Rechts-Rock in Deutschland
War Rechts-Rock in den 1980er Jahren noch als größtenteils schlecht gemachter Hau-drauf-Punk/Hardrock anhand von Bands wie Störkraft, Landser, Die Böhsen Onkelz erkennbar, so hat sich die rechte Szene mittlerweile auch »popkulturell modernisiert« (Klaus Walter). Spätestens seit dem Jahr 2000 eignen sich die »Rechten« neue Genres und auch Codes der Popkultur an. So entstanden zwischen Autonomen Nationalisten (die Codes und Symbole der Antifa für ihre Zwecke übernehmen) und den Freien Kameradschaften neue rechtsradikale Subkulturen, die auch mit Anglizismen keine Probleme mehr zu haben scheinen (siehe die Initiative »Rock Against Communism«). Ebenso wurde ein eigentlich »undeutsches« Genre wie Rap zum »Nationalen Sprechgesang« umgedeutet, was wiederum das Andocken an einen Mainstream ermöglichte, der »Deutsch-Rap« sowieso schon vor den nationalen Pop-Karren gespannt hatte. Mit der Südtiroler Band Frei.Wild erreichten zudem die »ersten Rechtsrockstars im klassischen Sinne« (Thomas Kuban) 2010 locker Platz zwei der deutschen Albumcharts und etablierten so auch »Nationalismus und Anti-Antifaschismus als hippe Protestkultur«. Eine 2013 widerrufene Echo-Nominierung für Frei.Wild löste zudem eine Debatte über Begriffe, Definitionen und Grenzen in Zusammenhang mit rechter oder nationalistischer Musik aus.
Mit: Chaoze One (DE), Thorsten Hindrichs (DE), Marko Košnik (SL) u.a., Moderation: Klaus Walter (Journalist und Radio-DJ) (DE)
Talk, Festivalzentrum, Museumsquartier Wien - Freitag, 17. Mai, 18.30 Uhr
Ab 21:00 Uhr Konzert mit Chaoze One
Eintritt frei
Creative Commons - Infos zu den hier veröffentlichten Texten / Diese Seite ausdrucken: Drucken