Im Februar und März 1921 revoltierten die Matrosen der Festungsstadt Kronstadt in Unterstützung einer Streikbewegung im nahegelegenen Petrograd gegen die bolschewistische Herrschaft in Russland. Der Aufstand wurde schließlich von der Roten Armee unter Federführung Trotzkis blutig niedergeschlagen. Noch heute sorgt das Thema "Kronstädter Matrosenaufstand" für hitzige Debatten und Polemiken zwischen AnarchistInnen und RätekommunistInnen auf der einen und TrotzkistInnen auf der anderen Seite. 1917 noch als eine Speerspitze der kommunistischen Revolution gefeiert und in Liedern besungen, setzten sich die Matrosen 1921 für eine dritte Revolution ein - für ein freies Rätesystem an Stelle der bolschewistischen Parteienherrschaft. Sie bezahlten diesen Affront gegenüber den BolschewistInnen mit dem Tod. Am 17. März 1921 viel Kronstadt, tausende Tote waren zu beklagen.
Kurzfilm zum Kronstädter Matrosenaufstand:
http://www.youtube.com/watch?v=8InZ3vfQ6Ag
Historisches Filmmaterial von der Einnahme Kronstadts:
http://www.youtube.com/watch?v=jSmRiVHZ37s
Unsere Sache ist eine gerechte: wir treten ein für die Macht der Sowjets, nicht die der Parteien. Wir treten ein für freigewählte Vertreter der arbeitenden Massen. Die Ersatzsowjets, die von der Kommunistischen Partei betrieben werden, blieben immer unseren Bedürfnissen und Forderungen gegenüber taub; die einzige Antwort, die wir je erhielten, war schießen ...
Texte zum Aufstand in Kronstadt: Alexander Berkman - Die Kronstadt Rebellion / Klaus Gietinger - Die Kommune von Kronstadt / Victor Serge erinnert sich an den Aufstand und dessen Niederschlagung / Cajo Brendel - Kronstadt: Proletarischer Ausläufer der russischen Revolution