gewiß, wir haben es, wie Fausts Famulus Wagner, "herrlich weit" gebracht: wir haben nicht mehr die primitive Auffassung von der sozialen Revolution, wie sie etwa Alexander Berkman als typisch für seine Jugend in seinen Schriften schildert. Aber wir begnügen uns damit, daß wir international anerkannt die schönste Prinzipienerklärung besitzen und glauben, damit wäre alles getan. Von diesem Irrglauben müssen wir uns aber mit aller Gewalt losreißen.
Wir müssen den Massen etwas bieten, was sie fortreißt, etwas Neues, etwas Hoffnungsvolles, Zukunftsträchtiges: dürfen wir uns dann damit begnügen, einseitig die Lohn- und Arbeitszeitprobleme zu behandeln (was ja die anderen, mehr oder weniger radikal, auch tun) und bestenfalls noch eine freiheitliche Organisationsform zu empfehlen? Wir dürfen es niemals; wir müssen Wege in die Zukunft weisen. Nach solchen lechzen die Massen. Die irrsinnige Sports- und Sensationsbegeisterung unserer Tage ist, wie schon oben angedeutet, nicht ohne Grund da. Versuchen wir darum, den Massen neuen Kampfesmut zu geben, ihnen den alten Kampfesmut wieder zu geben, der ja sicherlich gegen Ende des vorigen Jahrhunderts schon einmal kräftig im Aufblühen war; gaukeln wir aber der Arbeiterschaft nicht, wie es damals geschah, mit irgendeinem mysteriösen "Zukunftsstaat" vor den Augen herum, sondern werfen wir klare, praktische, konstruktive Ideen in sie hinein, die so einfach und so konkret sind, daß sie begriffen werden müssen.
Die bloßen Schlagworte "Boykott" und "verantwortliche Produktion" sind sinnlos und richten eher Verwirrung an, als sie werben können. Leisten wir aber unter uns die nötige theoretische Vorarbeit, so werden wir uns befähigen, diese Schlagworte in einfachster Weise anschaulich und propagandistisch wirksam zu machen. Zu diesem Zwecke aber muß in allen Industrien eine lebhafte Forschungs- und Sammeltätigkeit der Syndikalisten einsetzen, damit die gewonnenen Tatsachen in gemeinsamer Arbeit systematisiert und für die Agitation bereitgestellt werden können. Die hier gegebenen Beispiele erschöpfen die ungeheuren Möglichkeiten keineswegs. Unseren Organisationen fehlt Arbeit! Ist die da, so wird manches anders werden im Organisationsleben!
Zum Schluß sei noch einmal darauf hingewiesen, daß in diesem Aufsatz keinesfalls von der Wichtigkeit des Kampfes gegen die Schlichtungsdiktatur und für die Wiedereroberung der Streikfreiheit abgelenkt werden soll. Ich glaube nur, daß wir nicht einseitig werden dürfen, daß wir mit unseren eigenen Ideen an die Massen herantreten müssen; und zwar nicht (wie das ja wohl lange genug geschehen ist), mit utopischen Zukunftsträumereien, sondern mit Vorschlägen praktischer sozialistischer Arbeit für die Gegenwart. In diesem Sinne mag der Aufsatz auch mit einem Gedanken Landauers beschlossen werden, wie er mit einem solchen begönnen wurde: Die größte Gefahr ist, daß die Revolutionäre zu "Philistern des Radikalismus" und zu Anhängern bloßer tönender Phrasen werden. Wir müssen unzufrieden mit uns selber sein; wir müssen an unserer Prinzipienerklärung weiterarbeiten und neue Möglichkeiten für unsere Propaganda und unseren Kampf zu finden versuchen. Nur so können wir werben, nur so Mitglieder gewinnen und an Einfluß zunehmen; nur so arbeiten wir für die soziale Umwälzung im Geiste des freiheitlichen Sozialismus.
Leseergänzung: Helmut Rüdiger - Konstruktive Zukunftsaufgaben des Syndikalismus
Originaltext: Helmut Rüdiger - Konstruktive Gegenwartsaufgaben des Syndikalismus. Aus: Helmut Rüdiger, Aufsätze 1. Texte zur Theorie und Praxis des Anarchismus und Syndikalismus, Band 12. Digitalisiert von www.anarchismus.at (bearbeitet - UE zu Ü usw.)