Was läuft schief?

Millionen Jugendliche gehen täglich ihrem gewohnten Alltagstrott nach - fast weltweit. Nur fast, da Bildung heute das Vorrecht reicher Industriestaaten zu sein scheint, welche uns jenes ausgewählte Wissen durch die Schule als Institution der Wissensvermittlung zu Teil werden lässt. Zweifel daran werden kaum geäußert, zu logisch scheint, dass das, was man jungen Menschen vorsetzt, richtig sein muss.

Dies führt dazu, dass gemeinhin nicht nur die staatlich vorgegebenen Bildungsinhalte nicht in ihren Grundfesten angezweifelt werden, sondern dass auch die Schule als Institution im allgemeinen SchülerInnenkreis nicht zum Objekt einer wirklichen Kritik wird, die über das typische "Schule ist Scheiße" hinausgeht. Die eigentlichen pädagogischen Grundfesten der Schule bleiben unhinterfragt. Dabei hat eine ernstzunehmende Schulkritik nicht primär etwas damit zu tun, dass man der Schule eine Absage erteilt, da man entweder schlichtweg keinen Bock auf sie hat oder meint, Bildung nicht nötig zu haben. Vielmehr präsentiert sich die Schule heute als ein Abbild der Gesellschaft, in der die Interessen des Staates auf autoritäre Art und Weise zur Anwendung kommen, gezielt propagiert bzw. indoktriniert und geschickt mit "wirklicher" Bildung vermengt werden.

Was wir kritisieren

Die real existierenden Machtverhältnisse in der Schule, in der Regel Schulleitung - Schulreglement - Lehrkräfte - SchülerInnen stellen ein Abbild unserer derzeitigen Gesellschaft dar. Sie ist instrumentalisiert und institutionalisiert worden, um junge Menschen zu "mündigen Bürgern" beziehungsweise "willigen Arbeitern" zu formen, was sich nicht widerspricht.


Lesetipp: Erziehung und Bildung ohne Herrschaft, Broschüre der FAU

Aus einem Sonderheft der "Rebellion" zum SchülerInnenstreik am 1.4.2004 in Bern (Schweiz)

Originaltext:
http://www.rebellion.ch/textes/gegen_den_neoliberalen.htm