Die Spanische Revolution 1936

Buenaventura Durruti"Wir sind es ..., die all diese Paläste und Städte gebaut haben,
in Spanien, in Amerika und überall auf der Welt.
Wir, die Arbeiter, können neue an ihre Stelle setzen.
Neue und bessere.
Wir fürchten die Trümmer nicht. Die Erde wird unser Erbe sein,
daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.
Soll die Bourgeoisie ihre Welt in Stücke sprengen,
bevor sie von der Bühne der Geschichte abtritt.
Wir tragen eine neue Welt in uns,
und diese Welt wächst mit jedem Augenblick heran.
Sie wächst während ich mit Ihnen rede."
Buenaventura Durruti (Bild ganz rechts) (1)

Der spanische Bürgerkrieg 1936-1939, ein graues Kapitel der Geschichte. Kaum einer der Nach-68er-Generation, der von diesem Krieg überhaupt weiß, oder mehr als zwei (mehr oder weniger zutreffende) Schlagworte damit verbinden kann. Eventuell weiß man, daß berühmte Schriftsteller wie etwa Ernest Hemmingway oder George Orwell als Kriegsfreiwillige am Spanischen Bürgerkrieg teilnahmen. Wofür die Menschen aber damals in Spanien gekämpft haben weiß man nicht. Und diese Geschichte wird kaum erzählt.

Denn über den Spanischen Bürgerkrieg läßt sich nicht reden, ohne die konstruktiven Elemente und die praktische Bewährung einer sowohl dem Kapitalismus als auch dem Staatssozialismus sowjetischer Prägung konträren Gesellschaftsform zu erwähnen, einer Gesellschaftsform, die selbst unter Kriegsbedingungen zeigen konnte, daß sie wesentlich produktiver und vor allem menschlicher als die Herrschaft des Kapitals oder der Bürokratie ist: der Anarchismus.

Dort wo über den Spanischen Bürgerkrieg geschrieben werden muß, in den Standardkonversationslexika und im Standardwerk der bürgerlichen Geschichtsschreibung (Propyläen Weltgeschichte in 10 Bänden), wird dessen Geschichte stark vereinfacht und damit grob verfälscht. Das dtv-Lexikon in 20 Bänden erwähnt auf seinen 40 Zeilen unter dem Stichwort "Spanischer Bürgerkrieg" immerhin die Beteiligung einer "syndikalistischen" (d.i. die anarcho-syndikalistische CNT) Gewerkschaftsorganisation, die bei der Verteidigung der Republik mitwirkte, wohingegen Meyers Grosses Taschenlexikon in 24 Bänden es fertigbringt, die Anarchisten und den Widerstand der Arbeiter auf knapp 100 Zeilen mit keinem einzigen Wort zu erwähnen, obwohl als Literaturhinweis mit Augustin Souchys "Nacht über Spanien" das Hauptwerk der anarchistischen Geschichtsschreibung über den spanischen Bürgerkrieg an erster Stelle genannt ist. Grundtendenz der vorherrschenden Geschichtsschreibung ist die Reduzierung des Spanischen Bürgerkriegs zu einem Vorspiel des zweiten Weltkrieges, das durch die Beteiligung der UdSSR auf republikanischer Seite und des faschistischen Italiens und nationalsozialistischen Deutschlands auf Seiten der aufständischen Franco-Truppen zum "ersten großen Schlachtfeld der neuen politischen und weltanschaulichen Fronten in Europa wurde"(2).

Daß auf die Beteiligung der Anarchisten am Spanischen Bürgerkrieg nicht eingegangen wird, ist deshalb so merkwürdig, weil der Militärputsch unter General Franco innerhalb weniger Wochen erfolgreich gewesen wäre, hätten nicht die Arbeiter, deren größte Organisation die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft CNT (Confederación Nacional del Trabajo) war, erbitterten Widerstand geleistet und damit den Militäraufstand erst zu einem Bürgerkrieg gemacht. Wobei die anarchistischen Arbeiter es nicht beim Bürgerkrieg beließen, sondern in der kurzen Zeit, die ihnen bis zu ihrer gewaltsamen Niederschlagung verblieb, eine der umfassendsten sozialen Umwälzung in der uns bekannten Geschichte begannen. Diese Geschichte der Spanischen Revolution versuche ich im folgenden Text zu erzählen. Mein Hauptaugenmerk liegt vor allem auf den Kollektivierungen in Landwirtschaft und Industrie, sowie auf der Betonung des anarchistischen Charakters der Revolution. In meinem Fazit vertrete ich die Auffassung, daß die vergangenen Tage der Spanischen Revolution uns auch heute noch etwas sagen können, daß wir aus ihnen lernen und Folgerungen für unsere Gegenwart ziehen können.

Vorgeschichte

Um die Geschichte des spanischen Bürgerkrieges zu verstehen ist es unerläßlich, zumindest kurz auf die tragenden Säulen der spanischen Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert einzugehen. In dieser Zeit wurde Spanien beherrscht von einer Oligarchie aus reichen Adligen und Großgrundbesitzern, einer mächtigen Kirche, die ganz im Dienste der Monarchie stand, sowie einer Armee, die - wie ich unten zeigen werde - ihresgleichen suchte.

Oligarchie

Anfang des 20. Jahrhunderts war Spanien ein gering industrialisiertes Land, vorwiegend bäuerlich besiedelt und von einer ungeheuerlichen sozialen Ungleichheit geprägt. Von 11 Millionen Erwerbstätigen mußten 1931 ca. 8 Millionen zu den "Armen" gerechnet werden, demgegenüber stand eine Schicht von Wohlhabenden, die sich zumeist aus parasitären Elementen (Geistliche, Militärs, Großgrundbesitzer, reiche Großbürger, aufgeblähter Bürokratieapparat, etc.) zusammensetzte (3). Einer kleinen Schicht von Großgrundbesitzern gehörte fast das gesamte Land, so entfielen z.B. "in der Provinz Sevilla(...) 72 Prozent des Grund und Bodens auf 5 Prozent der Grundeigentümer"(4).Auf der anderen Seite gab es im Süden Spaniens eine große Anzahl vollkommen besitzloser Landarbeiter, die zu Hungerlöhnen auf den Besitztümern der Reichen arbeiten mußten, während in Nord- und Mittelspanien die Ländereien der Bauern mit Grundbesitz so klein waren, daß sich kaum die eigene Ernährung bewerkstelligen ließ. Diese Situation, in der "erbärmlicher Lohn, Arbeitslosigkeit das halbe Jahr lang und ein Vegetieren am Rande des Hungertodes"(5) den Alltag eines Großteils des spanischen Volkes darstellte, rief ein explosives soziales Klima hervor; die Sklaven, die Rechtlosen und Unterdrückten waren jederzeit bereit für ihren gerechten Lohn für ihr eigenes Land zu kämpfen. Schon 1855 brachen die ersten Bauernaufstände aus, die sich mit steigender Frequenz wiederholten.

Kirche

Die geistliche sowie weltliche Macht der spanischen Kirche (6) war beträchtlich und schien geradewegs aus dem Mittelalter zu stammen, ihr Reichtum war kaum zu schätzen, aber sie stellte wohl den annähernd größten Grundbesitzer in Spanien dar. Sie kontrollierte die Schulen und im Verbund mit der Oligarchen-Schicht aus Adel und Großgrundbesitzern war sie Mitherrscher in Spanien. Zutreffend bemerkt Augustin Souchy hierzu, daß die Macht der katholischen Kirche sowohl die Erziehung als auch die normale Entfaltung des Geisteslebens behinderte (7). Um 1931 war ihre geistliche Macht allerdings schon erheblich korrodiert, so fanden im Mai 1931 erste katholikenfeindliche Unruhen statt, Klöster und Kirchen wurden reihum in Brand gesteckt. Die Massen wußten, wer ihre Unterdrücker waren. Alleine in den Landstrichen, in denen die soziale Ungleichheit weniger deutlich zu sehen war, verblieb der Kirche noch eine gewisse Gefolgschaft.

Armee

Spaniens Armee (8) war einzigartig in jeder Hinsicht: In hundert Jahren, in denen die Kämpfe um die Verteidigung der letzten Reste des spanischen Kolonialreiches tobten, beständig geschlagen, schafften es Spaniens Offiziere genauso beständig (nämlich nach jeder Niederlage) die Macht im Inneren an sich zu reißen. Ein Putsch jagte den nächsten.

Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist, daß in der Armee an Offizieren, im Gegensatz zum Material, kein Mangel bestand. Auf sechs Mann kam ein Offizier, auf etwas über 100 Mann ein General. An Kriegsmaterial war die spanische Armee erstaunlicherweise nur mit einem gut ausgerüstet: Maschinengewehren. Ohne brauchbare Artillerie, ohne brauchbare Luftwaffe brauchte diese Armee eigentlich gar nicht ins Feld zu ziehen, mit der großen Anzahl an Maschinengewehren aber ließ sich eine meuternde Menge von Arbeitern oder Bauern problemlos niedermetzeln.

Der bäuerliche Anarchismus

Wie schon angedeutet, war Spanien ein Land von zum Himmel schreiender sozialer Ungerechtigkeit, von unzähligen Revolten und deren brutaler Unterdrückung durch die spanische Oligarchie. Bemerkenswert an den Aufständen ist das starke anarchistische Element in den Bewegungen. Die Bauern und Landarbeiter hingen einem eher instinktiv geprägtem anarchistischem Ideal nach, der bäuerlichen Dorfgemeinschaft (pueblo), die selbstverwaltet war und auf Kollektivismus und Gleichheit beruhte. Dieses Ideal hatte in Spanien eine jahrhundertelange, funktionierende Tradition. In Bruderschaften organisiert, sorgten die Bauern seit dem Mittelalter mittels eines Genossenschaftswesens in jeder erdenklichen Art und Weise für ihre Mitglieder; so sorgten sie z.B. für Witwen und Waisen, Alte und Kranke und bewirtschafteten auch gemeinsam das Land, das ihnen von den Adligen zur eigenen Nutzung gelassen wurde. Ebenso waren die Bruderschaften Kampfgemeinschaften gegen die parasitären adligen Grundbesitzer. Erst mit der Abschaffung der feudalen Eigentumsverhältnisse Mitte des 19. Jahrhunderts gerieten die Dorfgemeinschaften in Gefahr. Land, das vormals vom gesamten Dorf bewirtschaftet wurde, wurde von (mit den nötigen Geldmitteln ausgestatteten) Privatleuten gekauft. Es entstand im Zuge der Privatisierung von ehemaligem Kollektivbesitz ein ländlicher Besitzindividualismus, dessen Nachwirkungen auch die Genossenschaften und der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft bedrohten. So stellen sich die anarchistischen Aufstände, die in der Folgezeit auftraten, als ein Versuch der Rekonstruktion ehemals funktionierender und als erstrebenswert erachteter Strukturen dar. Der Anarchismus/ Kollektivismus wurde schon lange Zeit gelebt (9) und erst mit der Einführung kapitalistischer Besitzverhältnisse zerstört (10).

Der Anarcho-Syndikalismus der spanischen Arbeiterbewegung (11)

In den Jahren 1868-1872 wurde in der Ersten Internationalen ein erbitterter Richtungsstreit zwischen Karl Marx und Michael Bakunin ausgefochten. Verkürzt gesagt wollten Bakunin und seine Anhänger eine proletarische Revolution, in deren Verlauf der Staat und die politische Macht zerschlagen werden sollten. Im Gegensatz dazu wollten Marx und die sozialdemokratischen Parteien mit dem Proletariat die politische Macht im Staat erobern. Bakunin trat entschieden gegen eine politische Beteiligung an den Institutionen des bürgerlichen Staatsapparates ein, da seiner Meinung nach die Macht des Staates deren Träger korrumpiert und die Konzentration auf Wahlen, Parlament usw. den revolutionären Elan des Volkes ersticken würde. Bakunins Ziel war die "Abschaffung des Staates", sowie ein freies föderalistisches System autonomer Körperschaften (Verbände, Gruppen, Kommunen, Syndikate, d.h. Gewerkschaften), die miteinander freiwillige Verträge abschließen. Mit den Mitteln der "direkten Aktion" (im Gegensatz zur parlamentarischen), d.h. Streiks, Revolten und Sabotageakten sollte die Wut der unterdrückten Volksmassen auf ihre Herrscher freigelegt werden und ein allgemeiner Aufstand ausgelöst werden.

Der "freiheitliche" oder "libertäre Kommunismus", der die Ideen Bakunins aufgriff war in den 60er und 70er Jahren des 19.Jahrhunderts vor allem in der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien weit verbreitet (12). Im libertären Kommunismus sollte ebenso wie im autoritären Staatssozialismus das Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft, jedoch "nicht in Staats-, sondern in Kollektiv- und Gemeineigentum umgewandelt werden" (13).

Der größte Teil der spanischen Arbeiterbewegung entschied sich in diesem Richtungsstreit ebenfalls für Bakunin, was insofern kein Wunder war, da die Industriearbeiterschaft im immer noch agrarisch geprägten Spanien nach wie vor vielfältige Bande und auch eine emotionale Beziehung zur bäuerlichen Bevölkerung besaß. Ihnen waren die Ideen des Anarchismus nur zu vertraut. "Die städtischen Arbeiter lebten noch in einer Atmosphäre, in der Wut, Zorn und Rache der Volksmassen - wie Jahrhunderte zuvor - die explosive Form des Bauernaufstandes, der vergänglichen gewalttätigen Revolte ... annahmen." (14)

Gründung der CNT/FAI

Im Jahre 1910 schlossen sich die katalanischen Organisationen der "Libertären" in der CNT zusammen. Diese anarcho- syndikalistische Gewerkschaft wurde in den folgenden Jahren zur mächtigsten; vor allem in Katalonien, dem eigentlichen Wirtschaftszentrum Spaniens war sie die bestimmende Arbeiterorganisation. In z.T. monatelangen Streiks, die mit drakonischen Unterdrückungsmaßnahmen beantwortet wurden, kämpften die Arbeiter der CNT für den libertären Kommunismus, für die Selbstbestimmung der Arbeitenden und gegen die Konzernherren. Die direkte Aktion war ihr Kampfmittel. Niemals erhofften sie sich von Wahlen irgendeine Besserung, der Kampf wurde in den Betrieben geführt - konsequenterweise rief die CNT auch bei allen Wahlen zum Boykott auf. Im Jahre 1927, noch unter der Diktatur Primo de Riveras, wurde die "Federación Anarquista Ibérica (FAI)" gegründet. Diese Geheimorganisation entwickelte sich in kurzer Zeit sowohl zum bewaffneten Arm, als auch zur programmatischen Kraft der CNT. Die FAI war Aktionsverband und "Geisteszustand" (Broué/ Témime), die Methoden waren dem italienischem Anarchisten Errico Malatesta entlehnt, der forderte: "Eine Stadt oder ein Dorf in die Hand bekommen, die lokalen Vertreter der Staatsgewalt unschädlich machen und die Bevölkerung auffordern, sich selbst frei zu organisieren." (15)

So beteiligte sich oder initiierte die FAI beständig Aufstände in den verschiedensten Dörfern und Regionen, in denen dann für Tage oder Wochen der libertäre Kommunismus ausgerufen wurde. All diese Aufstände wurden von der Staatsgewalt blutig niedergeschlagen (16). Einer der folgenreichsten dieser Aufstände fand im Oktober 1934 in Asturien statt. Nach zwei Wochen wurde die Bewegung von dem erstmals in Erscheinung tretenden General Franco niedergemetzelt. Die Bilanz der Kämpfe: 13.000 Tote und 30.000 Gefangene. Folgenreich war dieser Aufstand, weil die 1936 zur Wahl angetretene Volksfront in ihrem Programm die Befreiung der politischen Gefangenen ausdrücklich zum Bestandteil hatte. Diese Forderung und die Hoffnung auf die Befreiung der Genossen in den Gefängnissen bewog die CNT/FAI zum erstenmal in ihrer Geschichte nicht zum Wahlboykott aufzurufen. Dies war dann auch der ausschlaggebende Faktor für den Sieg der Volksfront im Februar 1936.

Sieg der Volksfront Februar 1936

Unmittelbar nach dem Wahlsieg der Volksfront spielten sich in Spanien mehrere Ereignisse ab: Zum einen dachten sowohl die Arbeiter in den Städten, als auch die Bauern auf dem Lande, die Zeit der schon lange fälligen Revolution wäre gekommen. Der Sieg der Linksregierung diente als Legitimation für Massenstreiks, spontane Enteignungen und Kollektivierungen (17). Die spanische Oligarchie wollte das natürlich nicht tatenlos mitansehen, die Zivilgarde schlug alle Aufstände blutig nieder.

Außerdem durchzog seit dem Februar 1936 eine Terrorwelle der Falangisten (eine Bewegung vergleichbar mit den italienischen Faschisten) (18) das Land. Diese Terroraktionen waren, genau wie diejenigen der SA und der italienischen Schwarzhemden darauf gerichtet, die Arbeiterbewegung zu zerschlagen und jede revolutionäre Bewegung im Volk zu unterdrücken (19).

Aufstand der Generäle

Am 17. Juli 1936 brach der seit langem vorbereitete Aufstand aus. Der Putsch wurde von den in Spanisch-Marokko stationierten Truppen unter der Führung von General Franco begonnen. Von Spanisch-Marokko breitete der Aufstand sich innerhalb weniger Tage auf das spanische Festland aus, jedoch "wurde der Ausgang der ersten Kämpfe weniger durch das Vorgehen der Rebellen als durch die politische, organisatorische und militärische Abwehrbereitschaft der Arbeiter, ihrer Parteien und Gewerkschaften bestimmt. Die Militärs siegten, wenn sich die Arbeiterorganisationen durch die Sorge um die Erhaltung der Legalität lahmlegen ließen" (20). Dort jedoch, wo sich die Massen den Truppen entgegenstellten (21), mit oftmals nicht mehr als ihren Fäusten zur Verfügung, dort, wo die Arbeiterschaft entschlossen für ihre Rechte eintrat konnten die Generäle keinen Fußbreit erobern. Die Bastionen des Widerstandes lagen vor allem in Madrid und in Katalonien, dort vor allem in der Hauptstadt Barcelona. Den Truppen stellten sich Menschenmassen entgegen, die unbewaffnet gegen Maschinengewehrfeuer anrannten .... und diese Maschinengewehre letztendlich um den Preis von Hunderten von Toten eroberten (22). Das Ziel der Generäle wurde nicht erreicht, mit einem so starken Widerstand hatten sie nicht gerechnet. Bereits am 21. Juli zeichneten sich klare Frontlinien ab, ein schneller Durchmarsch wie von den Generälen um Franco geplant war nicht mehr in Sicht

Beginn der Revolution

In den Gebieten, in denen sie triumphierten, ließen die Arbeiter sich die historische Chance zur proletarischen Revolution nicht entgehen, sie hatten ihr Leben verteidigt, sie hatten ihr Schicksal in die eigenen Hände genommen. Eine der ersten Taten der anarchistischen Arbeiter war die Ausräucherung der Kirchen und Klöster. Diese wurden in Gemeinschaftsräume (als Krankenhäuser etc.) umfunktioniert. Die Menschen wußten schon lange vorher, daß die Kirche und die Priester ihre Feinde waren, nachdem diese sich aber zu Beginn des Aufstandes unmißverständlich an die Seite der herrschenden Klasse gestellt hatten und als, in den Kirchen verschanzte Aufständische, Priester und Mönche das Feuer auf die Arbeiter (23) eröffneten, riß der Geduldsfaden der Massen.

Ebenfalls sofort im Anschluß an die Niederschlagung des Aufstandes begannen die Arbeiter damit, alle Wirtschaftszweige zu kollektivieren. Jetzt endlich sollten die Forderungen nach "Land und Freiheit" Wirklichkeit werden: Verkehrsbetriebe, Telefongesellschaften, Dienstleistungsbetriebe, Kinos, die Landwirtschaft usw. wurden unter die Kontrolle der Arbeitenden gestellt. Die Fabrik- und Großgrundbesitzer, die ehemaligen Herren wurden verjagt, sofern sie Widerstand leisteten bekämpft, oder soweit sie kooperationswillig waren in den Fabriken weiterbeschäftigt- zu ganz normalen Löhnen (24).

Kollektivierungen

Über die Kollektivierungen in Barcelona berichtet Augustin Souchy folgendes (25): alle Wirtschaftszweige wurden kollektiviert, die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln wurde von der Gewerkschaft der Nahrungsmittelindustrie übernommen- "vierzehn Tage lebte man in Barcelona ohne Geld. Die Bevölkerung wurde in öffentlichen Speisehallen von den Gewerkschaften gratis ausgespeist". Die Wirtschaft wurde nach sozialistischen Gesichtspunkten sozialisiert, Kleingewerbetreibende schlossen sich in einem gewerkschaftlichen Produktionsverband zusammen, der ihre Löhne zahlte, "Unrentable Unternehmungen wurden niedergelegt oder mit anderen zusammengeschlossen." Die allgemeinen Löhne wurden erhöht, die hohen unproduktiven Gehälter der Direktoren etc. wurden abgeschafft. Bettler waren aus dem Straßenbild verschwunden, ihre Betreuung wurde von den Wohlfahrtsausschüssen der Gewerkschaft übernommen. Die Verkehrsbetriebe wurden in Arbeiterselbstverwaltung betrieben, die Abschaffung der Direktoren und deren Gehälter hatte zur Folge, daß die Löhne der Arbeiter erhöht, die Fahrpreise und die Arbeitszeit gesenkt werden konnten. Insgesamt funktionierte das Verkehrswesen nach der Kollektivierung, auch aufgrund einer Reduzierung des Verwaltungsaufwandes, erheblich besser als vor der Revolution. Ebenso war es mit dem Telefonwesen, nachdem die kriegsbedingten Schäden beseitigt und zahlreiche neue Leitungen verlegt waren. Die meisten Kollektivierungen fanden unter Federführung der CNT statt, aber auch die sozialistische Gewerkschaftsunion UGT beteiligte sich daran.

Auf dem Land, vor allem in Aragón, Katalonien, in der Levante und Kastilien wurde ebenfalls kollektiviert: die Grundbesitzer wurden verjagt und das Land wurde gemeinschaftlich bewirtschaftet. Die bäuerlichen Gewerkschaftsorganisationen der CNT und UGT hatten sich auf eine genossenschaftliche Bewirtung des Landes verständigt - allerdings bestanden sie auf die Freiwilligkeit der Beteiligten (eine Tatsache die Souchy ständig bemüht ist zu betonen). Um die Frage der Freiwilligkeit der Kollektivzugehörigkeit gab (und gibt) es erbitterten Streit, vor allem die Kommunisten betonten in ihrer Propaganda den Zwangscharakter, während von anarchistischer und sozialistischer Seite stets auf die Freiwilligkeit des Beitritts verwiesen wurde.

Fest steht zum einen, daß ohne die gewaltsame Vertreibung und Hinrichtung der Großgrundbesitzer (die vor allem der Anarchist Buenaventura Durruti (26) und seine Kolonne durchführten) die Revolution überhaupt nicht stattfinden konnte, deswegen von Zwang für die Bauern zu sprechen ist aber wohl kaum statthaft. Zum anderen steht aber auch fest, daß der Widerstand gegen die Kollektive von Seiten der Bauern im Laufe des Krieges wuchs, dies ist aber im wesentlichen auf die kriegsbedingt schwieriger werdende Versorgungslage zurückzuführen (27).

In der Anfangszeit der Revolution konnten die Kollektivbetriebe jedoch durch das bloße Beispiel überzeugen - in den Kollektiven wurde ein höheres Lebensniveau erreicht, die Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung der einzelnen Mitglieder wurden verbessert, vorhandene Maschinen wurden effizienter eingesetzt (28), die Produktivität konnte erheblich gesteigert werden (!). (29)

Einen Stimmungsbericht aus den Kollektiven in Aragon gibt der Augenzeuge Augustin Souchy: "Von den 4000 Einwohnern des Ortes Alcoriza, traten 3700 freiwillig der anarchosyndikalistischen Kollektive bei. (...) Die neue Gemeinde wurde auf freiheitlich kommunistischer Basis aufgebaut. Wein und Gemüse wurden gratis verteilt. Jeder erhielt davon, wieviel er wollte. Da Fleisch knapp war, gab es 150 Gramm täglich pro Person. Als man den Kommunismus einführte, verteilte man an jeden Kollektivisten ein Schwein und zwei Hühner. Damit hatten sie etwas für den eigenen Haushalt. Die Kaninchenzucht war frei. Das Geld war abgeschafft worden. Der Handel mit der 'Außenwelt' lag in den Händen des kollektivistischen Wirtschaftsrates. Der Rat hatte eine Wurstfabrik errichtet, in der täglich 500 Kilogramm Wurstwaren hergestellt wurden. Die Würste gingen an die Front für die Milizionäre. Auch eine kleine Schuhfabrik und eine kollektivistische Schneiderei wurde eröffnet. Täglich wurden 50 Paar Lederschuhe und 100 Paar Zeugschuhe hergestellt. Auch davon ging ein großer Teil an die Front für die antifaschistischen Kämpfer. Bekleidungsstücke waren für alle vorhanden. Der kollektivistische Wirtschaftsrat hatte aus dem Erlös der verkauften Wurstwaren von den kollektivistischen Textilfabriken in Katalonien Stoffe gekauft. Die Kollektivschneiderei verfertigte gratis für die Männer Anzüge und für die Frauen Kleider. Niemand erhielt Lohn, doch niemand brauchte etwas kaufen. Alles was die Kollektivisten benötigten, erhielten sie von der Kollektive gratis. 'Sagt mal, Genossen! Wenn da jeder einfach hingeht und sich holt, was er braucht, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen, kommt es da nicht zu Übertreibungen? Gibt es nicht welche, die diese Situation ausnützen?' 'Hier kennt einer den anderen. Wir wissen sehr gut, wer etwas nötig hat und wer nichts braucht. Bis jetzt haben wir noch keinen Fall von habsüchtigem Egoismus gehabt. Wer darauf ausginge, die Kollektive zu betrügen, wäre in der Gemeinschaft unmöglich. Man würde mit dem Finger auf ihn zeigen. Für jeden erscheint es eine Ehrensache, in uneigennütziger Weise am gemeinsamen Werke mitzuarbeiten. Jeder bekommt was er braucht, solange etwas da ist. Vertrauen wird gegen Vertrauen gesetzt. Außerdem wird niemand gezwungen der Kollektive beizutreten. Unser Kommunismus beruht auf dem Prinzip der Freiheit. Wir zwingen keinem das neue System auf. Jeder kann unsere Handlungen in aller Öffentlichkeit kritisieren." (30)

Und weiter aus Calanda, ebenfalls in Aragon: "Von den 4500 Einwohnern des Ortes gehörten 3500 der anarchosyndikalistischen Organisation an. Sie haben 'gleich nach der Bewegung' - wie sie sich ausdrücken und womit sie den 19. Juli und die darauffolgenden Tage meinen - 'die alte Gesellschaftsordnung beseitigt und durch den Kollektivismus ersetzt'. Das Geld wurde natürlich auch abgeschafft und alles nach sozialistischen Grundsätzen geordnet. Vor der 'Bewegung' gab es nur Anarchisten im Orte. Nachher aber begünstigten die Anarchisten selbst die Bildung von republikanischen und sozialistischen Gruppen. Jeder soll zu seiner Freiheit und zu seinem Recht kommen ... Zwischen den Kollektivisten und den Individualisten (die sich der Kollektive nicht angeschlossen haben, A.K.) herrscht gutes Einvernehmen. Der Ort hat zwei Kaffeehäuser. Eines davon gehört den Kollektivisten. Dort nehmen die Mitglieder der Kollektive ihren Kaffee unentgeltlich ein. Im anderen Kaffeehaus müssen die Individualisten ihren Kaffee bezahlen. Die Hauptproduktion des Ortes ist Olivenöl. Im vergangenen Jahre hatte man eine Ausbeute von 1750 Tonnen Olivenöl. Man baut auch Kartoffeln, Weizen und Wein an und züchtet Obst. Die syndikalistische Verwaltung ist sparsam. Die Überschüsse aus der Kollektive werden an die Gemeinde abgeführt. ...  Die Lebenshaltung der Bevölkerung hat sich nach der Kollektivierung gehoben. Die Landarbeiter hatten vorher nicht einmal die Mittel, um sich einmal wöchentlich rasieren zu lassen. Die Kollektive hat eine Rasierstube mit Haarschneidesalon eröffnet. Da kann jeder Kollektivist sich zweimal wöchentlich gratis rasieren lassen ... Täglich werden vierzig Personen mit Kleidungsstücken verschiedener Art versehen. Jeder erhält, was er braucht. Arzt und Medizin sind gratis. Auch Briefporto wird von der Kollektive bezahlt. Der Stolz der Kollektive ist die neue Ferrer-Schule im ehemaligen Klostergebäude des Ortes. Vorher gab es nur acht Lehrer am Orte. Nur die Kinder der Wohlhabenden konnten zur Schule. Nach dem 19. Juli wurde das anders ... Von der Lehrergewerkschaft aus Barcelona wurden zehn Lehrer angefordert. Schulmaterial wurde angeschafft, Bänke und Stühle von den Kollektivisten selbst freiwillig und kostenlos hergestellt. Nun können alle 1233 Kinder des Ortes die Schule besuchen ... Der syndikalistische Gemeinderat beschloß, daß nunmehr keine Mieten mehr [zu zahlen sind] ... Die Häuser werden von der Gemeinde verwaltet und Reparaturen auf Kosten der Gemeine, d.h. der Kollektive, vorgenommen. Wasser und elektrisches Licht sind für die gesamte Bevölkerung gratis, auch für die 'Individualisten' ... Die Feldarbeiten werden gemeinschaftlich organisiert. In Zehnergruppen ziehen die Kollektivisten jeden Morgen gemeinsam zur Arbeit aus. Alle betrachten sich als Mitglieder einer großen Familie..." (31)

Schwierigkeiten - Zerschlagung

Den Kollektiven blieb trotz ihrer unbestreitbaren Erfolge nur eine kurze Zeit in der Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs. Die soziale Revolution, die untrennbar zum Widerstand der Mehrheit des spanischen Volkes gegen den Faschismus gehörte wurde mit zunehmender Dauer des Krieges sowohl von innen, als auch von außen bedroht und letztendlich blutig niedergeschlagen. Ohne die Begeisterung, mit der die Menschen ihr Leben in die eigene Hand nahmen, ohne die Soziale Revolution war aber ein Sieg gegen Franco undenkbar. Die Menschen kämpften nicht für einen republikanischen Staat, "sie wollten das Himmelreich auf Erden" (32).

Innere Faktoren

Schon im September 1936 begannen republikanische und kommunistische Kräfte der Volksfrontregierung mit der Eindämmung der Sozialen Revolution. Die von der CNT/FAI verbreitete Losung "Während der Krieg geführt wird, muß die Soziale Revolution durchgesetzt werden" (33) fand beiden Republikanern und Kommunisten, die formell die Regierung des republikanischen Spaniens stellten, wenig Anklang, da für sie allein die bürgerlich-republikanische Staatsform zu verteidigen war. Zu Beginn der Spanischen Revolution war diese Regierung aber so schwach gewesen, daß sie keinerlei Entscheidungsbefugnisse hatte. Die Macht lag zumindest in Katalonien, dem entscheidenden Wirtschaftszentrum Spaniens, in den Händen der bewaffneten Arbeiter, d.h. der Gewerkschaftsmilizen (neben der CNT/FAI, die UGT und die kleinere POUM (Arbeiterpartei der marxistischen Vereinigung)) und auf dem Land, in kleineren Städten und in den Dörfern bei den Komitees und Räten (34). Nach und nach, mit der Gründung des "Zentralkomitees der Milizen", das eine Art Zentralregierung bilden sollte, wurde den Arbeitern und Bauern aber die Macht aus den Händen gerissen. Verkürzt könnte man sagen, daß die Gewerkschaftsfunktionäre der CNT/FAI sich mit der Beteiligung am "Zentralkomitee" der faktischen Macht in Katalonien, die durch die (anarcho-syndikalistischen) Räte ausgeübt wurde, berauben ließen. Durch einen eigenartigen Verteilungsschlüssel waren im "Zentralkomitee der Milizen" alle politischen Gruppierungen zahlenmäßig gleich vertreten, was bedeutete, daß die mächtige CNT/FAI genauso viel Anteil an der Macht besaß, wie die "blutarme" (Broué/Témime) katalanische UGT (35). Die Erklärung für das Verhalten der CNT/FAI ist komplex, zum einen lehnte die CNT/FAI aus Überzeugung jegliche Form von Diktatur ab (als Schreckgespenst schwebte ihnen der stalinistische Terrorsozialismus vor Augen), zum anderen erhoffte sie sich, Vorteile in anderen Landesteilen aus ihrem Verzicht auf die Macht in Katalonien. Dieses Verhalten war aber nicht zwingend, da das entscheidende Wirtschaftszentrum in Händen der Arbeiter war und gegen die CNT/FAI keine Entscheidung zu treffen war.

Der anarchistische Sündenfall - die Beteiligung an einer Regierung von oben - mußte teuer bezahlt werden: Mangels fehlender praktischer Erfahrung und eines theoretischen Konzeptes für eine Revolution von oben seitens der CNT/FAI, konsolidierten sich die anderen Parteien und nahmen ihr nach und nach die Entscheidungsgewalt aus der Hand. Die Regierungsbeteiligung der CNT/FAI war quasi der "Dolchstoß" in der Spanischen Revolution. Nach und nach schwenkten die Funktionäre und anarchistischen Minister sogar auf die Formel "Erst den Krieg gewinnen, dann die Revolution" um (36). Die Macht, die vormals die Räte besaßen, wurde auf das Generalkomitee der Milizen verlagert, jede Initiative von unten wurde erstickt, die Arbeiter wurden von ihren eigenen Funktionären verraten.

Äußere Faktoren

Ein weiterer wichtiger Faktor war die militärische (Nicht-)Intervention ausländischer Mächte im spanischen Bürgerkrieg. Schon 6 Tage nach Ausbruch des Putsches wurde General Franco zuerst von Hitler und anschließend von Mussolini massive Militärhilfe zugesagt. Am 26. Juli landeten die ersten italienischen und deutschen Flugzeuge und boten den Aufständischen logistische Hilfe. Die übrigen Staaten hielten sich vornehm zurück und beschlossen, vor allem auf englischen Druck, eine Nichteinmischungsvereinbarung der europäischen Mächte gegenüber Spanien. Das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Italien hielten sich nicht an diese Vereinbarungen, so daß Franco einseitig begünstigt wurde. Einzig Mexiko (in geringem Umfang) und die Sowjetunion unterstützten das republikanische Spanien mit Waffen. Die hieraus resultierende einseitige Abhängigkeit von der Sowjetunion hatte fatale Folgen für die spanische Republik. Mit Beginn der Waffenlieferungen und der Entsendung von Militärberatern (37) (das sind Agenten des sowjetischen Geheimdienstes NKWD) wuchs die einstmals unbedeutende PCE (Kommunistische Partei Spaniens) als Marionettenpartei Stalins zur beherrschenden Macht im republikanischen Spanien heran. Die PCE führte getreu die Weisungen des großen Stalin aus. Dessen Außenpolitik kannte, gemäß der Doktrin "Sozialismus in einem Land", nur ein Ziel: die Wahrung der sowjetischen Sicherheitsbedürfnisse. Die Stalin'sche Außenpolitik gegenüber Spaniens ist in drei Phasen einzuteilen (38), wobei hier nur die mittlere- die Interventionsphase - von Interesse ist. Stalin hatte im Oktober 1936 erkannt, daß das republikanische Spanien ohne weitere Hilfe recht rasch erobert werden würde und, daß Hitler sich danach anderen Aufgaben im Osten zuwenden würde. Folglich begannen die Waffenlieferungen aus der SU. Geliefert wurde nicht das beste Material (39) und selbstverständlich wurde auf Barzahlung bestanden. Der größte Teil des Goldvorrates der Bank von Spanien wurde 10 Tage nach der ersten Lieferung nach Odessa verschifft (40). Die Intervention der SU war eine begrenzte. Ziel war es, den drohenden Weltkrieg so lange wie möglich zu verhindern und vor allem Frankreich und England für den Kampf gegen den Faschismus zu gewinnen. Dieses Ziel konnte Stalin nicht erreichen. Als dies klar war, wurde Spanien seinem Schicksal überlassen.

In dem Zeitraum der Intervention (Oktober 1936 - März 1938) spielte sich aber eine der Tragödien dieses Jahrhunderts ab. Unter ständigem Verweis auf die Waffenlieferungen aus der SU und die im Raum schwebende Drohung, diese könnten gestoppt werden, waren die spanischen Kommunisten zu immer mehr Macht gekommen. Auf die PCE gestützt errichteten die sowjetischen "Militärberater" unter dem Namen SIM (Servicio de Investigacion Militar) einen Terrorapparat nach Vorbild der Tscheka (GPU, NKWD). Ziel Stalins war wie in der Sowjetunion die Ausrottung der linken Opposition, d.h. die Vernichtung vermeintlicher oder tatsächlicher Gegner Stalins (41) Hierunter zu leiden hatte zuallererst die als trotzkistisch bezeichnete POUM und natürlich die Anarchisten der CNT/FAI. Schlüsselereignis der "Vernichtung der freiheitlichen Linken" (J. Gorkin) waren die Mai-Ereignisse 1937 in Barcelona (42).

Die "tragische Woche im Mai" 1937

Vom 2. bis zum 7. Mai eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten auf der einen Seite und der CNT/FAI und der POUM auf der anderen Seite in Straßenkämpfen in Barcelona. Auslöser war die versuchte Besetzung der seit den Juli-Tagen 1936 unter gemeinsamer Kontrolle der CNT und UGT stehenden Telefonzentrale seitens kommunistischer Polizeitruppen. Auf diese Provokation hin fanden in der gesamten Stadt Streiks statt, die Massen hielten zur CNT und der POUM.

Während die Kommunisten darauf Truppen von der Front abzogen, um in Barcelona einzugreifen, weigerte sich die CNT-Führung unter Verweis auf die antifaschistische Einheitsfront ihrerseits Truppen nach Barcelona abzuordnen. Die CNT-Minister Federica Montseny (43) und Garcia Oliver setzten auf Verhandlungen mit den Kommunisten anstatt die fortwährenden Provokationen angemessen zu beantworten - nämlich mit der entschlossenen Bekämpfung der konterrevolutionären Stalinisten.

Hans-Magnus Enzensberger bilanziert das Ergebnis der Verhandlungen treffend: "Damit war dem spanischen Anarchismus das Rückgrat gebrochen; die CNT führte fortan nur noch ein Schattendasein und sah ohnmächtig zu, wie die Reste der spanischen Revolution liquidiert wurden." (44) In der Folgezeit wurden FAI und POUM verboten, die Führer und militanten Mitglieder entweder verhaftet oder ermordet, die Kollektive von den Truppen des kommunistischen Generals Lister zerstört und jegliche Hoffnung auf einen zweiten Weg zum Sozialismus als den autoritär-terroristischen vernichtet.

Nachdem die Euphorie des Volkes, die tragende Kraft der Spanischen Revolution und der Erfolge im Kampf, gebrochen war, war es nur eine Frage der Zeit bis Franco siegen würde. Von den nicht-faschistischen europäischen Staaten im Stich gelassen und jeglicher Euphorie beraubt fiel Stadt für Stadt, Dorf für Dorf in die Hände der franqoistischen Truppen. Am 26. Januar 1939 fiel Barcelona, und auch das "Rote Madrid" hielt nicht stand und mußte am 28. März 1939 bedingungslos kapitulieren. Bis zu diesem Zeitpunkt war zwar noch ein Viertel Spaniens nicht von den Nationalisten besetzt und es wurde auch weiterhin Widerstand geleistet, jedoch konnte Franco nicht mehr ernsthaft gefährdet werden. Am 20. Mai 1939 fanden die Siegesparaden der Franco-Truppen statt. Franco regierte Spanien diktatorisch bis zu seinem Tod 1975. Unmittelbar nach dem Krieg wurden in ganz Spanien politische Gegner verfolgt, in Konzentrationslagern gefangen gehalten und ermordet (vorsichtige Schätzungen gehen von 80.000 Todesurteilen und von zwei Millionen inhaftierten Spaniern aus). (45)

Die CNT/FAI erholte sich von diesen Verfolgungen bis heute nicht, nach dem Ende der Diktatur wurde sie zwar wieder ins Leben gerufen, ist aber über den Status einer kleinen Minderheit in der spanischen Arbeiterschaft nicht herausgekommen.

Fazit

Die Spanische Revolution stellt den Versuch dar, ein Gesellschaftsmodell zu verwirklichen, das auf Gerechtigkeit und Menschlichkeit beruht und diese Ideen nicht in einem paranoiden Wahnsystem durchsetzen wollte. Spekulationen sind müßig, alle Fragen "aber was wäre gewesen, wenn die Revolution von Dauer gewesen wäre, wäre sie dann nicht genauso entartet wie die Russische Revolution etc." sind nicht zu beantworten. Wir können nur sehen, wie die Menschen ihr Schicksal in die eigene Hand nahmen, wie sie die Kunst beherrschten sich weder von der erdrückenden Macht der Anderen noch von ihrer eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen (46), und welche Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens sie praktizierten. Sicher waren die Kollektive nicht perfekt, sicher ist der Anarcho-Syndikalismus kein ausgeklügeltes Patentrezept.

Aber angesichts des globalisierten Kapitalismus und seiner sattsam bekannten Entartungen:

  • Armut in der Dritten Welt
  • wachsende Armut in den reichsten Ländern der Erde
  • 358 (in Worten Dreihundertachtundfünzig) Dollar-Milliardäre, die über mehr Geld verfügen, als die ärmsten 45% der Weltbevölkerung - rund 3 Milliarden Menschen (47)
  • menschenunwürdige Arbeitsbedingungen überall
  • steigende Gewinne der Unternehmen bei gleichzeitig steigender Arbeitslosigkeit (jobless growth)
  • Privatisierung der Gewinne - Vergesellschaftlichung der Kosten
  • Das Steigen einer großen Anzahl von Menschen, die unser Wirtschaftssystem nicht mehr braucht (48)
  • etc.

ist es Zeit über eine vernünftige Organisation der Weltgesellschaft nachzudenken. Hilfreich hierbei ist der Blick in die Geschichte, Utopien, historische Situationen aus denen man für die Zukunft lernen kann. Konzepte, die nicht bruchlos übertragen werden können, aber Ideen, die es sich lohnt aufzugreifen.

Sollte uns eine vernünftige Organisation unseres Lebens nicht gelingen, sollte die Logik des Marktes, unser Leben bestimmen, sollte die Verwandlung von Menschen in Waren, die gehandelt, verwertet und wie Waren weggeworfen werden, weiterhin System bleiben, droht ein Rückfall in die Barbarei, der seine geschichtlichen Vorbilder in den Konzentrationslagern der Nazis hat (49). Wo Menschen einzig Kostenfaktoren sind, werden auch Gedanken über die Abschaffung der Kosten gehegt. Und diese Logik ist dem Kapitalismus systeminhärent. Die Menschen, die damals für eine gerechte Gesellschaft kämpften, haben nicht über ihre Chancen nachgedacht. Sie fanden es an der Zeit, ein System institutionalisierten Unrechts zu zerschlagen und notfalls auf Trümmern eine neue Gesellschaft aufzubauen.

Ausgewählte Literatur:

Die beiden wichtigsten Bücher zu Bürgerkrieg und Revolution in Spanien stellen meiner Meinung nach die Werke von Pierre Broué/Émile Témime ("Revolution und Krieg in Spanien - Geschichte des spanischen Bürgerkrieges in zwei Bänden", Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M, ISBN 3-518-27718-9) und Augustin Souchy ("Nacht über Spanien - Anarcho-Syndikalisten in Revolution und Bürgerkrieg 1936-39, Ein Tatsachenbericht", Neuauflage im Trotzdem Verlag, Grafenau, 1992, ISBN 3-922209-51-3) dar. Desweiteren zu empfehlen sind George Orwells Erlebnisbericht ("Mein Katalonien - Bericht über den Spanischen Bürgerkrieg", Diogenes Verlag, Zürich, ISBN 3-257-22919-4, 1996) und die beiden unten besprochenen Bücher aus dem Trotzdem Verlag.

Schumann/Auweder (Hg.)(1987): "A LAS BARRICADAS - Triumph und Scheitern des Anarchismus im Spanischen Bürgerkrieg", Trotzdem Verlag, Grafenau, ISBN 3-922209-23-8: Die Texte der Herausgeber bieten einen geschichtlichen Abriß der CNT/FAI und beleuchten ihre Rolle im spanischen Bürgerkrieg. Im Vordergrund steht die Diskussion um die Gleichzeitigkeit von Revolution und Bürgerkrieg, die zum Beispiel von den Kommunisten entschieden bekämpft wurde. Umrahmt wird die Geschichte der CNT/FAI mit Originaltexten von Mitgliedern der CNT/FAI und der POUM, die sich vehement wehren gegen die Mainstream-Funktionäre in den eigenen Reihen und die Arbeiterverräter der PCE, die ja im historischen Rückblick die Revolution aus den eigenen Reihen erdolchten. Neben einem bisher unveröffentlichtem Text A. Souchys über die Mai-Ereignisse in Barcelona bietet der Band eine umfangreiche, Chronologie der Ereignisse.

Kleinspehn/Mergner (Hg.): "Mythen des Spanischen Bürgerkriegs" Trotzdem Verlag, Grafenau, ISBN 3-922209-24-6: Dieser Band bietet wichtige Texte zu Einzelthemen des Spanischen Bürgerkriegs - auch zu solchen, die ich in meinem Text aus Platzgründen nicht bearbeitet habe. Am wichtigsten erscheinen mir die Texte zur Rolle der Frauen in der Spanischen Revolution, da in der allgemein vorliegenden Literatur dieses Thema eher am Rande bis gar nicht behandelt wird (50). Es ist aber nach Lektüre der Texte von Friederike Kamann und Karin Buselmeier davon auszugehen, daß die soziale Befreiung der Frau im Alltag weit weniger gediehen war, als man es von einer emanzipativen Bewegung, wie der anarchistischen in Spanien annehmen könnte. Es existierte zwar eine libertäre Frauenorganisation - die Mujeres Libres - doch der politische Einfluß der Frauen war in der kurzen Zeit der Revolution äußerst begrenzt. Auch im ökonomischen Sinne wurden die Frauen ungleich behandelt, so wurden zumindest in einigen Kollektiven niedrigere Löhne an Frauen als an Männer ausgezahlt. In den Milizen allerdings waren Männer und Frauen (formal) gleichgestellt. Frauen durften ebenso kämpfen wie die Männer - waren also mitnichten nur für die Küche zuständig. Die Konfrontation der Mythen mit den gesicherten Tatsachen ist ein wertvoller Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Spanischen Revolution.


Fußnoten:

(1) in einem Interview geführt von Pierre v. Paasen, Toronto Daily Star, 28. Oktober 1938, zit. nach H.M. Enzensberger (1972): "Der kurze Sommer der Anarchie -Buenaventura Durrutis Leben und Tod",Frankfurt/M., Suhrkamp, S. 173.
(2) Bracher "Zusammenbruch von Versailles und Zweiter Weltkrieg", S. 419 in: G. Mann (Hg.) Propyläen Weltgeschichte - Eine Universalgeschichte in 10 Bänden. Bd. 9 Das zwanzigste Jahrhundert, Berlin - Frankfurt/M. 1960
(3) Alle Angaben finden sich bei Broué/Témime (1961): "Revolution und Krieg in Spanien - Geschichte des spanischen Bürgerkrieges in zwei Bänden", Frankfurt/ Main, Surhrkamp 1968, 36ff.
(4) Broué/Témime: S.38.
(5) Brenan (1950): "Die Geschichte Spaniens - histor. u. polit. Hintergründe d. span. Bürgerkrieges", Berlin 1978, Karin Kramer Verlag, S. 143.
(6) auch hier stütze ich mich im wesentlichen auf Broué/Témime: S. 41-43.
(7) Souchy (1955): "Nacht über Spanien - Anarcho-Syndikalisten in Revolution und Bürgerkrieg 1936-39, Ein Tatsachenbericht",Grafenau, Trotzdem Verlag 1992 , S. 22.
(8) Broué/Témime: S. 43-45
(9) vgl. hierzu auch: Souchy, a.a.O., S. 23f.
(10) vgl. zum gesamten vorangehenden Abschnitt: Schumann/Auweder (s. Besprechung): "A Las Barricadas", S.13 ff.
(11) ich stütze mich hier auf Brenan: a.a.O., S 161ff., sowie Broué/Témime: a.a.O., S.63ff.
(12) vgl. hier und im folgenden Souchy, a.a.O., S. 91ff.
(13) Souchy, a.a.O., S. 93.
(14) Broué/Témime: a.a.O., S.63.
(15) zit. nach Broué/Témime: a.a.O., S. 66.
(16) vgl. hierzu neben der bereits erwähnten Literatur: Hobsbawm(1959): "Sozialrebellen - Archaische Sozialbewegungen im 19. und 20 Jahrhundert", S. 104- 126, Neuwied, Luchterhand Verlag, 1962
(17) Broué/Témime: a.a.O., S. 92-96
(18) Broué/Témime: a.a.O., S. 52-55
(19) Broué/Témime: a.a.O., S. 101
(20) Broué/Témime: a.a.O., S. 124
(21) Brenan, a.a.O., S.361 ebenso Broué/Témime: a.a.O., S. 124ff./134
(22) Broué/Témime: a.a.O., S. 134. Frank Pitcairn, der als Korrespondent für die linke englische Zeitung 'Daily Worker' den spanischen Bürgerkrieg beobachtete und später in die Volksmiliz eintrat, schildert die Kämpfe so: "Wenn ich heute zurückschaue, so scheint es mir, als ob die Lage der Männer und Frauen, die an diesem Morgen aufgesprungen waren, um sich und ihre Städte gegen den Angriff der Armee zu verteidigen, vollkommen hoffnungslos gewesen sein mußte. Nicht so dagegen für die schläfrigen und größtenteils unbewaffneten Männer, welche die Montagna-Kasernen in Madrid gegen alle die Gewehre und Maschinengewehre der größten spanischen Garnison angriffen. Es kam ihnen nicht in den Sinn, daß sie nach allen Regeln der Kriegskunst diese Kasernen niemals einnehmen könnten. Sie nahmen sie ein. Beim Eindringen sahen sie zwanzig oder dreißig Offiziere mit großen Maschinenpistolen hinter einer Brustwehr aufgestellt. Die Gesichter der Offiziere waren ganz grün. Sie zitterten nicht bloß vor Furcht, sondern auch vor Erstaunen über den gewaltigen Heldenmut von Leuten, die sich gegen die Maschinengewehrstellungen und die Infanterieschützen geworfen und sich durch Hindernisse Bahn gebrochen hatten, die unüberwindlich schienen." F. Pitcairn (1936): "Als Reporter und Mitkämpfer im Spanischen Bürgerkrieg", Universum-Buchgesellschaft, o.J. (Hervorhebungen von mir A.K.)
(23) durchgängig in der Literatur zu finden, nur zwei Beispiele Broué/Témime: a.a.O., S. 150 und Souchy, a.a.O., S. 81
(24) Souchy, a.a.O., S. 97
(25) Souchy, a.a.O., S. 97ff.
(26) Im Verlag Edition Nautilus ist 1993 eine umfangreiche, opulent ausgestattete Biographie Durrutis erschienen: A.Paz (1978): "Durruti - Leben und Tode des spanischen Anarchisten"
(27) Broué/Témime: a.a.O., S. 190f.
(28) Souchy, a.a.O., S. 153ff., Gaston Leval (1971) beschreibt die Kollektive in allen Einzelheiten "Das libertäre Spanien - Das konsruktive Werk der Spanischen Revolution (1936-1939)", Verlag Association 1976, v.a. S. 79-212
(29) Nur ein Beispiel von vielen Leval (1971), S. 95f.
(30) Souchy, a.a.O., S. 139f.
(31) Souchy, a.a.O., S. 138f.
(32) Souchy, a.a.O., S. 125
(33) Mariano Cardona Rosell (CNT) (1937) "Drei Gewißheiten", abgedruckt in: Schumann/Auweder, a.a.O. S. 60
(34) Broué/Témime: a.a.O. S. 155
(35) Broué/Témime: a.a.O. S. 157, sowie Schumann/Auweder, a.a.O. S. 54ff.
(36) Diese Haltung blieb selbstverständlich innerhalb der CNT nicht unwidersprochen. Ausführlich wird dieses Thema behandelt in Schumann/Auweder, a.a.O., vor allem von C. Berneri "Achtung: Scharfe Kurve"(1936) und "Offener Brief an die Genossin Federica Montseny"(1937) S. 83-91
(37) vgl. hierzu Broué/Témime: a.a.O. S. 468-475
(38) 1. Phase: Nichteinmischungsphase vom Juli - Oktober 1936, 2. Phase: Interventionsphase vom Oktober 1936 - März 1938, 3. Phase: Rückzugsphase ab März 1938, vgl. Schumann/Auweder, a.a.O. S. 134
(39) Broué/Témime: a.a.O. S. 466
(40) Schumann/Auweder, a.a.O. S. 134
(41) So schrieb die Prawda schon am 17. Dezember 1936 (einen Tag nach dem erzwungenen Rücktritt Andres' Nins (POUM)): "Der Reinigungsprozeß gegen die Trotzkisten und Anarchosyndikalisten hat in Spanien begonnen. Er wird mit der gleichen Energie durchgeführt werden wie in der Sowjetunion.", zit. nach Souchy, a.a.O., S. 192.
(42) vgl. hierzu A. Souchy (1937): "La Semana Tragica de Barcelona - Tragische Woche im Mai" in: Schumann/Auweder, a.a.O. S.153-199.
(43) die im übrigen bis zu ihrem Lebensende über die Richtigkeit ihrer Entscheidung, in die Regierung einzutreten, zweifelte. Vgl. taz vom 18.01.1994, S. 11
(44) Enzensberger (1972), S.235.
(45) Schumann/Auweder, a.a.O. S. 149f.
(46) Diese schöne Formulierung habe ich von Theodor W. Adorno übernommen: "Minima Moralia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben",Frankfurt/M, suhrkamp verlag 1951,S.67.
(47) vgl. taz vom 16.07.1996, S. 6
(48) Der US-Ökonom Lester C. Thurow (1996) "Die Zukunft des Kapitalismus", Düsseldorf /München, Metropolitan-Verl., beschreibt kühl die Tatsachen: "Unsere Wirtschaft braucht eine große Gruppe unserer Bürger einfach nicht, will sie nicht oder weiß nicht, was sie mit ihnen anfangen soll.", S.50.
(49) Womit nicht gesagt ist, daß der neue Faschismus das Gesicht des alten trägt.
(50) Leider vergriffen ist: Cornelia Krasser & Jochen Schmück "Frauen in der Spanischen Revolution 1936-1939", Libertad Verlag Berlin 1984.

Originaltext:
www.lacucaracha.info (Änderungen in der Rechtschreibung)


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